Wochenlang kein Regen: Was die Stadtwerke und die Landwirte in Lippe sagen

Kreis Lippe. Die Trockenheit führt dazu, dass auch wieder das Thema Wasserknappheit diskutiert wird. Doch sind die Lipper nun zum Wassersparen aufgerufen oder gibt es keinen Grund zur Sorge? Aktuell scheint es keine Engpässe im Bereich der Trinkwasserversorgung zu geben, wie die Nachfrage bei einigen lippischen Stadtwerken ergeben hat. &bdquo;Wir befürworten aber, sorgsam mit dem kostbaren Gut Trinkwasser umzugehen“, sagt Johannes Dittmar von den Stadtwerken Bad Salzuflen. &bdquo;Regional kann es auch auf kleinem Raum hier in Lippe unterschiedliche Auswirkungen der aktuellen Trockenheit geben“, erklärt Eva-Susanne Ellminger von den Stadtwerken Detmold. Für Detmold sei die Situation bezüglich der Wassergewinnungsanlagen derzeit noch nicht besorgniserregend. Der Grund dafür ist: &bdquo;Wir kommen aus einer Phase mit überdurchschnittlich hohen Niederschlagsmengen in 2023 und 2024, sodass die Grundwasserstände und die Quellschüttungen im Winter und Frühjahr sehr hoch waren.“ Bei längerfristig anhaltender Trockenheit könne sich jedoch auch hier die Situation verschärfen, schreibt Ellminger. Derzeit bestehe jedoch keine Veranlassung, die Kunden zum Wassersparen aufzufordern oder die üblichen Verbrauchsgewohnheiten zu ändern. Probleme bei den Abwasserkanälen &bdquo;Üblicherweise werden die niedrigsten Grundwasserstände eher im Herbst erwartet“, führt die Pressesprecherin der Stadtwerke Detmold weiter aus. Die Versorgungsanlagen seien darauf ausgelegt, solche jahreszeitlichen Schwankungen ausgleichen zu können. Erst wenn sich über einen längeren Zeitraum die allgemeinen durchschnittlichen Regenmengen stark reduzieren würden, würde eine Mangelsituation entstehen. Dann müssten für bestimmte Nutzungen Beschränkungen des Gebrauchs ausgerufen werden. Was die Abwasserkanäle betrifft, führt die aktuelle Trockenheit hingegen schon zu Problemen, wie die Abwasserwerke Blomberg auf Anfrage mitteilen. Das Regenwasser werde nämlich zum Spülen der Kanäle genutzt. Extremes Wassersparen könne auch dazu führen, dass sich Schmutz in den Leitungen ablagere. Landwirte hoffen auf Regen Es ist also trocken, trocken, trocken in Deutschland: Gerade einmal 13,8 Millimeter sind zum Beispiel im Februar gefallen – gegenüber 53,7 Millimeter im langjährigen Schnitt, berichtet das landwirtschaftliche Fachmagazin &bdquo;agrar heute“. Geregnet hat es auch im März so gut wie gar nicht. Dieter Hagedorn, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe, blickt wie alle seine Kollegen hoffnungsvollen Blickes zum Himmel. &bdquo;Wir brauchen den Regen dringend.“ Ein bisschen Regen sei zwar vorhergesagt, aber der reiche wohl nicht. &bdquo;Gerade in diesen Tagen müssen wir die Böden fein machen“, sagt der Bauer aus Lage. Pflügen, eggen. &bdquo;Aber die Oberkrume ist extrem trocken.“ Das wisse auch jeder Lipper, der im Garten Salat pflanzen wolle. Für die Aussaat gebe es im Moment zwei Alternativen: &bdquo;Sie verkeimt, wenn Sie Glück haben. Oder sie vertrocknet.“ Hinzu kommen die ungewöhnliche Kälte in der Nacht und die anhaltenden Ostwinde – eine unglückselige Kombination. Die Folgen machten sich an den Kulturen bemerkbar, schreibt &bdquo;agrar heute“. Außerdem fehle es an Wärme. Hagedorn bestätigt das: Sein Weizen sehe eigentlich fit aus, aber jetzt gebe es diesen Dämpfer, nachdem das Frühjahr schon gestartet ist. Der Raps stehe still auf den Feldern, insgesamt sei die Lage schlimm, aber noch nicht dramatisch. Und so bleibt ihm nicht anderes als zu hoffen. Ein lippischer Landregen – das wäre es jetzt. &bdquo;Aber bitte Starkregen, den halten die trockenen Böden nicht aus.“ Grundwasserspeicher gut gefüllt &bdquo;In Lippe ist alles im grünen Bereich“, heißt es aus dem Kreishaus. Die Wasserstände der Gewässer seien normal, der Grundwasserspiegel sinke nicht. Lediglich die ersten 20 Zentimeter in den Böden seien abgetrocknet. &bdquo;In den vergangenen zwei Jahren hatten wir aber sehr viel Niederschlag, der den Grundwasserspeicher gut gefüllt hat“, resümiert die Pressestelle.

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