Im Gerätehaus ist es eng

Hoher Zeitdruck beim Bau der neuen Rettungswache in Bielefeld-Dornberg

Im März 2025 soll der Neubau fertig sein. Die Zeit drängt, denn der Rettungsdienst ist seit zwei Jahren im Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Wehr untergebracht. Und da wird es langsam eng.

Tobias Mowitz (v.l., Firma Höfer), Stefan Laker, Dirk Fortmeier (Feuerwehr), Matthias Krieter (Höfer), Bettina Stöckel-Schepp und Ulrike Mößinger (ISB) schauen sich die Pläne für die neue Rettungswache (im Hintergrund) an. | © Sarah Jonek Fotografie

Sylvia Tetmeyer
09.08.2024 | 09.08.2024, 05:00

Bielefeld. Die Bauteile aus Holz und Grobspanplatten sind etwa 8 mal 3,50 Meter groß. Yannick Siekmann und Merle Zymelka von der Lemgoer Firma Vagabund Holzbau sorgen dafür, dass sie an die richtige Stelle auf die Bodenplatte gesetzt werden. Gestern sind die Teile für den Holzrahmenbau der Rettungswache angeliefert worden. Voraussichtlich im März 2025 soll der Neubau fertig sein.

„Der Zeitdruck ist hoch, weil wir seit Oktober 2022 eine Interimslösung haben“, berichtet Stefan Laker. Der stellvertretende Abteilungsleiter Rettungsdienst erzählt, dass das Feuerwehramt und der Immobilienservicebetrieb (ISB) als Bauherr lange nach einem geeigneten Grundstück gesucht hätten. Letztlich sei es mit der Freiwilligen Feuerwehr Großdornberg, die ihren Standort am Twellbachtal 15 hat, zu einem Kompromiss gekommen.

Dieser habe jedoch zu Einschränkungen geführt – beispielsweise bei der Jugendfeuerwehr. „Es ist ziemlich eng, weil wir uns die Räume teilen. Unser Rettungswagen ist täglich von 8 bis 20 Uhr im Einsatz“, erläutert Laker.

Vergangenes Jahr 1.162 Einsätze

Anders als in Jöllenbeck, wo die neue Wache an einer starkbefahrenen Straße entsteht, gebe es am Dornberger Standort Probleme bei Starkregen. „Dann kommt das Wasser von den Feldern“, berichtet Dirk Fortmeier von der Berufsfeuerwehr.

1.162 Einsätze habe es 2023 im Stadtteil gegeben, 2024 seien es bis jetzt schon 675 gewesen. Mit dem Rettungsbedarfsplan 2019 wurde der Bau einer neuen Rettungswache in Großdornberg beschlossen. Der Neubau wird als eigenständiger Baukörper neben dem Feuerwehrgerätehaus errichtet.

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Wie in Jöllenbeck wird es eine Fahrzeughalle mit zwei Stellplätzen für Rettungsfahrzeuge sowie einen Sozialtrakt geben. Die erforderlichen Stellplätze befinden sich neben dem Gebäude. Die Nutzfläche beträgt insgesamt 885 Quadratmeter. Davon entfallen rund 280 Quadratmeter auf die Fahrzeughalle und 605 Quadratmeter auf den sozialen Bereich im zweigeschossigen Gebäude. Im Erdgeschoss befinden sich die Umkleidebereiche mit Schleusenfunktion zu den Sanitäranlagen, ein Büroraum, zwei Technikräume sowie Lagerräume für Einsatzbekleidung.

Die Wände für den Rohbau der Rettungswache sind gestern mit einem Kran auf das Fundament gehoben worden. Yannick Siekmann und Merle Zymelka von der Firma Vagabund setzen sie an den richtigen Platz. - © Sarah Jonek Fotografie
Die Wände für den Rohbau der Rettungswache sind gestern mit einem Kran auf das Fundament gehoben worden. Yannick Siekmann und Merle Zymelka von der Firma Vagabund setzen sie an den richtigen Platz. | © Sarah Jonek Fotografie

Energiesparendes Bauen

Im Obergeschoss sind sechs Ruheräume untergebracht sowie WC-Anlagen, ein Aufenthaltsraum mit Küche und eine kleine Loggia. „Das ist nötig, damit sich die Feuerwehrleute von den anstrengenden Einsätzen erholen können“, betont Fortmeier, der Leiter der Abteilung Versorgungstechnik und Arbeitssicherheit ist.

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Das Ingenieurbüro Schöne in Minden hat die Planung übernommen. Generalunternehmer ist das Lemgoer Unternehmen Höfer „Gesellschaft für energiesparendes Bauen mbH“. Beide Gebäudeteile werden in einer gedämmten Holzständerbauweise von der Firma Vagabund Holzbau erstellt.

Wie in Jöllenbeck wird es auch am Twellbachtal eine hinterlüftete Plattenfassade für die Halle und eine Klinkerriemchenfassade für den Sozialbau geben. Auf den Flachdächern wird eine extensive Dachbegrünung mit Photovoltaikanlage zur Stromgewinnung aufgebracht.

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