Impulse für das Herz Bielefelds: Neue Ideen für mehr Leben auf dem Kesselbrink

Bielefeld. Das fünfte Kesselbrinkgespräch beginnt mit einem Bekenntnis: &bdquo;Ich schätze die Urbanität, die dieser Platz samt Umfeld ausstrahlt“, betont der Kultur- und Musikveranstalter Tom Kummerfeldt, der vor 30 Jahren die Kultur- und Musikagentur Newtone gegründet hat. Er verweist auf die Weite des Platzes, dessen Offenheit, das Hochhaus H1, das neu erstrahle, den spannenden Grünen Würfel, auch das Volksbankgebäude und das geplante Medienhaus der NW, das hier gerade gebaut wird. &bdquo;Nirgendwo sonst ist Bielefeld großstädtischer als hier“, fügt er hinzu. Aus diesem Grund sei es schade, dass der zentrale Platz so wenig ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werde, sondern eher das Dasein eines Durchgangsplatzes friste. &bdquo;Wir sollten daher endlich viel mehr tun, um die Menschen auf den Platz zu bringen“, sagt der 67-Jährige mit Nachdruck. Große Konzerte gehören auf den Kesselbrink Wie Georg Fortmeier im zweiten Kesselbrinkgespräch stößt auch Kummerfeldt sauer auf, &bdquo;dass der Platz beim Leineweber keine Rolle spielt.“ Er verstehe das nicht. &bdquo;Warum finden hier nicht die großen Konzerte statt, statt für die Bühne den Jahnplatz für den Verkehr zu sperren?“, fragt er. Der Platz sei ideal für solche Events. &bdquo;Die Menschen müssten nur besser zum Platz geführt werden, sodass er stärker an den Leineweber angebunden ist“, regt er an. Beim großen NRW-Fest habe das ja auch funktioniert. Zudem hofft auch er, dass die Wilhelmstraße nach dem Abschluss der Arbeiten an der Wissenswerkstadt zügig zur Fußgängerzone umgebaut wird. &bdquo;Auch das wird dann helfen, den Platz besser anzubinden und zu beleben.“ Lesen Sie auch: Das Grün muss runter vom Grünen Würfel Kummerfeldt selbst sorgt seit fünf Jahren im Zusammenspiel mit der Musikkooperative Auftakt und seinem Partner Jochen Vahle von der Kinderrockband Randale mit den immer mittwochs über die Bühne gehenden Kesselkids-Konzerten für Kinder am Nachmittag und dem Summer-Soundz-Festival am Abend mit heimischen Bands für die Belebung des Platzes. &bdquo;Da kommen immer so um die 400 Gäste, wenn das Wetter mitspielt.“ Das sei eine tolle Atmosphäre und ein Beleg, dass der Platz angenommen werde, wenn denn etwas stattfinde. Und so regt Kummerfeldt an, es doch auch mal mit einem Open-Air-Theaterfestival zu versuchen, einen Feuerwehrschautag auf den Platz zu bringen, ein Straßenkulturfestival aufzuziehen, einen Food-Markt anzubieten und des Weiteren den Platz mit vielen kleineren Konzerten und Veranstaltungen, wie zum Beispiel einem Chorfestival, zu beleben. Mehr beschattete Zonen und Sitzgelegenheiten wären zudem sinnvolle Ergänzungen, um die Aufenthaltsqualität bei solchen Veranstaltungen zu erhöhen. Dunkle Ecken erleuchten, Grünen Würfel anstrahlen Beim Thema Kriminalität auf dem Platz wirbt Kummerfeldt dafür, genau hinzusehen und nicht einfach pauschal zu urteilen. &bdquo;Für mich ist das hier bei allen negativen Erscheinungen dennoch keine No-go-Area.“ Er räumt aber ein, dass die Übergriffe in den vergangenen Monaten das Sicherheitsgefühl vieler Menschen beeinträchtigen. Um dieses wieder zu erhöhen, schlägt er statt einer mobilen Wache auf dem Platz ein umfassendes Lichtkonzept vor, wie es an der Kunsthalle existiert. &bdquo;Wir könnten damit auch den Grünen Würfel künstlerisch in Szene setzen.“ Das hätte gleich zwei Effekte: &bdquo;Die spannende Architektur des Würfels selbst käme am Abend viel besser zur Geltung und die dunklen Ecken in seinem Umfeld würden zugleich ausgeleuchtet, sodass die Drogendealer abgeschreckt werden.“ Es lohne sich ein Blick nach Wien, wo solche Lichtkonzepte gegen Angsträume zum Beispiel im Bahnhofsumfeld im Einsatz seien, damit die Menschen sich sicherer fühlen. Zudem empfiehlt Kummerfeldt noch einen Blick nach Südkorea. Dort gebe es Videoüberwachung auf Knopfdruck. Auf großen Plätzen seien Kameras an zentralen Masten installiert, samt Scheinwerfern, die man auslösen könne, wenn eine Bedrohung vorliege. &bdquo;Betätigt jemand die Anlage, dann kann die Polizei direkt sehen, was los ist und bei Bedarf ausrücken“, berichtet Kummerfeldt. &bdquo;Vielleicht auch etwas für uns?“, fragt der Kulturveranstalter, der sich auch auf das NW-Medienhaus freut, das im Herbst 2026 bezogen werden soll. Weihnachtsbaum auf dem Kesselbrink &bdquo;Auch das wird zur Belebung des Platzes beitragen“, sagt Kummerfeldt, der es spannend findet, dass Radio Bielefeld, die Redaktion der NW und alle anderen Abteilungen des neuen Medienhauses sich hier wiederfinden werden. So ein Medienhaus samt seiner neuen vielfältigen digitalen Welt passe doch bestens in dieses urbane Umfeld. Und so verabschiedet er sich mit dem schönen Satz: &bdquo;Für mich wächst hier was zusammen, was zusammengehört.“ Und fügt noch eine Idee hinzu: &bdquo;Wie wäre es denn mit einem stattlichen Weihnachtsbaum auch auf dem Kesselbrink und einem kleinen Weihnachtsmarkt drumherum?“

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