
Bielefeld. Blitzer Bernhard ist abgebrannt - das hat die Polizei heute mitgeteilt. Wenn auch in anderen Worten heißt es da, dass „Unbekannte am Mittwoch, 26. Juni, einen Blitzer-Anhänger an der Windelsbleicher Straße in Brand gesetzt haben. Die Polizei sucht Zeugen.“
Offenbar haben Unbekannte ihre persönliche Feindschaft mit dem Anhänger in direkter Auseinandersetzung ausgetragen. Denn ein Mitarbeiter der beauftragten Sicherheitsfirma informierte die Polizei über das Feuer. Um 2.15 Uhr ging bei der Firma ein Erschütterungsalarm des Blitzer-Anhängers ein. „Daraufhin suchte der Mitarbeiter den Standort auf, entdeckte den brennenden Anhänger und begann den Brand zu löschen. Final löschte die benachrichtigte Feuerwehr die Flammen“, so die Polizei. Die Stadt hat jetzt eine Anzeige wegen Sachbeschädigung durch Feuer bei der Polizei veranlasst.
Mobile Messanlagen werden immer wieder Blitzableiter für gestresste Personen, vermutlich Autofahrer:
2019 wurde Blitzer „Bernhard“ laut Polizei mit einem Baseballschläger traktiert. Über die Höhe des Schadens konnte die Polizei damals keine Angaben machen.
2020 wurde einmal mehr eine der High-Tech-Maschinen mit Graffiti verunstaltet. An der Wertherstraße gab es diesmal allerdings einen besonderen Hingucker: Blitzer Bernhard leuchtet aktuell quasi in Regenbogenfarben.
2020 schlugen mehrere Unbekannte an der Morsestraße mit einem Hammer die Panzerscheiben von Bernhard kaputt. Die Täter beschädigten alle vier Panzerscheiben. Diese konnten allerdings noch an jenem Sonntag ausgetauscht werden, und Bernhard war nach nur wenigen Stunden wieder im Einsatz. Doch auch dort – jetzt an der Babenhauser Straße – erschien ein Mann mit einem Hammer und beschädigte eine der gerade erst ersetzten Scheiben. Sachschaden: 1.500 Euro.
2021 hatten Randalierer den bei vielen Autofahrern verhassten Blitzer Bernhard mutmaßlich mit einer Spitzhacke bearbeitet. Die vier Panzerglasscheiben vor den Kameralinsen waren gesplittert und wiesen Einschlaglöcher auf, die den Einsatz einer Spitzhacke nahelegten. Die Reparatur kostete etwa 30.000 Euro.
Sinnlose Zerstörung - Fotos sind schon gespeichert
Sollten die Attacken mit einem Messvorgang zusammenhängen - sind sie allesamt sinnlos. Denn die Fotos werden per Funk an das Amt für Ordnungswidrigkeiten übertragen. Der Versuch, mit einem Hammer oder Feuer Beweise zu zerstören und damit ein Fahrverbot oder hohes Bußgeld zu verhindern, wäre also in jedem Fall gescheitert.
Temposünder und Raser im Visier
Bernhard fotografiert seit 2019 Temposünder - mit einem zweischneidigen Ergebnis. Raser und dauerhafte Temposünder bezeichnen mobile Messanlagen als Abzocke durch die Stadt. Obwohl sie selbst für das jeweilige Foto verantwortlich sind - und offenbar andere Menschen gefährden. Und manchmal steht er auch einfach mitten auf der Straße rum - und gefährdet selber den Verkehr. Auf der anderen Seite können Bernhard mit seinen Geschwistern Guntram und Lucy für mehr Sicherheit - und Einnahmen für die Stadt sorgen.
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Mit Abstand am meisten Tempoverstöße registrierte der Blitzer auf der A2. 100.562 Fahrzeuge wurden am Bielefelder Berg mit zu hoher Geschwindigkeit erfasst. Erstmals seit 2019 liegt damit die Jahresbilanz des Blitzers wieder über 100.000 (Vorjahr: 84.917). Damit ist die Autobahn Hauptgrund für den Anstieg. Der ist allerdings aktuell nach einem Unfall auch defekt.

Zeugensuche durch die Polizei
Zeugen, die zur Tatzeit in dem Bereich Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich an das Kriminalkommissariat 11 unter 0521 545-0 zu wenden.
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