Das wird die neue Bielefelder Fahrrad-Offensive

Bielefeld Wie viele Menschen sind in Bielefeld eigentlich auf dem Fahrrad unterwegs? Wie viele es auf dem umgebauten Jahnplatz sind, darüber wird künftig eine Zählstelle Auskunft geben. Für die Gesamtstadt soll das im kommenden Jahr eine breit angelegte Mobilitätsbefragung ermitteln. Sie ist eines von zahlreichen Projekten, die die Stadt jetzt anstoßen möchte, um das große Ziel der Verkehrswende zu erreichen: die Halbierung des Autoverkehrs. Dem Fahrrad soll dabei eine entscheidende Rolle zukommen. Mehr Sicherheit In Bielefeld soll es bald &bdquo;Protected Intersecctions“ geben. Der englische Fachbegriff steht für geschützte Kreuzungen, und sie sind in den Niederlanden bereits weit verbreitet. Dabei queren Radler Kreuzungen leicht zurückversetzt statt an der Einmündung einfach geradeaus weiterzufahren. Autofahrer haben so eine längere Reaktionszeit, es kommt zu weniger Abbiegeunfällen. &bdquo;Bei der Neugestaltung des Kreuzungsbereichs Voltmann- / Jöllenbecker Straße kann das Konzept zum Einsatz kommen“, sagt Bielefelds Nahmobilitätsbeauftragte Barbara Choryan. Auch die Café-Sport-Kreuzung in Quelle käme dafür in Frage. Mehr Fahrradstraßen Der Ausbau von Fahrradstraßen wird weiter fortgesetzt. Von August bis zu den Herbstferien soll es jetzt zunächst einen Probelauf auf dem Ehlentruper Weg geben. Dort wird getestet, wie die Fahrradstraße zwischen der Innenstadt und dem Bielefelder Osten am besten ausgestaltet werden kann. 2023 soll dann die endgültige Umgestaltung erfolgen. Eine weitere Fahrradstraße ist auch durch den Bielefelder Westen in Richtung Universität vorgesehen. &bdquo;Hier läuft eine Machbarkeitsstudie“, so Olaf Lewald, Leiter des städtischen Amtes für Verkehr. Auch über die &bdquo;Protected Bike Lane“, die geschützten Fahrradwege entlang der Artur-Ladebeck-Straße, werde weiter gesprochen. Lewald: &bdquo;Wir sind auf einem guten Weg.“ Mehr Abstellmöglichkeiten Nächstes großes Projekt ist das Fahrradparkhaus am Niederwall. Ist dort das Jahnplatz-Baubüro ausgezogen, soll zum 1. August der Mietvertrag für das Fahrradparkhaus geschlossen werden, die Detailplanung beginnen. Dort könnten auf einer Fläche von 330 Quadratmetern 150 Abstellplätze eingerichtet werde. Außerdem wäre Platz für 75 E-Bikes samt Ladestation und acht Lastenräder. Mehr Beteiligung Bielefelds Bürgerinnen und Bürger sollen in die Planungen der Stadt noch besser eingebunden werden. Die nächste Möglichkeit dazu besteht beim Online-Beteiligungsverfahren zum Radschnellweg zwischen Bielefeld und Herford, das vom 8. bis 29. Juni angesetzt ist. Mehr Kommunikation Das Rot des Bielefeld-Logos und Erika-Violett – so heißt der Farbton tatsächlich – sollen die Signalfarben für die neue Kommunikationsstrategie der Stadt rund ums Rad sein. Beide Farben werden gemeinsamen mit einem dezenten Hellblau Infobroschüren, Flyer und Plakate zieren und für ein einheitliches Erscheinungsbild sorgen. Entwickelt wurde es von der Agentur k-Konzept. Alle Projekte rund ums Rad werden auf einer neuen Internetseite zusammengefasst werden. Die kann auch über die Internetseite der Stadt erreicht werden. Wer neu nach Bielefeld kommt, soll gleich bei der Anmeldung ein Fahrrad-Infopaket mit auf den Weg bekommen. &bdquo;In der Pipeline“ sind stadtbezirksbezogen Aktionen und Social-Media-Projekte. Für die Öffentlichkeitsarbeit sollen jährlich 100.000 Euro zur Verfügung stehen. Mehr Veranstaltungen Teil der neuen Kommunikationsstrategie sind auch weitere Veranstaltungen. So wird das Amt für Verkehr beim Touristik-Tag von Bielefeld Marketing am 19. Juni dabei sein. Ebenso bei der Veranstaltung &bdquo;Ohne Automobil“, die am 18. September zwischen Bielefeld und Herford stattfinden wird. &bdquo;Wir wollen noch präsenter werden.“ Mehr Umweltverbund Denn das Ziel ist klar : 2030 sollen Radverkehr, ÖPNV und Fußgänger 75 Prozent der Mobilität in Bielefeld ausmachen. Der Auto-Anteil, der aktuell noch mehr als 50 Prozent ausmacht, soll auf ein Viertel deutlich reduziert werden.

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