Kita-Eltern verärgert: Kinder spielen seit einem Jahr im Dreck

Bielefeld. Eltern der Kita-Kinder sind sauer. Sie kritisieren, dass seit einem Jahr Bauarbeiten laufen, die Kinder inmitten von Lärm und Dreck spielen – und die Eltern keinerlei Auskünfte erhalten, warum sich die Arbeiten verzögern. Jetzt haben sie einen Anwalt eingeschaltet. Doch vielleicht ist der gar nicht mehr nötig. &bdquo;Die Zeit der Kitaschließung durch Corona wurde nicht für weitere handwerkliche Arbeiten genutzt", moniert Ali-Reza Brojerdi, dessen Tochter die Kita Lämershagen besucht. Deshalb gleiche das Außengelände noch immer einer großen Baustelle, sagt der Vater. &bdquo;Es heißt immer, dass frische Luft vor allem während der Corona-Zeit wichtig ist. Aber wie sollen unsere Kinder auf diesem Außengelände spielen?" Auch in der Kita hätten Bauarbeiter zum Teil &bdquo;grob fahrlässig" agiert, behauptet Brojerdi. So hätten Eltern Nägel vom Boden gesammelt. Die Eltern sind enttäuscht, dass sie bis heute keine Antwort von der Stadt erhalten haben, warum sich die Arbeiten verzögert haben – und wann sie abgeschlossen sein werden. Sie fordern, dass sie die Kita-Beiträge erstattet bekommen. Brojerdi gibt an, dass er für mindestens zehn weitere Eltern spreche – gemeinsam habe man jetzt einen Anwalt eingeschaltet. &bdquo;Sonst kommen wir hier nicht weiter." Stadt bittet um Entschuldigung Auf NW-Anfrage bezieht Sozialdezernent Ingo Nürnberger Stellung. Es sei erklärbar, dass sich die Bauarbeiten so lange hinziehen würden, so Nürnberger. &bdquo;Ich bedauere das aber trotzdem sehr und bitte die Eltern, die Kinder und auch die Kitabeschäftigten wirklich um Verständnis und auch um Entschuldigung." Nürnberger hoffe inständigst, dass die Stadt die restlichen Arbeiten jetzt vergeben könne und dann die Handwerker diese schnell durchziehen könnten." Die Arbeiten am Gemeinschaftshaus im Erdgeschoss hatten im März 2019 begonnen. Davon war laut Nürnberger auch die Kita mitbetroffen. Die eigentlichen, auch lärmintensiven Bauarbeiten, haben in den Sommerferien 2019 stattgefunden. &bdquo;Wegen des Umfanges der Bauarbeiten waren nicht alle Gewerke fertig", so Nürnberger. Das betraf einen Teil der Innenarbeiten, die neue Fluchttreppe vom Obergeschoss in das Außengelände und die Außenfassade. Lärmintensive Arbeiten erst am Nachmittag Den Vorwurf, dass sich Nägel auf dem Boden befanden, räumt der Sozialdezernent ein. &bdquo;Es ist tatsächlich vorgekommen, dass einmal Nägel von einem Handwerker auf dem Fußboden liegen gelassen worden sind. Sobald Probleme aufgetreten sind, die Mitarbeiter, Eltern oder der Architekt es gesehen haben, sind diese Fehler umgehend abgestellt worden." Die Arbeiten seien, soweit es nur irgendwie möglich war, zwischen Handwerkern und Kita-Leitung abgestimmt worden. Zudem habe man viele Arbeiten in die Zeit ab 14 Uhr verlegt – sobald die Kita zu war. Das Außengelände mitsamt Spielplatz sei zu rund einem Drittel von den Bauarbeiten betroffen gewesen. &bdquo;Dieser Teil war abgesperrt und ist bis heute nicht nutzbar", heißt es von der Stadt. Der übrige zwei Drittel große Teil sei weiterhin nutzbar. Leider habe sich erst im Laufe der Arbeiten gezeigt, dass ein größerer Teil des Außengeländes als vorher eingeschätzt wieder hergerichtet und teilweise neugestaltet werden müsse. Ein Termin mit dem Umweltbetrieb hatte am 1. August 2019 stattgefunden. &bdquo;Danach verzögerten sich die weiteren Schritte, da Planungskapazitäten nicht vorhanden waren. Andere Arbeiten mussten vorgezogen werden." Arbeiten soll bis August fertig sein Die jetzt noch anstehenden Arbeiten sollen im Juli beginnen und bis August durchgeführt werden. Teilweise können Anpflanzungen aber auch erst im Herbst gesetzt werden. So der Plan. Rund die Hälfte des Außengeländes sei nutzbar, so Nürnberger. Die Stadt habe den Eltern versprochen, dass die Kita-Kinder mit ihren Erzieherinnen im Frühjahr mehrere Ausflüge auf Kosten des Jugendamtes machen können. Die fielen aber wegen der Corona-Pandemie aus. Nürnberger bittet um Nachsicht für die ausstehende Antwort auf die Eltern-Anfrage. Sie sei im Jugendamt wegen der Corona-Krise und der damit verbundenen Aufgaben leider liegengeblieben, so Nürnberger. Er verspricht: &bdquo;Die Eltern erhalten jetzt auch eine Antwort."

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