Alle Details zum Weiterbau der Stadtbahnlinie 1, inklusive Geheimplänen

Bielefeld. Die Verlängerung der Stadtbahnlinie 1 nach Sennestadt könnte sich glatt zu einem Jahrhundertprojekt auswachsen. Mehr als 50 Jahre sind schon um, seit die Idee einer Tram von der Innenstadt an die Peripherie geboren worden ist. Aber erst jetzt liegt eine detaillierte Vorplanung auf dem Tisch. Sie birgt mit ihrem Flächenverbrauch und Vorgaben so viel Zündstoff, dass nicht Wenige lautstark Alternativen fordern. Doch gibt es diese noch? Sowohl Oberbürgermeister Pit Clausen als auch der Landesbetrieb Straßen NRW als &bdquo;Eigentümer" der L756 sehen solche Alternativen nicht. Schon gar nicht in einer Vorplanung aus dem Jahre 2017/18, die nie das Licht der Öffentlichkeit erblickt hat, sondern in der Giftschublade verschwunden ist. Das sagen der Oberbürgermeister und Straßen NRW im Detail Der NW liegen diese Pläne nun vor (sie sind in Gänze in der anhängenden Fotostrecke zu sehen). Und sie würden deutlich weniger Betroffenheit auslösen, als der neue Entwurf von MoBiel für die &bdquo;Mobilitätslinie". Von dieser wären rund 70 Grundstückseigentümer betroffen. Vier Gebäude - darunter eine Gaststätte und eine Tankstelle - müssten abgerissen werden. Schon jetzt ist formiert sich in Senne eine Bürgerinitiative, viele Betroffene wollen es notfalls auf ein Enteignungsverfahren ankommen lassen. Beim früheren Entwurf bräuchte lediglich im Bereich von Buschkamp- und Eikelmann-Kreuzung einige private Flächen. Der Grund: Damals ist fast komplett auf der Trasse der L 756 geplant worden – unter einer bestimmten Voraussetzung: dass die Abschnitte der Paderborner und Brackweder Straße, die für den Stadtbahnbau gebraucht werden, in die Trägerschaft der Stadt übergehen. Denn für Stadtstraßen gelten andere Richtlinien als für Landesstraßen. Sie dürfen vor allem schmalere Fahrbahnen haben. Ein elementarer Vorteil, wenn zusätzlich eine Stadtbahn mit Platzbedarf zwischen 6 und 12 Meter eingebaut werden soll. Doch Oberbürgermeister Clausen ist mit dem Versuch gescheitert, die Baulast zu bekommen. Das sagen die kritischen Linie-1-Befürworter Er wirbt nun dafür, mit der Kompromissplanung das Planfeststellungsverfahren anzustreben. Die Kritiker, die im Kern auch für den Weiterbau der Linie 1 sind, fordern indes, dass die Stadt den offenen Konflikt mit Straßen NRW als nachgeordnete Behörde des Landes sucht, um doch noch andere Grundlagen für den Stadtbahnbau zu schaffen. Und gleichsam die festgelegten Ziele für die städtebauliche Entwicklung der Sennestadt (INSEK) zu erreichen. Sie wollen, dass ein verkehrsrechtliches Gutachten eingeholt wird, das als Grundlage einer ministeriellen Entscheidung dienen soll. Die kritischen Bahnbefürworter glauben, dass die &bdquo;Mobilitätslinie" angesichts erwartbarer Enteignungsverfahren nicht genehmigungsfähig ist. Die beteiligten Planer hätten den genannten Konflikt gerne schon 2018 ausgelöst und durch Landesministerien moderieren lassen. Dazu ist es jedoch nicht gekommen. Hier gibt es vertiefende Infos: MoBiel lüftet erstmals das Geheimnis, wie der erste Abschnitt des Weiterbaus der Linie 1 nach Sennestadt aussieht Die Pläne für die neue Mobilitätslinie wurden erstmals im November 2019 öffentlich vorgestellt Bürgerdialog I - "Lebensgefährlich": Bürger wettern in Sennestadt gegen die Stadtbahnpläne zur Linie 1 Bürgerdialog II - Auch die Senner sind wütend über die massiven Eingriffe in ihrem Stadtteil Die Senner Kommunalpolitiker sind die ersten, die Einsicht in die Ursprungspläne fordern 130 Sennestädter kommen zu einer Podiumsdiskussion zur Verkehrswende - Hauptthema auch hier die Linie 1

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