Die Zombie Army ist zurück! Am 4. Februar bringen die "Sniper Elite"-Macher von Rebellion mit "Zombie Army 4: Dead War" den nächsten Teil der Shooter-Reihe auf den Markt. Im Ko-Op-Modus treten wir mit bis zu drei Freunden gegen eine unendliche Armee von Untoten an. Wir haben getestet, ob die Gegner- und Waffenvariationen ausreichen, um uns Spieler bei Laune zu halten, oder ob wir zu sehr das Gefühl haben, in der Zeit zurück zu reisen, da sich alles wiederholt.
Worum geht's?
Der Storymodus von "Zombie Army 4: Dead War" knüpft nahtlos an die der Vorgänger an. Wir befinden uns in einem alternativen Nachkriegsszenario des Jahres 1946: Der Anführer der Zombies wurde eliminiert, sodass überall Horden von Untoten ziellos umherlaufen. Es liegt an uns, die Welt gemeinsam mit dem Widerstand zu säubern.
Bei der Wahl unserer Rolle können wir uns zwischen vier Charakteren entscheiden, die bis auf den Hauptprotagonisten der Vorgänger, Karl Fairburne (den wir seit dem ersten Teil der "Sniper Elite"-Reihe verfolgen), alle keine besonderen Eigenschaften haben und somit völlig austauschbar sind. Mit wem wir also antreten, ist ziemlich irrelevant und wirkt sich nicht weiter auf das Spiel aus.
Wir holen uns die Welt zurück!
Die Geschichte ist auf neun verschiedene Missionen aufgeteilt, die sich wiederum in jeweils vier Kapitel unterteilen. Wir beginnen die einzelnen Kapitel immer in einem sicheren Raum, wo wir uns zunächst mit Munition und einem Verbandskasten ausrüsten. Von da an verfolgen wir einen linearen Pfad, der uns immer wieder in geschlossene Bereiche führt, die es von Gegnermassen zu bereinigen gilt, um dann in das nächste Areal vordringen zu können.

Das zieht sich durch den Großteil des Spiels. Hinzu kommt, dass sich die Missionsziele, wie etwa die Bewachung eines Generators über einen bestimmten Zeitraum, häufig wiederholen und wenig Abwechslung bieten. Ab und an ist auch mal eine Zwischensequenz zu sehen, die glücklicherweise unsere zu Beginn getroffene Charakterwahl berücksichtigt, jedoch ansonsten leider keinen besonderen Mehrwert für das Spielerlebnis bietet.
Zombies in allen Formen und Farben
Was dahingegen besonders heraus sticht, ist die Vielfalt an Gegnertypen, die durch ihre unterschiedlichen Angriffsmuster und die optische Darstellung zumindest etwas Abwechslung in den sonst recht monotonen Levelablauf bringen. Neben den normalen Zombies gibt es einige mit besonderen Waffen wie Flammenwerfern oder leichten Maschinengewehren - die wir ihnen sogar abnehmen können -, sowie Selbstmordattentäter, Sniper und natürlich Boss-Gegner. Die künstliche Intelligenz unserer Gegner ist durchschnittlich und erfüllt ihren Zweck, solange wir nicht vom vorgegeben Pfad abweichen.
Da wir im Kampf viel Blei verschießen und insgesamt in unserem recht kleinen Inventar nur wenig Munition mit uns führen können, sind wir darauf angewiesen, Munition und Verbandskästen aufzusammeln. Das Platzieren im Raum wäre zu einfach, stattdessen müssen wir die nötigen Güter unter Einsatz von viel digitalem Blut aus unseren Gegnern heraus stampfen. Völlig logisch, oder?
Alles beim Alten

Ansonsten bleibt alles beim Alten: Wir besitzen die übliche Ausrüstung, die aus einem Scharfschützengewehr, einem Sturmgewehr und einer Pistole besteht, die wir nach Belieben in den drei Kategorien Gesundheit, Schaden und Genauigkeit upgraden können. So gibt's entsprechende Vorteile. Innerhalb eines Waffentyps müssen wir uns dabei jeweils zwischen einem deutschen, russischen oder amerikanischen Modell entscheiden. Zudem sind in den Leveln Kisten verteilt, wo wir verschiedene Granaten, Minen oder Stolperdrähte finden können.
Neben unseren Waffen lässt sich auch der Charakter verbessern, da man durch den Abschluss der einzelnen Kapitel perk-ähnliche Eigenschaften wie Extra-Granaten, erhöhte Gesundheit oder verstärkten Nahkampfschaden freischaltet.
Mit all diesen Mitteln und der Möglichkeit, Munition aus erledigten Gegnern zu holen, sind wir optimal für den Kampf gegen die Zombiemassen gewappnet. Und es fällt uns auch nicht schwer, gegen sie anzukommen.
Der Horde-Modus

Sämtliche Zombie-Arten aus der Hauptgeschichte sind hier vertreten, und natürlich steigt mit jeder Welle sowohl die Anzahl als auch die Stärke der Gegner. Wir haben die Wahl zwischen vier Karten, die in Verbindung zur Hauptgeschichte stehen, wobei sich unabhängig davon nach jeder vierten Runde ein neuer Bereich öffnet und einen Speicherpunkt setzt, an dem wir zu einem anderen Zeitpunkt wieder einsteigen können. Richtigen Spaß haben wir im Horde-Modus jedoch höchstens im Ko-Op, da wir alleine einfach keinen Wiederspielwert erkennen.
Unser Fazit
So verrückt das ganze Szenario ist, so verrückt sind auch die Geschichte und das Gameplay. Überladen, wie das Geschehen durch die riesigen Zombiehorden oder Explosionen ist, wundert es nicht, dass es hier und da zu Glitches und Bugs kommt. Darüber können wir aber an vielen Stellen milde lächeln.
In anderen Bereichen aber haben wir eher den Eindruck, dass die Spielreihe sich seit dem letzten Ableger "Zombie Army: Trilogy" (2015) nicht wirklich weiterentwickelt hat: müssen die Bewegungen und Animationen so hakelig sein? Und was ist mit dem 80er-Jahre-Sound beim Einsammeln von Munition? Und warum kann man immer noch nicht eigenständig springen? Und nicht zuletzt sei erwähnt, dass auch bei "Zombie Army 4" bedauerlicherweise erneut auf eine deutsche Synchronisation verzichtet wurde - ganz im Gegensatz zur Hauptreihe "Sniper Elite".
Auch wenn wir in verschiedenen Teilen Europas unterwegs sind und sich die optische Gestaltung schon unterscheidet, wird überall dieselbe Atmosphäre erzeugt. Durch die recht düstere Lichtgestaltung in vornehmlich grauen und blauen Farben ist die Stimmung eher trist als aufregend oder unheimlich. Die unterschiedlichen Zombie-Arten wirken dagegen mühevoll moduliert und liefern mitunter am meisten Abwechslung. Eine der größten Stärken des Spiels!

Trotz all der gebotenen Möglichkeiten hinsichtlich der Charakterauswahl, der Ausbildung von Fähigkeiten sowie der Wahl zwischen Story- und Horden-Modus, bietet uns das Spiel im Ganzen betrachtet leider kaum Abwechslung. Wir verfolgen in jeder Hinsicht immer dasselbe Ziel, nämlich eine nicht enden wollende Masse von Zombies niederzustrecken, sodass es leider bei einer modernisierten Moorhuhn-Jagd in einem dystopischen Szenario bleibt.
"Zombie Army 4: Dead War" ist erhältlich für PC, Xbox One und PS4, kostet etwa 50 Euro in der Standard Edition und ist ab 18 Jahren freigegeben.