 
                        "I'll be back" ist wahrscheinlich eines der bekanntesten und am häufigsten verwendeten Filmzitate aus den "Terminator"-Filmen. Die Reihe ist einfach nicht tot zu kriegen und kommt immer wieder zurück, und so gibt's in diesem Herbst und Winter nicht nur einen neuen Kinofilm, sondern auch ein neues Spiel aus dem Terminator-Universum.
Entwickelt hat den Ego-Shooter das polnische Studio Teyon, das zuletzt 2014 wegen seines furchtbaren "Rambo: The Video Game" sehr in die Kritik geraten war. Kein Wunder also, dass die Gamer sich nur mit äußerster Vorsicht an "Terminator: Resistance" rantrauen. Wir haben getestet, ob der Spieleentwickler diesmal ein besseres Händchen beweist.
 
        
                    Worum geht's?
"Resistance" spielt nach dem zweiten Terminator-Film ("Tag der Abrechnung") im Jahr 2029. Der neue Protagonist Jacob Rivers ist einfacher Soldat bei der Resistance Pacific Division und kämpft im Widerstand gegen die Maschinen. Im Kampf hat er seine Einheit verloren und sucht sie jetzt auf den Straßen von Pasadena, während die sogenannte Vernichtungslinie von Skynet immer näher rückt. Dabei begegnet er einigen Zivilisten, die auf der Flucht sind, und hilft ihnen. In diesen Zeiten müssen die Menschen zusammenhalten. Wie das genau aussieht, zeigt das Spiel dann in rund 15 Spielstunden recht eindrucksvoll, wie wir finden.
Was hat uns gefallen?
Optisch, und das ist nun mal das Erste, was man sieht, muss man sagen, erringt das Spiel keinesfalls die höchste Klasse. Das ist aber kein Manko, wie wir festgestellt haben. Auf der Unreal-Engine sieht die Grafik trotzdem noch gut aus, natürlich vor allem was die Lichteffekte anbelangt (sehr gut in den Nachtmissionen), und das Spiel bekommt auch nach und nach richtig Terminator-Charme. Die Entwickler scheinen sich da nämlich ganz schön reingekniet zu haben, um das Setting möglichst gut hinzukriegen. So ist zum Beispiel das Versteck der Widerstandsbewegung relativ originalgetreu nachgebaut worden. Der Wiedererkennungswert für Fans ist hoch, auch bei den diversen Tötungsmaschinen, die Skynet durch die Zeit schickt, allen voran den berühmten T-800, sowie bei den verwendeten Waffen.
 
        
                    Gefallen hat uns, dass wir keinen reinen Immerzu-voran-stolpern-Shooter bekommen haben. Zum ersten Mal fällt das auf, wenn man die versprengten Zivilisten mit dem Bus (leider darf man nicht selbst fahren) ins erste Versteck gebracht hat. In den überwiegend gut geschriebenen Dialogen erfährt man dann mehr über die neuen Mitstreiter, was teilweise auch sehr emotional werden kann. Wem die Mitmenschen egal sind, kann die Dialoge aber auch überspringen. Vorsicht ist dann allerdings dabei geboten, die Entscheidungen, die wir in Dialogen ab und zu treffen müssen, zu leichtfertig abzuhandeln. Unsere Wahl hat nämlich Auswirkungen, wie wir am eigenen Leib erfahren durften.
Gefallen hat uns auch, dass uns überlassen bleibt, wie wir die Gegner beseitigen. Ob wir sie in direkten Gefechten über den Haufen schießen oder sie hinterrücks mit dem Terminierungsmesser überfallen oder sie in ausgeklügelte Fallen locken. Das alles hat seinen Reiz. Auch die einzelnen Haupt- und Nebenmissionen waren sowohl ausreichend fordernd auf der normalen Spielstufe, als auch abwechslungsreich. Mal sind wir Kundschafter, mal Materialsammler, andere Male müssen wir Gefangene befreien oder Gebiete sichern.
Was hat uns nicht gefallen?
Es mag dem mageren Budget geschuldet sein, aber uns waren die Maps in einigen Bereichen zu schlauchig. Wir verlangen nicht ständig nach Open-World-Spielen, aber ein wenig mehr frei erkundbare Fläche mit stetiger Skynet-Bedrohung (deren Truppen ja eigentlich immer näher rücken) hätten der Spannung des Spiels gut getan. Dafür finden wir in den Levels immer genug Material, aus dem wir Munition, Bomben, Dietriche oder Medikits herstellen können. Gefundene Handelswaren erleichtern uns im Lager den Zukauf von Waffen oder weiterer Munition.
Der Skill-Baum, den wir mit unseren gesammelten Erfahrungspunkten nach und nach freischalten, sieht ähnlich altbacken aus wie der Ladebildschirm. Optisch hätte man das sicher besser lösen können. In den Kategorien Kampf, Wissenschaft und Überleben können wir uns hier in der Tarnung oder im Waffengebrauch verbessern oder unseren Rucksack vergrößern und schwierigere Schlösser knacken oder Gefechtstürme hacken. Zur Beruhigung: Man sammelt genug Punkte, um den ganzen Baum freizuschalten.
Die Standardwaffen, mit denen wir zu Anfang hantieren müssen, geben uns leider kein gutes Gefühl. Warum zum Beispiel das Maschinengewehr bei der Schussabgabe so übertrieben verziehen muss, ist uns schleierhaft. Wir haben dann einfach zugesehen, dass wir mit unseren Erfahrungspunkten möglichst schnell die Plasmawaffen freischalten konnten, mit denen wir schneller warm wurden.
Unser Fazit
Man muss schon "Terminator"-Fan sein, um dieses Spiel zu lieben. Wer nur nach einem neuen Shooter giert, sollte hiervon besser die Finger lassen, denn rein von den Shooter-Qualitäten her ist "Resistance" eher mittelmäßig. Dass das Budget für das Spiel nicht immens war, sieht man immer wieder, aber hier steckt einfach viel Liebe im Detail mit einer einfallsreich erzählten und motivierenden Geschichte - und das begeistert "Terminator"- Fans. Zusammen mit den actiongeladenen Abschnitten ist den Entwicklern da wirklich etwas erstaunlich Gutes gelungen.
Eine deutsche Sprachausgabe gibt es nicht, aber immerhin deutsche Untertitel. Und die Sounds können sich hören lassen, darunter auch die dynamisch einsetzende Musik. Ja, es gibt Mankos, über die sich trefflich meckern lässt, aber wir haben uns in unserem Spielerlebnis gut unterhalten gefühlt - und das ist letztendlich ein großes Plus.
"Terminator: Resistance" ist seit dem 15. November 2019 erhältlich für PC, PS4 und XBox One und ist ab 16 Jahren freigegeben.
 
                 
         
         
                                 
                                 
                                