Warum das Schwimmbad nicht repariert werden kann

Löhne. Die Bombe platzte kurz vor dem Ende der Ratssitzung. "Das Lehrschwimmbecken im Schulzentrum Melbergen kann nicht vorübergehend instandgesetzt werden. Der Aufwand ist zu groß, sagte Baudezernent Ulrich Niemeyer in der Sitzung. "Das ist eine Katastrophe für das Schwimmen in Löhne", sagt Burkhard Schröder. Er ist Vorsitzender des SC Aquarius. Der Verein betreibt die Löhner Bäder in Kooperation mit der Stadt. Schröder und Christine Harodt, Leiterin des Amtes für Immobilienwirtschaft der Stadt, erklären im Schwimmbad das Problem. "In der vergangenen Woche haben wir Wasser in das Becken gefüllt, um vor dem Einbau des Hubbodens sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist", sagt Harodt. Wenn Schwimmbecken über einen längeren Zeitraum ohne Wasser sind, dann kann es zu Überraschungen kommen. "Es ist zum Beispiel ganz normal, dass durch den Wasserdruck Fliesen abplatzen", sagt Schröder. "Das Becken ist um zwei Zentimeter abgesackt" Dass es nach dem Abschluss der Beckenfüllung so schlimm kommen würde, damit hatten die Verantwortlichen nicht gerechnet. "Das Becken ist in einem Eckbereich um zwei Zentimeter abgesackt", sagt Christine Harodt. Der Experte, der auch schon im Jahr 2018 die großen Schäden im Becken erkannt hatte, wurde erneut hinzugezogen. "Er hat festgestellt, dass sich der Zustand in den letzten drei Jahren weiter verschlechtert hat", sagt sie.Mittlerweile sei auch die Statik des Beckens betroffen. "In den Stahlbeton ist Feuchtigkeit eingedrungen. Das hat dazu geführt, dass der Stahl aufquillt und der Beton abplatzt", sagt Harodt. Schnell war klar, dass die Kosten für die Reparatur nicht mehr im Verhältnis stehen. Dazu kommen Sorgen um die Stabilität wegen der geschwächten Statik. "Es wäre ja nur um eine Übergangslösung gegangen", sagt Schröder. Das Lehrschwimmbecken wird an der gleichen Stelle neu gebaut. Dafür hat die Stadt im vergangenen Jahr eine Förderzusage in Höhe von drei Millionen Euro erhalten. Zehn Prozent der Kosten müssen wir selber tragen", sagt Harodt. Baustart im Herbst 2023 Das Lehrschwimmbecken ist bereits seit Oktober 2020 wegen des defekten Hubbodens und anderer Mängel geschlossen. Im Februar sollte nach dem Einbau eines neuen Hubbodens der Schwimmbetrieb wieder starten. "Wir haben den alten Hubboden mit einigen Vereinsmitgliedern demontiert", sagt Burkhard Schröder. Der neue Hubboden war bereits bestellt. "Wir konnten den Auftrag ohne Kosten stornieren. Das Unternehmen war sehr kooperativ", sagt Harodt. Das liege an der hohen Auslastung durch den Bauboom und sicherlich auch daran, dass das Unternehmen sich an der Ausschreibung des Neubaus des Lehrschwimmbeckens beteiligen will. Das neue Lehrschwimmbecken soll im Gebäude, das kernsaniert wird, den gleichen Standort bekommen. Der Bauarbeiten sollen im Herbst 2023 beginnen. Zurzeit werden noch Unterlagen vorbereitet, die für die Förderung erforderlich sind. Im nächsten Schritt geht es um die Vorbereitung der Ausschreibung, um einen Planer für die Arbeiten zu finden. "Die Ausschreibung für die Bauleistungen folgt im Spätsommer oder Herbst 2022", sagt Christine Harodt. 40.000 Besucher jährlich Ob die drei Millionen Euro Fördergeld plus zehn Prozent Eigenanteil ausreichen, ist noch nicht klar. Christine Harodt ist trotz der immer weiter steigenden Baukosten optimistisch. "Wir bauen hier ja ein eher kleines Schwimmbad." Burkhard Schröder fürchtet, dass der Ausfall des Lehrschwimmbeckens erhebliche negative Folgen hat. "Wir werden zu einer Stadt der Nichtschwimmer." Die mehrjährige Schließung lasse sich nicht kompensieren. Das Lehrschwimmbecken ist das mit Abstand am stärksten frequentierte Bad in Löhne. &bdquo;Weit mehr als 40.000 Besucher nutzen das Becken jährlich“, hatte Burkhard Schröder bereits im März zur NW gesagt. Besonders für den Schwimmunterricht ist das Becken von großer Bedeutung und wird entsprechend vermisst.

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