Bauarbeiten laufen: Löhner Lehrschwimmbad wird deutlich teurer

Löhne. Die Bauarbeiten für das neue Lehrschwimmbecken im Schulzentrum Melbergen laufen. Die Baustelle ist eingerüstet. Ein Dach verhindert, dass das Baufeld voll Wasser läuft. In den letzten Wochen hakte es bei dem Projekt, weil es zu einer Kostenexplosion beim Schwimmbecken kam. Der Preis für das Edelstahlbecken lag massiv über der Kostenschätzung. Trotz der Preissteigerung bleibt es bei dieser Variante. Über die Gründe wurde der Rat informiert. Edelstahlbecken sind im Schwimmbadbau sehr beliebt. Die Anschaffungskosten sind zwar hoch. &bdquo;Sie zeichnen sich jedoch durch eine lange Lebensdauer von 30 Jahren aus, haben eine hohe Stabilität und sind sehr pflegeleicht“, steht in der Vorlage für die Ratssitzung. Allerdings sorgte der Preishammer, der die städtische Immobilienwirtschaft mit dem günstigsten Angebot erreichte, für eine erneute Prüfung von Alternativen. Kalkuliert hatten die Fachleute das Becken mit rund 511.000 Euro. Der Anbieter mit dem besten Preis veranschlagte 909.000 Euro. Daraufhin wurde eine erneute Ausschreibung veröffentlicht. Auch diese führte zu keinem besseren Ergebnis. Lesen sie auch: Schwimmbad in Löhne: Nach dem Abriss folgt der Neubau Verschiedene Varianten für Löhner Lehrschwimmbecken Die Fachleute der Stadt überprüften, ob es andere Varianten gibt, die sinnvolle Alternativen darstellen. Variante 2 ist das klassische Betonbecken, das gefliest wird. Das würde rund 790.000 Euro kosten. Für hohe Kosten während der Nutzung könnte eine aufwendige Wartung führen, wenn zum Beispiel Fliesen abplatzen. Variante 3 wäre der Bau eines Betonbeckens, das mit einer Folie ausgekleidet wird. Die Kostenschätzung dafür liegt bei 809.000 Euro. Die Reparatur von defekten Stellen wäre zwar einfacher. Allerdings liegt die Lebensdauer nur bei 20 Jahren. Variante 4 kombiniert die Baustoffe: Ein Betonbecken wird mit Folie ausgekleidet und erhält einen Beckenkopf aus Edelstahl. Das Problem bei dieser Kombination ist die komplexe Verbindung zwischen Folie und Edelstahl, die sich als reparaturanfällig erwiesen hat. Der Preis würde bei 843.000 Euro liegen. Das sagen Fachleute zum Lehrschwimmbecken Auch die Auswirkungen auf die Bauzeit wurden untersucht. Alle alternativen Varianten würden unter anderem wegen der neuen Planung zu einer Verzögerung von rund fünf Monaten führen. &bdquo;Die monatlichen Fixkosten für die Baustelleneinrichtung in Höhe von 6.750 Euro würden die monetären Vorteile der kostengünstigen Varianten weiter abschmelzen“, steht in der Vorlage. Das Fazit nach der Abwägung der Varianten: Die Verwaltung hat sich entschieden, beim ursprünglichen Plan zu bleiben. &bdquo;Hintergrund dieser Entscheidung ist der verhältnismäßig geringe Preisunterschied von etwa 15 Prozent im Vergleich zur günstigsten Alternative. Bis zum 14. November, dem Ablauf der Bindefrist an das Angebot, muss der Auftrag vergeben sein.“ Vom alten Gebäude des Lehrschwimmbeckens bleibt nur der Keller erhalten. Auf den Kellermauern entsteht der Neubau für das eigentliche Schwimmbad. Zur Baumaßnahme gehört der Neubau von Duschen und Umkleidebereich. Diese werden deutlich größer, als das bisher der Fall war. Für die Erweiterung wird der ehemalige Schießstand des Schützenvereins Melbergen genutzt, der sich bereits vor ein paar Jahren aufgelöst hat. Lesen Sie auch: Stillstand oder Fortschritt? So steht es um das Lehrschwimmbecken in Löhne Die Bäderkommission tagt Maik Büssing von der CDU macht sich Sorgen bei der Kostenentwicklung. &bdquo;Wo kommen wir am Ende raus, wenn das Becken wesentlich teurer wird?“ Bürgermeister Bernd Poggemöller bleibt gelassen. &bdquo;Wir haben eine gewisse Kostensteigerung eingeplant. Noch liegen wir im vorgesehenen Kosten- und Zeitrahmen“, sagt er. Die Stadt kalkuliert mit Gesamtkosten in Höhe von rund 4,9 Millionen Euro. Drei Millionen Euro Förderung gibt es vom Bund. Während der Neubau im Schulzentrum Melbergen Ende 2026 fertig sein soll, ist die Zukunft des Frei-und Hallenbades völlig offen. Einig waren sich Politik und Verwaltung, dass beide Bäder, die in einem schlechten baulichen Zustand sind, neu gebaut werden müssen. Die Diskussion über verschiedene Varianten zog sich über viele Jahre hin. Es dauerte so lange, dass für einen ambitionierten Neubau mittlerweile kein Geld mehr da ist. Selbst die günstigste Variante sollte 34 Millionen Euro kosten. Seit Monaten wird jetzt eine Sanierung geprüft. Am 13. November tagt die Bäderkommission. Vielleicht wird dort über ein Prüfergebnis informiert.

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