Bald bereit zum Schwimmen: Spezialtaucher testen neues Schwimmbecken in Löhne

Löhne. Der Filter sieht auf den ersten Blick aus wie eine Waschmaschine. Allerdings mit zwei Bullaugen, einem runden und einem ovalen. In dem großen Klotz, der in einem Raum direkt neben dem Lehrschwimmbecken steht, wird das Wasser des Schwimmbads künftig gefiltert. Vor dem Umbau und der Sanierung befanden sich Filteranlage und weitere technische Einrichtungen in einem anderen Gebäudeteil. &bdquo;Früher wurde das Wasser spazieren gefahren“, sagt Tobias Bollmann, Sachgebietsleiter technisches Bauen bei der &bdquo;Städtischen Immobilienwirtschaft“. Er ist sehr zufrieden mit Baufortschritt der letzten Wochen. Wenn man das Projekt mit dem Rennen eines Langstreckenschwimmers vergleicht, dann ist das Ziel in Reichweite. In den letzten Wochen wurde das Edelstahlbecken in Einzelteilen geliefert und montiert. Der Hubboden ist ebenfalls installiert. Bis fast zur Ablaufkante ist der Boden aktuell hochgefahren. Die Edelstahlwände sind durch Tücher geschützt. &bdquo;Der Boden steht zurzeit auf Stützen“, sagt Bollmann. Er steht mit Valerie Lehn, Techniker bei der Immobilienwirtschaft, am Rand des Beckens. Der Raum sieht jetzt schon wieder sehr nach Schwimmbad aus. Die Fenster sind eingebaut. Die Sommersonne bringt viel Licht in die Baustelle. Der Hubboden gerät schon bald ins Schwimmen. &bdquo;Ende kommender Woche werden wir mit der Befüllung des Beckens beginnen“ , sagt Lehn. Drei bis vier Tage wird es dauern, bis das Becken mit 400 Kubikmeter Wasser gefüllt ist. &bdquo;Das können wir nicht im Stück befüllen. Wir stimmen uns eng mit den Stadtwerken ab“, sagt er. Das sei mit Blick auf eine mögliche Phase mit wenig Regen in den nächsten Wochen wichtig. &bdquo;Wir wollen ja nicht für eine Gefährdung der Trinkwasserversorgung verantwortlich sein“, ergänzt Bollmann. Auch nachts wird kein Wasser ins neue Becken gelassen. &bdquo;Da gehen wir ganz auf Nummer sicher. Wir möchten keine böse Überraschung erleben, wenn wir morgens auf die Baustelle kommen.“ Arbeit unter Wasser am Löhner Schwimmbecken Wenn das Wasser ins Becken gefüllt ist, dann kommen Spezialtaucher zum Einsatz. &bdquo;Sie entfernen die Stützen, auf denen der Hubboden noch steht und überprüfen, ob das Becken dicht ist“, sagt er. Die Taucher können durch eine große Öffnung unter den Hubboden abtauchen und dort ihre Arbeit machen. Auch die Beckenbeleuchtung wird unter Wasser dafür sorgen, dass sie gut sehen können. Bollmann ist zuversichtlich, dass es nicht zu Nachbesserungen kommen muss. &bdquo;Ein erfahrener Architekt hat das Projekt begleitet. Ich gehe davon aus, dass alles passt.“ Aus dem Archiv: Baustart erst 2024: Wie es mit dem maroden Lehrschwimmbecken in Löhne weitergeht Das Becken ist umgeben von einem Gang, der in einer großen Nische Platz für den Schwallwasserbehälter bietet. &bdquo;Dort wird das Wasser gesammelt, das über den Beckenrand schwappt“, sagt Lehn. Von diesem Behälter wird es in die große Filteranlage mit den Bullaugen gepumpt und gelangt gereinigt und aufbereitet wieder ins Becken. Wenn die 400 Kubikmeter Wasser im Becken sind, dann beginnen die Fachleute mit der Inbetriebnahme. &bdquo;Wir müssen dann die Pumptechnik und die Regelungstechnik einstellen“, sagt Lehn. Einige Wochen dauere es, bis sich das System eingespielt habe. Eine bewährte Anlage haben Techniker aus dem alten Bad übernommen. &bdquo;Die Lüftungsanlage im Schwimmbad ist nur wenige Jahre alt, die kann hier noch viele Jahre gute Arbeit leisten“, sagt der Techniker. Vier Umkleideräume im neuen Bad Auch im Umkleide- und Duschbereich sind die Arbeiten weit fortgeschritten. Die Trockenbauwände stehen, bald werden die Fliesenleger mit ihrer Arbeit beginnen. Im neuen Bad wird es vier Umkleideräume geben. &bdquo;Damit wird gerade beim Schulschwimmen viel Zeit gespart. So muss die eine Folgegruppe nicht warten, bis die Gruppe davor fertig umgezogen ist“, sagt Bollmann. Zu Beginn des vierten Quartals soll das neue Lehrschwimmbecken in Betrieb genommen werden. Dann gibt es wieder deutlich mehr Kapazitäten für Schulschwimmen und Schwimmkurse in Löhne. Rund fünf Jahre nach der Schließung würde das neue Becken dann wieder eröffnet. Die Stadt rechnet mit Gesamtkosten des Bauprojekts in Höhe von rund 4,9 Millionen Euro. Drei Millionen Euro Förderung gibt es vom Bund. Auch interessant: Verwirrung um Löhner Bäderbetrieb: Streit um Betreiberfrage geht weiter Von dem Neubau des Lehrschwimmbeckens könnte auch ein Großprojekt profitieren, das auf die Immobilienwirtschaft zukommt: Der Neubau des Frei- und Hallenbads in den nächsten Jahren. &bdquo;Wir haben hier wertvolle Erfahrungen sammeln können. Die können wir bestimmt nutzen, wenn es um das Bäderprojekt geht“, sagt Bollmann.

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