Immer mehr Kinder interessieren sich für die Rettung der Welt. Mit ein wenig Unterstützung können auch sie zum Natur- und Klimaschutz beitragen und dabei mehr über ihre Umwelt lernen.
Hier finden Sie Ideen, wie Sie zusammen mit Ihren Kindern im Alltag ganz praktisch ins Handeln kommen können.
Insektenhotel bauen
Für unser Ökosystem sind Insekten überlebenswichtig. Doch in den letzten Jahrzehnten ist der Bestand an Wildbienen, Fliegen, Käfern und Schmetterlingen drastisch gesunken. Es fehlt an Nahrung und an geeigneten Nistorten. Letztere lassen sich mit einem Insektenhotel auch im eigenen Garten anlegen. Der Bau eignet sich gut als Familien-Projekt für ein ganzes Wochenende. Besonders schön: Wenn sich Insekten eingenistet haben, können Kinder das Treiben von Wildbiene & Co. aus der Nähe beobachten.
Als Füllung für ein Insektenhotel eignen sich Bambus, Schilfrohr, Stroh, lehmverputzte Ziegel, morsches Holz oder auch gebohrte Holzstücke. Bei Letzteren ist darauf zu achten, dass sie möglichst glatt ausgeschliffen werden, sodass sich Wildbienen mit ihren fragilen Flügeln nicht an hervorstehenden Splittern verletzen. Zudem sollte das Insektenhotel von oben vor Regen geschützt werden, zum Beispiel mit Ziegeln oder Dachpappe. Drähte vor den Zwischenlagen schützen vor Vögeln. Am besten steht das Insektenhotel sonnig und windgeschützt. Wer zusätzlich noch Wildblumen im Garten aussät, dürfte sich über zahlreichen Besuch von Biene & Co. freuen.
Eis in der Waffel statt im Becher
Eis essen ist im Sommer eine große Freude. Die Waffel als essbare Verpackung ist dabei der große Favorit. Vom eiskalten Vergnügen bleibt nur der leckere Nachgeschmack. Für kleine Kinder ist es noch schwierig, die Waffel gerade zu halten. Oft landet das halbe Eis auf dem T-Shirt. Hier hilft Vorausschau. Stecken Sie zu Hause ein leeres Marmeladenglas samt Löffel ein. Doch was tun, wenn die Eisdiele mitgebrachte Gefäße nicht annimmt? Dann bestellen Sie das Eis in der Waffel und manövrieren die Eiskugel danach ins Glas.
Bunte Plastiklöffel und beschichtete Pappbecher sind die schlechteste Lösung. Diese landen sofort im Müll und häufig sogar im Grünstreifen. Die EU hat dieses sogenannte Einwegplastik seit Juli 2021 bereits verboten. Restbestände dürfen noch aufgebraucht werden. Verzichten Sie auch auf die neuen Alternativen. Es bleibt Müll, den man einfach vermeiden kann.
Stecker raus
Ladegeräte von Spielzeug-Hubschrauber oder Handy verbrauchen auch dann Strom, wenn man sie nur in der Steckdose stecken lässt und gar nicht lädt. Das gilt auch für alle Standby-Geräte wie z.B. Fernseher. Hier heißt es Stecker ziehen. Das machen viele Kinder auch sehr akribisch. So geht es noch einfacher: Über eine Steckdosenleiste mit Kippschalter kann man den gleichen Effekt erzielen und gleich mehrere Geräte vom Strom trennen. Statt Stecker ziehen vorm Schlafengehen heißt es dann einfach Kippschalter betätigen.
Obst oder Gemüse selbst anbauen
Es lohnt sich, Kindern ein eigenes Kinderbeet, einen Balkonkasten oder Kübel zur Verfügung zu stellen. Säen, pflanzen, gießen, jäten - hier lernen Kinder eindrucksvoll, wie unser Essen auf dem Teller entsteht. Wer Radieschen sät, kann besonders schnell ernten. Zuckerschoten und Erdbeeren sind bei Kindern sehr beliebt. Wenn es auch blühen soll, ist Kapuzinerkresse eine gute Idee. Diese Blüten sind nicht nur hübsch, sondern auch essbar und verschönern jeden Salat.
Wer weder Garten noch Balkon sein Eigen nennt, kann auch in der Wohnung auf dem Fensterbrett gärtnern. Der neue Trend heißt Micro-Green. Hier sät man in kleinen Gefäßen auf der Fensterbank und erntet die kleinen Pflanzen im ganz frühen Stadium. Auf seinem Youtube-Kanal erklärt der Gartencoach, wie das genau funktioniert.
Unser Tipp: Kaufen Sie Ihren Kindern eine Tüte Zuckerschoten-Samen. Die sind als kleine Pflänzchen sehr lecker.
Wachstücher statt Frischhaltefolie
Früher kannte man keine Frischhaltefolie, man hat Wachstücher verwendet. Das ist eine Alternative, die umweltfreundlich, kompostierbar und wiederverwendbar ist. In vielen Bio-Märkten kann man sie kaufen. Man kann sie mit Kindern aber auch sehr leicht selbst herstellen und so Nachhaltigkeit vermitteln. Man benötigt ein Stück Stoff (altes Geschirrtuch oder Bettlaken), Bienenwachs und Jojobaöl. Die Pädagogin Monika Frisch vom Odenwälder Freilichtmuseum erklärt in einem kurzen Video, wie das genau funktioniert. Ganz einfach nachmachen.
Aus Alt mach Neu: Upcycling
In nahezu jedem Kinderzimmer gibt es sie: die Kleidung, die nicht mehr getragen wird und die Spielzeuge, mit denen nicht mehr gespielt wird. Eine wunderbare Lösung, die sowohl die Umwelt schont als auch die Kreativität des Kindes fördert, stellt das Upcycling dar. Beim Upcycling werden gebrauchte Gegenstände und Müll in neue Produkte verwandelt und somit wiederverwendbar. Anders als beim Recycling, bei dem die Produkte zunächst in ihre ursprünglichen Bestandteile zerlegt werden, bedarf es beim Upcycling keinen zusätzlichen Energieaufwand. Das macht es noch umweltfreundlicher.
Einige Ideen für das Upcycling zu Hause: Stiftehalter aus Verpackungen, Taschen aus Kleidung, Schlüsselbretter aus Büchern, Vasen aus Dosen oder Sandtiere aus Socken.
Naturschutzjugend im NABU
Auch Kinder haben die Möglichkeit, sich für Umweltschutz zu engagieren. Die Naturschutzjugend (NAJU) bietet vielerorts auch schon ein Programm für Kinder im Grundschulalter an. Spielerisch wird das Umweltbewusstsein für die Lebensräume vor Ort gestärkt. Eltern finden die Ortsgruppen auf der Website des NAJU.
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