Neue Optionen: Die zweite Reihe des SC Paderborn sammelt Pluspunkte

Paderborn. Mit den Abgängen der U21-Nationalspieler Ilyas Ansah und Aaron Zehnter verlor der SC Paderborn in diesem Sommer an individueller Klasse. Doch was die Breite des Kaders betrifft, hat der SCP unterm Strich wohl an Qualität gewonnen. Dies zeigte sich auch am Mittwoch beim beeindruckenden 7:0 (3:0)-Testspielsieg gegen Twente Enschede, bei dem diverse Paderborner Akteure aus der zweiten oder gar dritten Reihe Pluspunkte sammeln konnten. &bdquo;Es war ein sehr hilfreicher Test, bei dem wir Eindrücke sammeln wollten", sagt Ralf Kettemann. Der SCP-Cheftrainer konnte beispielsweise die beiden 21 Jahre alten Last-Minute-Neuzugänge Jonah Sticker (Viktoria Köln) und Niklas Mohr (Sonnenhof Großaspach) über 90 beziehungsweise 60 Minuten in Aktion erleben. Sticker, der bereits zwei Joker-Einsätze in der Liga verbucht hatte, zeigte als rechter Halbverteidiger eine grundsolide Leistung. &bdquo;Sie haben eine gute Visitenkarte hinterlassen", urteilt Kettemann und hat dabei neben Sticker auch Bennit Bröger im Blick. Der 19-jährige Neuzugang aus Wolfsburg kam nach einer Stunde für Mohr in die Partie und demonstrierte sofort seine Stärken, die er in der Paderborner Regionalliga-Reserve schon hinlänglich unter Beweis gestellt hat. Der Edeltechniker mit den langen Haaren spielt geniale Pässe, muss aber noch körperlich zulegen. Lesen Sie auch: 7:0-Gala gegen Twente: SC Paderborn zerlegt niederländischen Erstligisten Hoffen auf die Tigges-Initialzündung Letzteres gilt auch für Niklas Mohr, der über die U21 ans Profiteam herangeführt werden soll. Kerem Yalcin (20) ist schon einen Schritt weiter. Der Kapitän der SCP-Reserve, der gegen Enschede den Treffer zum 7:0-Endstand erzielte, könnte mit seiner Stabilität und Zweikampfstärke wohl jederzeit ins kalte Profi-Wasser geschmissen werden. In ebenjenem Wasser hat sich Stefano Marino nun freigeschwommen. Der 21-jährige Neuzugang aus Hannover hatte in seinen ersten Joker-Einsätzen bei den Profis noch diverse Großchancen vergeben, traf dann aber am vergangenen Freitag zum 2:1-Sieg in Braunschweig. Im Test gegen Enschede wartete der dynamische Stürmer nun in 45 Minuten mit zwei blitzsauberen Treffern und einem Assist auf. &bdquo;Diese Momente hat Stefano schon immer gehabt. Jetzt zappelt der Ball auch im Netz", konstatiert Paderborns Coach, der sich am Mittwoch zudem über den ersten SCP-Treffer seines prominenten Neuzugangs Steffen Tigges freute. Es war zwar nur ein 6:0 in einem Testspiel, doch das Tor könnte durchaus Langzeitwirkungen haben. &bdquo;Es ist zu hundert Prozent wichtig, dass Tiggi getroffen hat. Das tut ihm gut. Es wäre nicht das erste Mal, wenn sich durch so einen scheinbar unbedeutenden Treffer die Dinge verändern und die Tormaschine anläuft", hofft Ralf Kettemann. Ein Paderborner Flügelstürmer als neue Mittelfeld-Option? Dieser nutzte die Partie gegen Enschede, um einen etatmäßigen Flügelstürmer auf ungewohnten Positionen zu testen. So agierte Nick Bätzner in den ersten 60 Minuten auf der Sechserposition, um anschließend auf die linke Schiene zu wechseln. &bdquo;Er hat mir sehr gut gefallen, wenngleich im Spiel gegen den Ball ein, zwei nicht so gute Momente dabei waren. Aber Nick hatte auf dieser Position auch fast noch nie gespielt", erklärt Paderborns Trainer. Bätzner ist in dieser Saison bislang in allen neun Pflichtspielen zum Einsatz gekommen, stand dabei viermal in der Startelf und agierte zumeist als Linksaußen. Der Neuzugang aus Wiesbaden zeigte zwar gute Ansätze und traf im Heimspiel gegen Düsseldorf, doch mitunter mangelt es dem 1,76 Meter großen Leichtgewicht noch am nötigen Durchsetzungsvermögen. Vielleicht ist Bätzner ja für eine Rolle im Mittelfeld besser geeignet. Sein noch vier Zentimeter kleinerer Teamkollege Mika Baur blüht jedenfalls richtig auf, seitdem er auf der Sechs spielt. &bdquo;Nick ist ein ähnlicher Spielertyp wie Mika. Er ist ballsicher, wendig, kann mit einem Dribbling größere Räume überwinden und auch vorne abschließen", urteilt Kettemann. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Der Chefcoach hat somit auch dank der Vielseitigkeit, die zahlreiche SCP-Akteure besitzen, jede Menge Optionen. Und am Samstag, 18. Oktober, wird Kettemann erneut die Qual der Wahl haben, wenn sein Team ab 13 Uhr gegen Arminia Bielefeld um Zweitligapunkte kickt.

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