7:0-Gala gegen Twente: SC Paderborn zerlegt niederländischen Erstligisten

Paderborn. Der Gegner war wahrlich kein Fallobst. Noch dazu musste der SC Paderborn auf sieben Stammkräfte verzichten. Und doch gelang dem Team von Trainer Ralf Kettemann am Mittwochnachmittag in einem nicht-öffentlichen Testspiel ein unerwarteter 7:0 (3:0)-Kantersieg gegen den niederländischen Erstligisten Twente Enschede. &bdquo;Es war ein toller Test. Egal, gegen wen man spielt. 7:0 muss man erst einmal gewinnen. Und es war ein Erstligist aus Holland. Das ist schon schön“, resümierte Kettemann nach beeindruckenden 90 Minuten, in denen sein Team eine enorme Gier an den Tag gelegt hatte. &bdquo;Da war ganz viel Spielfreude dabei. Es hat sehr viel Spaß gemacht, den Jungs zuzuschauen. Sie haben die Zeit maximal gut genutzt“, lobte Paderborns Coach. Beim SCP fehlten die verletzten Leistungsträger Raphael Obermair, Marcel Hoffmeier und David Kinsombi, die beiden Junioren-Nationalspieler Dennis Seimen und Luis Engelns sowie Calvin Brackelmann und Santiago Castaneda. Das letztgenannte Duo wurde geschont. Castaneda hatte dabei von seinem Cheftrainer Sonderurlaub erhalten, um seine Familie in Florida besuchen zu können. Paderborns Abwehrchef feiert ein gelungenes Comeback Dafür erhielten diverse Akteure aus der zweiten Reihe eine Bewährungschance. Beispielsweise die Last-Minute-Neuzugänge Jonah Sticker und Niklas Mohr oder Nick Bätzner, der vor der Pause in ungewohnter Rolle im zentralen Mittelfeld agierte. Wichtige Spielpraxis sammelten zudem Sturmroutinier Sven Michel und Kapitän Felix Götze, der nach auskurierter Grippe eine knappe Stunde lang ran durfte. Lesen Sie auch: Warum Paderborns Cheftrainer ein Freund von Länderspielpausen ist Und der Abwehrchef tat gleich wieder das, was ein Felix Götze halt so tut. So verhinderte der 27-Jährige in der 25. Minute das 1:1, indem er einen strammen 15-Meter-Schuss von Twente-Spieler Naci Ünüvar reaktionsschnell von der Linie kratzte. SCP-Torwart Markus Schubert, der ansonsten fehlerfrei hielt, hatte zuvor in Slapstick-Manier den Ball verstolpert. Es war die beste von wenigen Chancen der Gäste, die in der ersten Hälfte aber noch auf Augenhöhe agiert hatten. Enschedes Startelf rekrutierte sich schließlich vornehmlich aus Stammkräften. Doch schon zur Halbzeit führte der SCP dank einer gnadenlosen Effizienz mit 3:0. Den Anfang machte Stefano Marino, der in Minute 14 nach Bätzner-Vorarbeit aus 14 Metern mit dem Innenrist zum 1:0 einnetzte. SCP-Stürmer Stefano Marino greift ganz tief in die Trickkiste Das außergewöhnliche Talent des 21-jährigen Stürmers offenbarte sich aber vor allem in der 44. Minute, in der Marino nach einem Steilpass von Ruben Müller seinen Gegenspieler per Hackentrick vernatzte, um auf 2:0 zu erhöhen. &bdquo;Was er da gemacht hat, war einfach top“, schwärmte sein Trainer. Kurz vor dem Pausenpfiff kam Lucas Copado nach einem Pressschlag zwischen Marino und Twente-Keeper Sam Karsiess an den Ball, um locker zum 3:0 (45.) einzuschieben. Die zweite Halbzeit geriet zu einer einzigen SCP-Gala. Die Hausherren brannten gegen uninspirierte Gäste nun ein Feuerwerk ab. Für die Treffer Nummer vier und fünf sorgte der für Marino eingewechselte und ebenfalls erst 21 Jahre alte Marco Wörner (64./78.). Das 5:0 resultierte dabei aus einem Ballgewinn von Steffen Tigges, der dann selbst sein erstes Tor im SCP-Trikot erzielte. So netzte der Neuzugang aus Köln nach Curda-Vorarbeit zum 6:0 (82.) ein. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Auch am 7:0 war Tigges beteiligt. Der SCP-Angreifer legte auf Filip Bilbija ab, der an Karssies scheiterte. Doch U21-Kapitän Kerem Yalcin köpfte den Abpraller über die Linie und jubelte ausgelassen. &bdquo;Da geht mir das Herz auf, wenn wir das 7:0 schießen und jemand freut sich so wie Kerem. Dafür macht man den Job. Schön, dass wir das hier bei einem Profiverein so sehen können“, sagte Ralf Kettemann. Dieser gönnt seinen Spielern nun vier freie Tage. Wohl selten zuvor hatte sich eine Mannschaft einen solchen Kurzurlaub so sehr verdient. SC Paderborn - Twente Enschede 7:0 (3:0) Paderborn: Schubert - Scheller (46. Hansen), Götze (58. Yalcin), Sticker - Müller (60. Curda), Baur (46. Klaas), Bätzner, Mohr (60. Bröger)- Michel (74. Bilbija), Marino (46. Wörner), Copado (60. Tigges). Enschede: Karssies, Hilgers, Kuipers, Pjaca (58. Zerrouki), Booth (77. van Wolfswinkel), Lammers (46. Vennegoor of Hesselink), van Rooij (58. Titulaer), Verschueren (77. van den Belt), Ünüvar (77. Rots), Bruns (36. Smit), Weidmann. Tore: 1:0 Marino (14.), 2:0 Marino (44.), 3:0 Copado (45.), 4:0 Wörner (64.), 5:0 Wörner (78.), 6:0 Tigges (82.), 7:0 Yalcin (89.) Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz)

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