SC Paderborn 07: Fünf Erkenntnisse aus dem ersten Testspiel der Saison

Paderborn. Das erste Testspiel der Saison verlief für den SC Paderborn nicht spektakulär, dafür durchaus aufschlussreich. Beendet haben die Ostwestfalen die erste Partie unter ihrem neuen Cheftrainer Ralf Kettemann mit einem 2:2 gegen den Regionalligisten Kickers Emden. Restlos überzeugen konnte die Mannschaft dabei noch nicht. Aber sie hinterließ durchaus einen ersten Eindruck davon, wie sie in der anstehenden Saison auftreten könnte. Es gab zwei Aluminiumtreffer, viel Ballbesitz, zahlreiche Wechsel und eine klare Spielidee, die phasenweise auch deutlich sichtbar wurde. Es war ein erster Fingerzeig, in welche Richtung sich das Team unter Ralf Kettemann entwickeln könnte. Gleichzeitig offenbarte die Partie auch bekannte Baustellen, insbesondere in der Chancenverwertung. Hier sind fünf Erkenntnisse aus dem ersten Testspiel der neuen Saison - man berücksichtige dabei, dass der SCP erst ganz am Anfang seiner Vorbereitung steht. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) 1. Tiefe bringt Gefahr: Die Spielidee ist sichtbar Schon in den ersten Minuten ließ sich erahnen, worauf Kettemann in Zukunft setzt: Dominanz im Ballbesitz, strukturierter Aufbau und vor allem Tempo in die Tiefe. Immer dann, wenn die Paderborner mit schnellen Schnittstellenpässen die letzte Kette überspielten, wurde es gefährlich. &bdquo;Es war immer dann gut, wenn wir im Spiel mit Ball Tiefe angeboten haben. Siehe Lucas Copado, der die Latte trifft, Filip Bilbija, der die Latte trifft. Das sind alles Sprints in die Tiefe – das war top. Auch in der ersten Halbzeit hatten wir für einen tief stehenden Gegner viele Momente im Sechzehner“, so Kettemann. Lesen Sie auch: Torwartfrage beim SC Paderborn: Seimen oder Schubert? Kettemann eröffnet den Zweikampf 2. Die Effizienz bleibt ein Sorgenkind des SC Paderborn Was jedoch auffiel und den Fans aus der vergangenen Saison nur allzu bekannt vorkommen dürfte, war die mangelhafte Chancenverwertung. Trotz vieler guter Möglichkeiten trafen ausgerechnet zwei Defensivspieler: Marcel Hoffmeier per flachem Distanzschuss (19.) und Raphael Obermair nach schönem Zuspiel von Koen Kostons (47.). Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) Davor und danach wurden jedoch einige Großchancen leichtfertig vergeben: Adriano Grimaldi war beispielsweise einmal frei durch, wurde aber im letzten Moment noch vom Ball getrennt (22.). Der SCP hatte viele Momente im Strafraum, muss die Möglichkeiten auf Sicht aber auch konsequenter nutzen. Die Schwäche ist altbekannt. Besonders in der zweiten Halbzeit, als Copado zunächst die Latte traf (58.), um wenig später aus nächster Nähe am Emder Keeper zu scheitern (67.), zeigte sich: Am Torabschluss muss weiter gearbeitet werden. Kurz vor Schluss erwischte Filip Bilbija ebenfalls nur das Aluminium (87.). 3. Neue Impulse auf links: Mika Baur empfiehlt sich Eine der spannendsten Personalien des Tests war Rückkehrer Mika Baur. Der 20-Jährige kam in der Rückrunde leihweise für Dynamo Dresden in der 3. Liga zum Einsatz und durfte nun in einer neuen Rolle ran: Auf der linken Außenbahn als Schienenspieler. &bdquo;Es ist eine Überlegung“, sagte Kettemann über das Experiment. &bdquo;Mir ging es darum, ihm auch eine andere Perspektive zu geben. Die Spieler da auf dem Flügel haben viele Ballkontakte. Er ist ein Spieler, der auch dribbeln kann. Das ist für ihn sicherlich eine Option, ein Spiel auch von dort aus zu gestalten und zu leiten.“ Auch wenn nicht alles gelang, war spürbar: Mika Baur will sich zeigen, kämpft um seine Position in der Zweitligamannschaft des SCP. Lesen Sie auch: Wer führt den SCP aufs Feld? Kapitänsfrage wird beim SC Paderborn 07 neu gestellt 4. Kinsombi in neuer Rolle: Aus dem Mittelfeld ins Zentrum der Abwehr Eine weitere Positionsveränderung betraf David Kinsombi. Der 29-Jährige, der in der Rückrunde an Preußen Münster verliehen war, wurde in der zweiten Halbzeit des Tests als zentraler Spieler in der Dreierkette eingesetzt. Eine Rolle, die ihm gut zu Gesicht stehen könnte. &bdquo;Ich habe ihn schon da gesehen“, erklärte Kettemann. &bdquo;Ich finde, dass er da Qualitäten mitbringt – als Stratege in der Spielphase mit Ball, aber auch als erfahrener Spieler in der Phase gegen den Ball, wo er einfach ein Auge hat.“ Mit Übersicht, Ruhe am Ball und gutem Stellungsspiel deutete Kinsombi an, dass er in der neuen Rolle mehr als nur ein Notnagel sein könnte. Doch die Konkurrenz hinten ist groß. Das Experiment birgt jedoch Potenzial. 5. Alle starten bei Null: Der offene Konkurrenzkampf Was der neue Trainer schon vor dem Spiel angekündigt hatte, wurde auf dem Platz in die Tat umgesetzt: Abgesehen von den beiden angeschlagenen Spielern Sven Michel und Anton Bäuerle sowie dem dritten Torhüter Florian Pruhs bekam der komplette Kader Spielzeit. &bdquo;Es sollen sich alle zeigen dürfen“, betonte Kettemann. &bdquo;Wir wollen jetzt nicht nach einer Trainingswoche und einem Spiel schon Urteile treffen.“ Und genau das war auch zu spüren: Von den Rückkehrern über die Neuzugänge bis hin zu den etablierten Kräften zeigten alle Einsatz. Jeder kämpft derzeit um seine Position im Team. Lesen Sie auch: SC Paderborn pokert um Sebastian Lange - noch keine Einigung mit SC Verl Spielverlauf: Zwischen Dominanz und Durchhängern Sportlich gesehen verlief die Partie derweil in Wellen. Nach dem frühen Führungstreffer durch Hoffmeier (19.) hätte der SCP nachlegen können, doch stattdessen glich Tobias Steffen mit einem Sonntagsschuss für Emden aus (27.). Keeper Dennis Seimen hatte keine Chance zur Parade. Nach dem Seitenwechsel war es Raphael Obermair, der für das 2:1 sorgte (47.), ehe ein haarsträubender Fehlpass vom eingewechselten Keeper Markus Schubert zum erneuten Ausgleich durch Doppeltorschütze Steffen führte (62.). In der Folgezeit verlor das Spiel zwischen der 65. und 85. Minute deutlich an Intensität. Kettemann bemängelte später: &bdquo;Das war mir zu dünn, leer, emotionslos. Da herrschte einfach etwas Leerlauf.“ Erst in der Schlussphase blitzte die Offensive des SCP wieder auf, allerdings ohne Ertrag.

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