Vercoacht? SC Paderborns Taktik-Kniff zur Pause endet in Niederlage gegen Köln

Paderborn. Wer Lukas Kwasniok in der zweiten Halbzeit des Heimspiels gegen den 1. FC Köln beobachtete, konnte nicht übersehen, wie unzufrieden er mit dem Auftritt seiner Mannschaft war. Der Trainer des SC Paderborn tigerte in der Coachingzone umher, gestikulierte wild, rief lautstark Anweisungen und feuerte sein Team energisch an. Doch all das half nichts. So erlitt der SC Paderborn am Samstag im engen Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga einen Rückschlag. Vor 15.000 Zuschauern verlor die Mannschaft von Kwasniok mit 1:2 gegen den neuen Tabellenführer aus Köln und fiel selbst auf Rang vier zurück. Eine entscheidende Rolle könnten dabei die Halbzeitpause sowie die darauffolgenden taktischen Umstellungen gespielt haben. Lesen Sie auch: Paderborns Trainer und der Vierte Offizielle werden wohl keine Freunde mehr SC Paderborn: Anpassungen zur Pause bringen keine Impulse Zunächst aber begann Paderborn stark, dominierte phasenweise das Spiel und setzte Köln unter Druck. &bdquo;Wir haben uns den Gegner nach und nach ordentlich zurechtgelegt“, analysierte Kwasniok den ersten Durchgang. Tatsächlich erspielte sich der SCP einige gute Chancen, die jedoch ungenutzt blieben. Der Knackpunkt: ein unplatzierter, zu schwach geschossener Elfmeter von Kapitän Raphael Obermair. Kwasniok sprach im Nachhinein von einem &bdquo;Bruch im Spiel“. Auch die eigene Führung durch Marvin Mehlem (34.), der platziert und überlegt abschloss, brachte keine Stabilität. Stattdessen wurde Köln zunehmend stärker, drängte den SCP in die Defensive und glich noch vor der Pause durch Imad Rondic (42.) aus. Das Remis war bis dahin auch deswegen nicht unverdient. Zur zweiten Hälfte stellte Kwasniok um: Marcel Hoffmeier tauschte die Position mit Tjark Scheller, Marvin Mehlem wechselte mit Filip Bilbija, und Casper Terho rückte von rechts nach links. Doch statt neuer Impulse sorgten die Anpassungen zunächst für Verunsicherung im Paderborner Spiel. Lesen Sie auch: Noten für den SC Paderborn: Auch Riemann kann die Pleite gegen Köln nicht verhindern Mit Adriano Grimaldi wird der SC Paderborn besser Obermair bestritt das auf Nachfrage zwar, doch nach der Pause lief bei Paderborn wenig zusammen. Die Mannschaft wirkte ideenlos und hatte zunehmend Probleme mit den langen Bällen der Kölner hinter die Abwehrkette. &bdquo;Sie haben uns zwei-, dreimal überrumpelt“, räumte der Kapitän ein. &bdquo;So ist dann auch das 2:1 gefallen.“ Nach der Kölner Führung durch Denis Huseinbasic (61.) zog sich der FC zurück, wodurch Paderborn wieder mehr Spielanteile bekam. Zusätzlich brachten die Einwechslungen von Adriano Grimaldi und Mattes Hansen neue Dynamik. &bdquo;Das Spiel hat sich dadurch komplett verändert“, betonte Kwasniok, lobte insbesondere Grimaldis Fähigkeit, Bälle zu sichern und zu verteilen. Die Begabung des Routiniers, einem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, habe in der Form kaum ein anderer Spieler in der 2. Liga, so der SCP-Trainer weiter. Doch trotz einer Schlussoffensive fehlte es an Durchschlagskraft und klaren Aktionen, um noch den Ausgleich zu erzwingen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) Paderborns Mehlem und Michel ziehen sich Verletzungen zu Die Frage bleibt, ob die taktischen Anpassungen in der Pause mehr Verwirrung als Stabilität brachten. Fakt ist: Paderborn konnte eine gute, teils dominante erste Hälfte nicht veredeln, verlor nach der Pause den Zugriff auf das Spiel und fand zu spät wieder in den Rhythmus. &bdquo;Wenn ich nach 75 Minuten eine Pressekonferenz geben müsste, würde ich sagen, dass es ein verdienter Sieg für Köln war“, gestand Kwasniok. &bdquo;Nach 95 Minuten hätten wir aber durchaus noch den Ausgleich erzielen können.“ Neben dem verschossenen Elfmeter waren es dann womöglich aber auch die taktischen Umstellungen zur Pause, die dazu beitrugen, dass der SCP mit leeren Händen dastand. Zu allem Überfluss verletzten sich Marvin Mehlem und Sven Michel im Topspiel gegen Köln oder zogen sich zumindest Blessuren zu. Ob sie am kommenden Freitag in Braunschweig (18.30 Uhr) einsatzfähig sind, konnte Kwasniok nach Abpfiff noch nicht sagen. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann