Magerkost mit Nährwert: Der SC Paderborn punktet trotz spielerischer Schwächen

Paderborn. Fußball ist ein Ergebnissport. Und die Ergebnisse können sich beim SC Paderborn derzeit durchaus sehen lassen. So holte der OWL-Zweitligist trotz der unglücklichen 1:2-Heimniederlagen gegen Hertha und Fürth neun Zähler aus den ersten fünf Rückrundenspielen. Das ist die gleiche Punkte-Ausbeute wie beim Saisonstart. Doch während der SCP in den ersten fünf Hinrundenpartien spielerisch zumeist geglänzt hatte, bot er zuletzt oftmals fußballerische Magerkost. Das war auch am Freitagabend in der ersten Hälfte des Heimspiels gegen Aufsteiger SC Preußen Münster der Fall. Gelungene Kombinationen waren Mangelware. Winterneuzugang Marvin Mehlem und Sebastian Klaas konnten als spielstarke Achter vor der Pause kaum Impulse setzen. Die offensiven Außenbahnen waren oftmals verwaist. Die Sturmroutiniers Sven Michel und Adriano Grimaldi hingen meistens in der Luft. Stockfehler und Unkonzentriertheiten sorgten dafür, dass so mancher SCP-Angriff schon im Keim erstickt wurde. &bdquo;Wir sind aktuell nicht in einer Phase, in der wir vor Selbstvertrauen strotzen. Wir spielen derzeit nicht schön. Aber wir gewinnen trotzdem die Spiele", konstatierte Kapitän Raphael Obermair. Mehlem trifft erneut in der 81. Minute In der Tat: So stand am Freitag dank einer deutlichen Leistungssteigerung in Hälfte zwei ein 2:0-Heimsieg gegen Münster zu Buche. Und wie schon beim glanzlosen 2:0-Erfolg in Ulm, den der SCP sechs Tage zuvor eingeheimst hatte, sorgte Neuzugang Mehlem in der 81. Minute für den erlösenden Führungstreffer. Matchwinner war aber diesmal Joker Ilyas Ansah, der das 1:0 in überragender Manier vorbereitete, um anschließend den 2:0-Endstand (84.) zu markieren. Im Vergleich zum Hinspiel verbuchten die Paderborner zwar deutliche Abzüge in der B-Note für den künstlerischen Wert. Doch während sich der SCP in Münster trotz spielerischer Dominanz mit einem 3:3 begnügen musste, sprang diesmal vor 14.534 Zuschauern in der Home-Deluxe-Arena der erhoffte Dreier heraus. Im fünften Rückrundenspiel kassierten Obermair und Co. obendrein zum dritten Mal kein Gegentor, wobei sie den Gegnern aus Münster, Ulm und Darmstadt auch nur extrem niedrige xGoals-Werte gönnten. &bdquo;Es war sicher nicht toll anzuschauen. Aber es geht um Siege", sagte Cheftrainer Lukas Kwasniok nach der Partie gegen Münster, bei der er in der Halbzeit klare Worte gefunden hatte. &bdquo;Ich hatte das Gefühl, dass ich das Spiel inhaltlich und emotional wieder an mich reißen musste", erklärte der SCP-Coach. Zwei SCP-Edeltechniker machen Hoffnung Ergebnis: Seine Schützlinge gingen nach der Pause ganz anders zu Werke. Und mit der Einwechslung der Offensivkräfte Filip Bilbija, Ilyas Ansah und Casper Terho wurden die Preußen dann doch noch in die Knie gezwungen. &bdquo;Das war der Gamechanger. Sie haben mit ihrer Dynamik das Spiel belebt", lobte Kwasniok seine Edeljoker. Die hochkarätigen personellen Alternativen sind einer der Gründe, die den Optimismus des SCP-Trainers speisen. Zudem ist Kwasniok zuversichtlich, dass sein Team künftig auch wieder besser Fußball spielen wird. Marvin Mehlem und Sebastian Klaas könnten dabei Schlüsselrollen einnehmen. &bdquo;Wir haben die Überzeugung und den Glauben, dass sie mit ihren fußballerischen Fähigkeiten unsere Angriffsreihe besser in Szene setzen", erklärte Paderborns Coach und sagte mit Blick auf Mehlem: &bdquo;Marv hat heute sein zweites Tor gemacht. Er wird nun hoffentlich zum Überzeugungstäter." Obermair würden zehn 1:0-Siege in Serie reichen Sebastian Klaas stand derweil erstmals seit dem 19. Oktober wieder in der Startelf. &bdquo;Er ist ein Spieler, der für entscheidende Momente sorgen kann", erklärte Kwasniok, plädierte aber zugleich für Geduld. Schließlich müsse Klaas nach langer Verletzungspause erst einmal wieder in seinen Rhythmus finden. Ungewohnte Rhythmusprobleme hatte am Freitag auch Raphael Obermair, der sich nach der Pause aber ebenfalls steigern konnte. Und Paderborns Kapitän ist ebenso wie sein Trainer guter Dinge, dass das SCP-Spiel mit wachsendem Selbstvertrauen wieder ansehnlicher wird. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn &bdquo;Wenn die Abläufe wieder stimmen und die Zahnräder wieder besser ineinandergreifen, sind wir für jeden Gegner in dieser Liga gefährlich", sagte Obermair. Der 28-Jährige hätte aber wohl nichts dagegen, wenn sein Team am kommenden Samstag (20.30 Uhr) im Gastspiel bei Hannover 96 erneut trotz schlechter B-Note einen Dreier holt. &bdquo;Wenn wir jetzt zehnmal in Folge 1:0 gewinnen, würde mir das reichen", betonte Paderborns Kapitän.

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