Im Video: Sportchef vom SC Paderborn 07 über mögliche Abgänge und Kwasnioks Zukunft

Paderborn. Der SC Paderborn steht vor einer spannenden Saisonphase – mit der Chance auf den Aufstieg in die Bundesliga. Sportchef Benjamin Weber sprach im Videointerview über die aktuelle Situation, auslaufende Verträge, den Transfermarkt und die Zusammenarbeit mit Trainer Lukas Kwasniok. Zudem äußerte er sich zu Gerüchten über eine mögliche Anfrage von Borussia Dortmund und erklärte, welche Rolle Marktwerte für die Kaderplanung spielen. Sehen Sie hier das Interview mit Benjamin Weber in voller Länge: Über den Spagat, für die Bundesliga und die 2. Liga parallel zu planen: Das ist gar nicht schwer, weil es einfach etwas Schönes ist, in die Länderspielpause zu gehen und zu wissen, dass noch Ziele vor uns liegen. Es gab auch schon Saisons, in denen wir nicht wussten, ob es am Ende die 2. Liga wird – wir mussten noch um Punkte kämpfen. Jetzt können wir die neue Saison frühzeitig planen. Deswegen sind wir uns schnell klar, wohin es gehen soll. Es ist eine lukrative Situation für uns, es macht gerade richtig Spaß. Und wir wollen es natürlich so lange wie möglich spannend halten – das würde bedeuten, dass wir so lange wie möglich um etwas kämpfen. Über auslaufende Verträge von Adriano Grimaldi und Felix Platte: Über Inhalte kann ich konkret natürlich nicht sprechen. Bei Transfermarkt stimmen nicht immer alle Zahlen, geschweige denn Marktwerte oder Laufzeiten von Verträgen. Das sind Spekulationen, und das ist auch okay. Aber dass wir mit den Spielern, die Sie genannt haben, im Austausch sind, ist klar. Wir haben eine gute Verbindung, und Kommunikation ist wichtig – mit den beiden, aber auch mit allen anderen Spielern. Unabhängig von Vertragslängen ist es entscheidend, nah dran zu sein: Was sind die Wünsche der Spieler? Was sind unsere Wünsche? Wir wollen eine Lösung für beide Seiten finden. Ein gemeinsamer Weg ist uns sehr wichtig. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Über die Zukunft von Manuel Riemann und Arne Schulze sowie ein mögliches Torwartproblem: Ich kann auf jeden Fall verraten, dass Manuel Riemann gar nicht ausgeliehen ist. Weil er nur noch ein halbes Jahr Vertrag hatte. Um einen Spieler ein Jahr zu leihen, müsste er noch zwei Jahre bei einem Verein unter Vertrag stehen. Deswegen ist er nicht geliehen, das kann ich dazu sagen. Ansonsten kann man spekulieren – wir werden uns auf jeden Fall in allen Mannschaftsteilen Gedanken machen müssen, sowohl für die 2. Liga als auch für die Bundesliga. Über eine Zusammenarbeit mit Lukas Kwasniok über den Sommer hinaus: Auch da kann ich zu Vertragsinhalten wenig sagen – weder zur Laufzeit noch zu Abmachungen. Ich habe erst kürzlich gesagt: Wir sind sehr zufrieden. Natürlich war das im Winter ein Thema. Trotzdem haben wir eine sehr gute Rückrunde gespielt, sowohl von den Punkten als auch von der Art und Weise, wie wir auftreten. Für all diese Themen – Spieler, Vertragsverlängerungen, Trainerteam – beginnt jetzt die Phase, in der wir sie besprechen. Es ist noch etwas früh, um endgültige Dinge zu sagen. Das gilt für Trainer, Spieler und Staff. Wir müssen erst wissen, wo wir als Verein stehen. Und dann werden wir Dinge bekannt geben, wenn sie so weit sind. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) Über das Verhältnis zu Lukas Kwasniok: Wir vertragen uns genauso wie vor den Geschehnissen im Winter – das gehört sich so. Wir sind Profis. Dazu gehört, dass wir über Spieler sprechen, über das Spiel selbst und über die Wochenplanung. Da hat sich nichts geändert. Und die Wahrheit liegt – sorry, dass ich das so sage, aber es gibt hier ja kein Phrasenschwein – auf dem Platz. Und wir haben gesehen, dass wir gute Leistungen zeigen. Wir sind überzeugt, dass der Weg, den wir gehen, der richtige ist. Wir treffen die besten Entscheidungen für den Verein, in einem kleinen Kreis, um keine Informationen zu verlieren. Wir bringen Expertenmeinungen zusammen, um den Verein mit guten Entscheidungen in die Zukunft zu führen. Auf die Frage, ob die Zusammenarbeit mit Lukas Kwasniok über den Sommer hinaus für ihn gar kein Problem wäre: Ja. Über Gerüchte, dass Borussia Dortmund bei ihm angefragt habe: (lacht) Ich fühle mich sehr wohl in Paderborn und von der Anfrage weiß ich nichts. Darüber, in welchen Regalen der SCP zugreifen würde, wenn der Aufstieg gelingt: Wenn man unser Budget betrachtet, arbeiten wir immer am Limit – in der 2. Liga und auch in der Bundesliga wäre das so. Wenn selbst Vereine aus höheren Ligen unsere Arbeit gut finden, dann wäre es schlimm, wenn wir das nicht auch tun würden. Wir glauben daran, dass Spieler bei uns das Potenzial haben, eine Liga höher zu spielen – im besten Fall mit uns gemeinsam. Dennoch sind es noch acht Spieltage. Jetzt geht es gegen Köln, ein großes Spiel. Der Fokus liegt darauf. Zu viel über die neue Saison zu sprechen- was wäre wenn, immer im Konjunktiv – das bringt uns nicht weiter. Diese Wochen mit solchen Gegnern haben wir uns hart erarbeitet. Es ist wichtig, dass wir bei uns bleiben. Trikotsponsor verlängert: Four 20 Pharma bleibt dem SC Paderborn treu Über neue Marktwerte der Spieler: Man muss eine Vergleichbarkeit schaffen. Ich habe die Werte selbst auf der Mitgliederversammlung genutzt. Wie kann man sich mit anderen vergleichen? Über Tore, die man schießt. Über die, die man zulässt. Über öffentlich zugängliche Daten. Wenn unser Kaderwert steigt, dann scheinen wir einiges richtig zu machen – das Trainerteam auf dem Platz und wir als Verantwortliche, die die Spieler holen. Ob die Marktwerte exakt stimmen, sei dahingestellt. Aber wenn die Entwicklung nach oben geht, zeigt das, dass unsere Arbeit wahrgenommen wird. Das ist ein Lob für uns alle im Verein. Über einen der besten Transfersommer, der dem SCP bevorstehen könnte: Das ist wie bei Aktien – nur weil sie steigen, hat man sie noch nicht verkauft. Ich finde es schön, dass Spieler wie Ilyas Ansah und Aaron Zehnter diesen Weg gegangen sind – auf unterschiedliche Art und Weise. Der eine kommt aus unserer Jugend, der andere kam als junger Spieler zu uns. Es gibt verschiedene Wege, eine Karriere aufzubauen. Ich finde, das sind tolle Beispiele. Wir hatten zuletzt vier Spieler in der U20-Nationalmannschaft – das ist sensationell. Es geht nicht um Selbstlob, sondern darum, den Verein zu loben. Denn es sind viele, die täglich zusammenarbeiten. Fußball ist eine Mannschaftsleistung. Ich kann keinen herausheben, weil wir über das Team kommen. Über Spieler, die unverkäuflich sind: Erst einmal sage ich: alle. Wir haben noch große Ziele. Ich sehe gerade nicht, dass wir über jemanden sprechen müssten, der nicht mehr bei uns sein soll. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen, dass wir da stehen, wo wir stehen. Wir brauchen alle an Bord. Über das 5:3 gegen Kaiserslautern: Das Spiel hat mich emotional extrem gepackt. Wir haben schon deutlich bessere Spiele gezeigt, aber für mein Herz, für meine Nerven war das gar nichts – das muss ich echt so sagen. Soll ich Ihnen mal ein Geheimnis verraten? Einen Teil der letzten Minuten war ich weder auf der Tribüne noch am Spielfeldrand. Ich konnte einfach nicht wirklich hinschauen. Stattdessen habe ich über eine App die Zeit runterlaufen sehen – das waren unendlich lange Minuten. Dann fielen noch drei Tore, von denen zwei nicht zählten. Es war unglaublich emotional. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Four 20 Pharma GmbH (@four20pharma) Es hat gutgetan, danach ein paar Tage frei zu haben. So ein Spiel macht etwas mit einem – im positiven Sinne. Mit etwas Abstand sieht man die Geschichte dieses Spiels noch einmal ganz anders. Was mir besonders gefallen hat, war die Art und Weise: Wenn man aus einem 3:0 ein 3:3 kassiert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man noch verliert. Ich weiß nicht, wie wahrscheinlich es war, dass wir das Spiel noch gewinnen – und dann auch noch mit zwei Toren Vorsprung. Das beschreibt extrem den Charakter dieser Truppe. Ich gönne jedem Einzelnen wirklich alles. Deshalb freut es mich enorm für das Trainerteam, für die Spieler und für den ganzen Staff. Am liebsten würde ich beim Jubel mal mit auf den Platz rennen. Aber es macht auch Spaß, zuzusehen – oder manchmal eben auch nicht, wie man gesehen hat. (lacht) Aufstieg in der eigenen Hand: SC Paderborn geht in den Saisonendspurt Über das nächste Spiel gegen Köln: Es wird ein ganz typisches SCP07-Spiel. Wir bringen diese Energie in jedes Spiel, und das werden wir auch diesmal wieder erwarten können. Köln ist für mich einer der größten Gegner, die man in der aktuellen 2. Liga haben kann – ein riesiger Name mit einer starken Fanbase und unglaublicher individueller Qualität. Wir werden alle Spieler brauchen, unsere Bank brauchen, unsere Fans brauchen. Die Stimmung in den letzten Spielen war schon unglaublich, aber mein Appell: Bleibt auf diesem Level! Wir versuchen das genauso. Dann bin ich überzeugt, dass wir dieses Spiel gewinnen können. Es wird auf jeden Fall ein absolutes Topspiel – nicht nur tabellarisch, sondern auch inhaltlich. Ich finde, wir sollten den Mut haben, so wie zuletzt immer, Spiele aktiv anzugehen und gewinnen zu wollen. Ich glaube an unsere Jungs. Und das Schöne ist: Jeder glaubt daran. Ich glaube nicht, dass es für Mannschaften gerade angenehm ist, zu uns ins Stadion zu kommen. Jeder weiß, dass wir unglaublich gute Jäger sind. Es ist sehr unangenehm, gegen uns zu spielen. Wenn wir die Tugenden, die uns bislang ausgemacht haben, auf den Platz bringen und das nötige Matchglück haben, dann bin ich guter Dinge.

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