Paderborns Sturmtalent Ilyas Ansah und seine besonderen Erinnerungen an Magdeburg

Paderborn. &bdquo;Der Trainer hat gesagt, ich soll Spaß haben“, gab Ilyas Ansah nach seinem Zweitligadebüt am 22. September 2023 zu Protokoll. Und der damals 18 Jahre junge Stürmer des SC Paderborn hatte Spaß, wenngleich sein Team im Gastspiel beim 1. FC Magdeburg in der Schlussphase noch den 1:1-Ausgleich kassiert hatte. An diesem Samstag um 13 Uhr ist Ansah mit dem SCP erneut in Magdeburg gefordert. Der inzwischen 20-jährige Angreifer wird dann seinen 40. Zweitliga-Einsatz für Paderborn verbuchen. &bdquo;Es war ein schöner Tag. Ich erinnere mich noch an fast alle Aktionen, die ich hatte. Das ist noch viel präsenter als all die anderen Spiele“, sagt Ansah mit Blick auf das besagte Debüt, bei dem er völlig überraschend in der Startelf gestanden hatte. Der gebürtige Lüdenscheider, der gut eineinhalb Jahr zuvor noch in der U19-Westfalenliga gekickt hatte, bekam es hierbei gleich mit dem ehemaligen italienischen Nationalspieler Cristiano Piccini zu tun. Ansah spielte unbekümmert auf, ging beherzt in Dribblings und lief Magdeburgs Defensivakteure unermüdlich an. Eben jener Fleiß zeichnet das Paderborner Sturmjuwel eigentlich immer aus. Hochgerechnet auf 90 Minuten kommt Ansah zumeist auf eine Laufdistanz von zwölf Kilometer pro Spiel. &bdquo;Wir alle laufen da vorne sehr viel. Da ist es dann manchmal nicht so leicht, um im Abschluss hundertprozentig sauber zu sein“, erklärt Ansah. Gegen Schalke nicht am Anschlag Bei der 2:4-Niederlage gegen Schalke gab die SCP-Angriffsreihe um Ansah, Mika Baur und Koen Kostons zuletzt nur einen einzigen Torschuss ab, den Kostons in die 1:0-Führung ummünzte. Ansonsten blieb die Paderborner Offensive ungewöhnlich harmlos. &bdquo;Gegen Schalke war es einfach kein gutes Spiel von uns. Wir sind zu selten ins letzte Drittel und zu wenig in die Mann-gegen-Mann-Duelle gekommen. Wir waren nicht am Anschlag, auch wenn wir viel gelaufen sind“, urteilt Ansah über die bislang schlechteste Saisonleistung seines Teams. In Magdeburg wartet nun erneut ein Gegner, gegen den es nicht zuletzt auf die erwähnten Mann-gegen-Mann-Duelle ankommt. Ilyas Ansah ist ein Spieler, der gerade in solchen Duellen punkten kann. Dies bewiesen seine beiden Sololäufe, mit denen er in Münster (3:3) und gegen Hannover (2:1) seine Saisontreffer Nummer zwei und drei erzielte. Seitdem kam jedoch kein weiteres Zweitligator hinzu. Dafür schoss Ansah für die deutsche U20-Nationalmannschaft in diesem Herbst fünf Treffer in sechs Länderspielen. &bdquo;Du fährst zur U20, erzielst dort Tore und jeder glaubt, der Junge geht jetzt durch die Decke. Aber in der 2. Liga ist das alles nicht so einfach“, sagt SCP-Coach Lukas Kwasniok und fügt an: &bdquo;Es ist ein Prozess. Und dabei geht es nicht immer steil bergauf.“ Marktwert hat sich schon verzwanzigfacht Unterm Strich habe Ansah aber ein kleines Zwischentief überwunden. Kwasniok ist mit den zuletzt gezeigten Leistungen seines Schützlinges zufrieden. Fakt aber ist: Die Erwartungen im Umfeld sind gestiegen. Ansah genießt keinen Welpenschutz mehr. &bdquo;Es ist auch normal, dass die Ansprüche steigen. Auch meine eigenen. Es ist schließlich ein Unterschied, ob du 3 oder 30 Spiele gemacht hast“, sagt der 20-Jährige. Mitunter aber müsse man die eigenen Erwartungen ein wenig bremsen. &bdquo;Sonst verlierst du dich in diesem Wahn“, so Ansah. Sein bisheriger Werdegang beim SCP ist und bleibt aber beeindruckend. &bdquo;Seit meinem Debüt ist viel Positives passiert. Ich bin schon stolz auf mich, dass ich es bis hierhin geschafft habe“, bilanziert der Junioren-Nationalspieler. Dessen Marktwert hat sich seit September 2023 verzwanzigfacht, ist mit derzeit zwei Millionen Euro aber wohl noch immer zu niedrig taxiert. Lesen Sie auch: Alle aktuellen Nachrichten rund um den SC Paderborn im News-Blog &bdquo;Illy hat sich in allen Teilbereichen stabilisiert“, konstatiert sein Cheftrainer, &bdquo;aber es sind nun keine Quantensprünge mehr, die du machst, sondern Nuancen.“ Zudem würden sich die Gegner inzwischen besser auf die recht unkonventionelle Spielweise des SCP-Talents einstellen. &bdquo;Illy läuft nicht mehr unter dem Radar. Sich nun dauerhaft durchzusetzen, ist der nächste Step“, sagt Kwasniok. Vielleicht klappt es für Ansah ja in Magdeburg mit Saisontreffer Nummer vier. Der Gegner ist derzeit Schlusslicht der Heimtabelle, kann aber mit einem Sieg am Samstag am Spitzenreiter aus Paderborn vorbeiziehen. Theoretisch könnte der SCP bei einer Niederlage bis auf Rang neun abrutschen. Dies zeigt die unfassbare Ausgeglichenheit der 2. Liga. &bdquo;Jeder kann in dieser Liga jeden schlagen. Das ist unsere Chance. Alles ist möglich“, betont Ilyas Ansah. Und gerade er hat mit seinem außergewöhnlichen Karriereweg bewiesen, dass im Fußball nichts unmöglich ist.

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