SC Paderborns Sportchef gibt im Video-Interview aktuelle Einblicke zu Transfers

Paderborn. Seit dem 1. Januar dürfen die Vereine der 2. Bundesliga auf dem Transfermarkt aktiv werden – und der SC Paderborn 07 hat nicht lange gezögert. Mit Marvin Mehlem und Casper Terho verstärken gleich zwei Offensivkräfte das Team per Leihe, jeweils mit Kaufoption. Doch damit soll es nicht genug sein: Die Gerüchteküche spekuliert über einen neuen Torhüter, allen voran Oliver Christensen vom AC Florenz. Es hieß, der Wechsel des Dänen sollte eigentlich schon in dieser Woche über die Bühne gehen. Wie der Stand ist und welche weiteren Schritte geplant sind, erklärt Geschäftsführer Sport Benjamin Weber im Videointerview mit nw.de. Im Folgenden ein schriftlicher Auszug daraus. Das komplette Gespräch mit Benjamin Weber sehen Sie hier: Benjamin Weber über das sportliche Jahr 2024: Mir hat in jedem Fall deutlich mehr gefallen, als nicht gefallen. Wir haben eine top Rückrunde 2023/24 gespielt, aber eben auch eine top Hinrunde 2024/25. Deswegen sind wir sehr zufrieden. Wir wollen auf jeden Fall stabil bleiben. Im Sinne davon, dass wir die besten Spieler bei uns behalten haben und uns auch noch einmal verstärken konnten. Insofern konnten wir sehr wettbewerbsfähig in die Saison gehen. Was muss sich verbessern? Der Dezember hätte von den Punkten her besser sein können. ...über das Jagen der Großen: Wir haben viele große Vereine in der Liga. Deswegen sind da auch viele, die man jagen kann. Das ist uns in jedem Fall immer wieder gelungen. Das war überhaupt das große Plus in der Hinrunde: Wir waren sehr konstant und sehr schwer zu schlagen. Für die großen Mannschaften braucht es stets die maximale Leistung von uns. Das ist uns nahezu immer gelungen. Deswegen würde ich schon sagen, dass wir ein guter Jäger sind. Liveticker zum Nachlesen: So war das Trainingslager des SC Paderborn in Spanien ...über Schwierigkeiten gegen vermeintliche Außenseiter wie Münster, Ulm und Braunschweig: Diese Teams haben einfach eine andere Art, Fußball zu spielen. Ich finde die Mannschaften inhaltlich alle wirklich sehr gut. Die einen kommen extrem über Standards, die anderen sind sehr stark im Verteidigen. Es ist schon so, dass sie im Allgemeinen sehr schwer zu schlagen sind. Und selbst wenn sie von anderen Mannschaften geschlagen wurden, war es immer knapp. Auch bei uns war es knapp. Wir waren in Münster kurz davor, zu gewinnen. Gegen Ulm haben wir den Sieg am Ende auch auf dem Fuß. Es sind Nuancen, die entscheiden. Nur fünf Punkte aus den Spielen gegen die Aufsteiger – das kann besser sein. Aber es ist auch nicht völlig daneben. ...über den schwachen Dezember: Man darf nicht vergessen, dass wir im Dezember mit der Sperre von Adriano Grimaldi und mit der Verletzung von Sven Michel geschwächt wurden. Das sind Bausteine, die fehlen. Auch Felix Götze hat sich verletzt. Wir können Dinge auffangen. Wir sind konstant. Aber wir brauchen alle an Bord. Wir brauchen die Konkurrenz im Kader und alle auf dem Platz. Aber natürlich wollen wir den Dezember so ein Stück weit vergessen machen. ...über eine mögliche Verpflichtung von Torhüter Oliver Christensen: Dazu kann ich gar nicht so viel sagen. Es ist so, dass wir immer versuchen, besser zu werden in jedem Transferfenster. Und das auf allen Positionen. Wir müssen da offen sein. Das geht nicht anders. In diesem Winter haben wir uns im November schon gezielt Gedanken gemacht, wie wir uns verstärken können. Das ist uns auch zeitnah gelungen. Aber die Augen offen behalten müssen wir auf jeden Fall. ...darüber, ob den SCP noch ein Torhüter verlässt, sollte ein Keeper kommen: Das ist mir zu viel Konjunktiv. Das müsste man dann sehen. Das kann ich so jetzt noch nicht beantworten. ...über mögliche Abgänge von Mika Baur und David Kinsombi: Wir wollen hier niemanden loswerden. Jeder, der bei uns einen Vertrag hat, hat diesen zu recht. Es ist aber schon so, dass wir sowohl bei Zugängen als auch bei Abgängen die Augen offen behalten. Es wird bestimmt Spieler geben, die sich überlegen, den nächsten Schritt zu gehen. Wenn sie die Wichtigkeit nicht im aktuellen Kader haben, dann muss man darüber sprechen. Wir sind da offen. Wir brauchen in jedem Fall einen guten Kader. Wir sehen auch, so wie in unserem letzten Testspiel, dass Verletzungen dazukommen können. Das heißt, jeden Tag oder jede Woche hat man auch ein anderes Gespür für den Kader. Die Dinge ändern sich. Die Transferliste ist noch ein paar Wochen offen. Ich kann nicht zu jedem Spieler einzeln etwas sagen. Aber es wird sicherlich noch etwas passieren. ...über Gerüchte um einen Ansah-Abgang im Sommer: Ilyas Ansah ist Teil des Paderborner Wegs. Er ist ein Spieler, der aus der eigenen Jugend kommt, über die U21 es dann zu den Profis geschafft hat. Wenn er so mit den Summen (Anm. d. Red.: drei bis sechs Millionen Euro) gehandelt wird, ist das erst einmal ein Kompliment für alle hier in Paderborn. Dann scheinen wir einiges richtig gemacht zu haben. Ich beschäftige mich aber nur mit den Dingen, die bei mir auf dem Tisch liegen und schriftlich sind. Da ist erst einmal nichts vorhanden. Aber das Interesse an unseren Spielern besteht, das ist auf jeden Fall so. Und so muss es auch sein. ...über eine mögliche Rückkehr von Moritz Flotho, der in Wiesbaden sieben Tore in 19 Spielen geschossen hat: Alles, was Vertragsinhalte betrifft, da darf ich in der Öffentlichkeit gar nicht drüber sprechen. Es freut mich auf jeden Fall für Moritz, dass er diese Entwicklung nimmt. Das haben wir ihm auch zugetraut. Auch er ist ein Teil des Paderborner Wegs. Es gilt, nicht nur Spieler für die 1. oder 2. Bundesliga zu entwickeln, sondern auch für die 3. Liga. Deswegen freut es uns extrem. Er ist ein guter Junge, das hat er sich verdient. Lesen Sie auch: Paderborns Trainer Lukas Kwasniok über Neuzugänge, Testspiele und Ziele ...über das nächste Spiel gegen Hertha: Generell trauen wir es uns in jedem Spiel zu, zu gewinnen. Das ist auch gegen Berlin so. Die Hertha ist auch eine große Mannschaft, ein großer Name. Das heißt, es gilt wieder zu jagen. Unser Anspruch ist es schon, ein Heimspiel zu gewinnen. Das ist ganz klar. Aber das wird unheimlich schwer. Berlin hat große Namen und auch große Marktwerte im Kader. Ich freue mich aber darauf. Denn große Gegner sind immer die, mit denen wir uns messen wollen. Ich hoffe, das Stadion wird voll. Und dann haben wir auch eine gute Chance, zu gewinnen. ...über die Ziele in der Rückrunde: Wir haben sehr gute Trainingseinheiten gehabt, aber auch sehr gute Testspiele. Es ist entscheidend nicht nur mal einen guten Trainingstag zu haben oder ein gutes Spiel. Sondern es geht um Konstanz. Bei uns ist ein großer Wille da. Auch eine große Konkurrenz. Das treibt uns an. Wir befinden uns in der Spitzengruppe der Liga. Jetzt sind das vielleicht neun Mannschaften. Da wollen wir drin bleiben. Solange man in der Spitzengruppe ist, ist man höchstmotiviert. Und dann ist auch alles möglich.

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