Ohne Wasser keine Tore: Paderborns Trainer übt herbe Kritik am Regensburger Rasen

Regensburg. Es war durchaus erwartet worden, dass die Zweitligapartie zwischen Schlusslicht SSV Jahn Regensburg und dem SC Paderborn kein Spiel für Fußball-Ästheten wird. Und so wurde den 10.398 Zuschauern im Regensburger Jahnstadion am Sonntagnachmittag dann tatsächlich äußerst zähe Kost geboten. Der SCP blieb dabei auch in seinem sechsten Auftritt in der 2015 eröffneten Arena ohne Torerfolg, ging aber immerhin erstmals nicht als Verlierer vom Platz. So gab es am Ende ein leistungsgerechtes 0:0. Lukas Kwasniok war damit aber gar nicht mal so unzufrieden. &bdquo;Für uns ist es ein guter Punkt“, resümierte Paderborns Cheftrainer nach einer Partie, die allenfalls drei, vier nennenswerte Highlights zu bieten hatte. Spielerisch blieb vieles Stückwerk. Regensburg ist in dieser Hinsicht schlichtweg zu limitiert. Der SCP konnte seinen gewohnten Kombinationsfußball nicht abrufen. Das lag nicht zuletzt an der bereits im Vorfeld kritisierten Spielfläche. Das Geläuf war nicht nur ausgesprochen holprig, sondern auch extrem stumpf. &bdquo;Ich weiß nicht, ob die hier Wasser haben“, wunderte sich SCP-Abwehrchef Felix Götze über den Umstand, dass der Rasen im Jahnstadion nicht bewässert worden war. Paderborns Trainer sieht DFB und DFL in der Pflicht Das stumpfe Geläuf wäre dem Paderborner Innenverteidiger in der 82. Minute fast zum Verhängnis geworden. Da nämlich leistete sich Götze aufgrund des miserablen Untergrundes einen Ballverlust. SSV-Akteur Christian Kühlwetter schnappte sich das Spielgerät und donnerte es an die Oberkante der Latte. Und so hätte der SCP auch zum vierten Mal in Folge eine 0:1-Pleite in Regensburg kassieren können. &bdquo;Es war kein Zuckerschlecken und kein Augenschmaus. Aber das hängt auch mit dem Platz zusammen. Dass der Rasen nicht gut ist, ist das eine. Dass man ihn nicht bewässert, ist aus meiner Sicht in der 2. Liga ein Skandal“, übte auch Lukas Kwasniok herbe Kritik an den Platzverhältnissen. Eben jene Kritik richtete sich aber nicht an die Regensburger, deren Vorgehen &bdquo;legitim“ sei. Vielmehr fordert der SCP-Coach, dass DFB und DFL endlich Regelungen erlassen, um so etwas künftig zu verhindern. &bdquo;Auch wenn ich jetzt wieder einen Shitstorm ernte. Ich komme aus der Landesliga und habe keine großen Ansprüche. Aber ein bisschen Wasser auf dem Platz - das wäre doch eine sinnvolle Regel“, erklärte Kwasniok. Götze ärgert sich über vergebene Großchance Im Wissen um die widrigen Rahmenbedingungen hatten die Paderborner am Sonntag vornehmlich auf Standards und hohe Hereingaben gesetzt. Mit diesem Rezept wären sie auch fast zum Erfolg gekommen, denn die beiden mit Abstand größten SCP-Chancen resultierten aus Eckbällen. So setzte Joker Adriano Grimaldi in der Nachspielzeit einen Kopfball an die Latte. Und in der 32. Minute hatte Felix Götze den Ball ebenfalls nach einer Ecke aus kürzester Distanz nicht über die Linie gebracht. &bdquo;Ich habe dem Ball zu viel Druck gegeben, statt einfach nur den Kopf hinzuhalten. In so einem Spiel musst du einen solchen Hundertprozenter einfach nutzen. Dann führst du 1:0 und es brennt nichts mehr an“, ärgerte sich der SCP-Verteidiger. Unterm Strich aber war Paderborn auch bei hohen Bällen nicht zwingend genug, was auch an fehlender Körpergröße lag. Calvin Brackelmann (1,96 Meter) fiel verletzt aus. Tjark Scheller (1,92 Meter), der für Brackelmann in die Abwehrkette rückte, musste bereits nach einer guten halben Stunde raus. Der 23-Jährige hatte in der 26. Minute seine fünfte Gelbe Karte gesehen, ist damit im Heimspiel gegen Kaiserslautern (Samstag, 15. März, 13 Uhr) gesperrt und hatte großes Glück, dass er nach einem weiteren Foul in Minute 29 nicht die Ampelkarte kassierte. Lesen Sie auch: Stolpert der SC Paderborn auf dem Regensburger &bdquo;Rübenacker“? Kwasniok musste reagieren und brachte Laurin Curda für Scheller. Nach der Pause verstärkten die Altmeister Grimaldi und Sven Michel die Paderborner Offensive, doch auch sie bekamen das Runde nichts ins Eckige. &bdquo;Mit einem Sieg hätten wir Big Points gelandet“, sagte SCP-Kapitän Raphael Obermair mit Blick auf die Tatsache, dass schon diverse Topteams bei den heimstarken Regensburgern gestrauchelt waren. &bdquo;Jetzt nehmen wir halt einen Punkt mit. Mal schauen, wie wichtig der noch sein wird“, ergänzte Obermair, auf dessen Team nun die Heimspiele gegen Kaiserslautern und Köln (Samstag, 29. März) warten. Und das könnten durchaus Partien für Freunde des gepflegten Offensivfußballs werden. In Paderborn gibt es auch genügend Wasser.

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