Casper Terho telefoniert vor Wechsel zum SCP mit zwei Ex-Paderbornern

Paderborn. Seit Anfang Januar verstärkt Casper Terho den Kader des SC Paderborn. Der 21-jährige Finne kam vom belgischen Erstligisten Royale Union Saint-Gilloise und reiste direkt mit ins Trainingslager nach Spanien. Mittlerweile hat Terho sein Debüt in der 2. Bundesliga gegeben. Wie er sich im neuen Umfeld zurechtfindet, was ihn an Liverpool fasziniert und welche Ziele er verfolgt, erzählt er im Interview mit nw.de. Casper Terho über seinen Weg von Finnland, über Belgien nach Deutschland zum SC Paderborn: &bdquo;Ich bin mit 19 Jahren nach Belgien gezogen. Und das war ein Schock. Es war einfach etwas anders als in Finnland. Aber es hat mir geholfen, dass meine Mutter von zu Hause aus arbeiten kann. So ist sie die ersten drei Monate mitgekommen und hat mir beim Abwaschen geholfen (lacht). Ich habe mich derweil voll auf den Fußball konzentrieren können. Mit der Zeit habe ich dann auch Dinge alleine gemacht und Sachen gefunden, die mir abseits des Fußballs gefallen. Ich spiele zum Beispiel Golf. Manchmal hänge ich aber auch einfach nur mit Freunden ab. In Belgien gibt es viele Leute aus Finnland, die dort wohnen. So habe ich ein paar gute Freunde gefunden. Das hat es mir sehr einfach gemacht, dort zu leben. Ja, und jetzt bin ich hierhergezogen.“ Lesen Sie auch: Torwartfrage geklärt: Manuel Riemann erhält beim SC Paderborn den Stammplatz Über die größten Unterschiede zum Leben in Finnland: &bdquo;Als ich in Belgien ankam, gab es deutlich mehr Dinge, bei denen ich dachte, wow, das ist komplett anders. In Deutschland ist das Leben nicht identisch, aber kommt sehr nahe an das in Belgien heran. Es war also nichts wirklich überraschend, als ich hier ankam. Man kann sogar sagen, dass ich mich in Finnland, wo ich geboren und aufgewachsen bin, auch sehr ähnlich fühle. Es wird mir hier leicht gemacht. Der Verein und die Mannschaft sind super. Es sind hier alles sehr nette Menschen, die mir mit allem helfen. Deswegen sehe ich gar nicht so große Unterschiede. Aber na klar: In Finnland habe ich viel Milch getrunken. Hier ist der Geschmack ein bisschen anders. Für mich ist die finnische Milch aber die beste. Deswegen trinke ich hier vielleicht etwas mehr Wasser, oder vielleicht auch mal etwas anderes.“ Über den Mannschaftskollegen, mit dem er sich am besten versteht: &bdquo;Ich finde, Koen Kostons, unsere Nummer zehn, ist ein cooler Typ. Er hilft mir sehr viel. Ich bin aktuell noch im Hotel untergebracht und er wohnt in der Nähe. Manchmal gehe ich nach dem Training mit zu ihm und wir hängen ab. Deswegen bin ich mit ihm auch am engsten. Er hilft mir auch beim Übersetzen, denn mein Deutsch ist noch nicht das beste. Aber ich möchte Deutschunterricht nehmen, hoffentlich wird es dann besser.“ Darüber, was ihn beeinflusst hat, beim SC Paderborn zu unterschreiben: &bdquo;In meinem Alter ist es am wichtigsten, jede Woche zu spielen. Das war somit der wichtigste Punkt. Als ich von Paderborn gehört habe, habe ich ein sehr gutes Team gesehen und auch eine sehr gute Liga. Am wichtigsten für mich ist es aber, dass ich Spielzeit bekomme.“ Über Jukka Raitala und Roope Riski, die beiden ehemaligen Finnen beim SC Paderborn: &bdquo;Ich habe mit beiden noch in Helsinki gespielt. Als ich vom Interesse von Paderborn gehört habe, habe ich die beiden sofort angerufen. Ich dachte zuerst, ich wäre der einzige finnische Spieler hier. In Deutschland gibt es aber mittlerweile einige von uns. Das war in Belgien anders. In jedem Fall haben beide nur nette Dinge gesagt. Es seien sehr nette Leute hier am Werk und es sei eine gute Liga. Ich habe nur positive Dinge über den SC Paderborn gehört.“ Über seinen Spielstil: &bdquo;In Paderborn spiele ich auf einer etwas anderen Position als noch bei Union. Ich denke, jeder hat seine eigene Art zu spielen. Ich würde mich als kreativen Spieler bezeichnen, der Dinge tut, die nicht jeder macht. Ich glaube auch, dass ich dem Team damit weiterhelfen kann. Was ich aber am meisten im Spiel mache, ist zu attackieren. Das ist eine meiner Stärken.“ Über sein Debüt gegen Hertha BSC: &bdquo;Berlin ist ein großer Klub. Deswegen war es ein sehr schwieriges Spiel. Die erste Hälfte war nicht unsere beste. Ich denke aber, dass ich ein paar gute Aktionen hatte. Aber wenn wir als Team nicht ganz die Leistung abrufen, ist es für jeden Einzelnen schwer, zu glänzen. Deswegen sollten wir uns insgesamt auf unsere Teamarbeit fokussieren. Dann kommen auch die Ergebnisse. Für mich persönlich war es nicht das beste Spiel. Aber ich weiß auch, dass ich dem Ganzen Zeit geben muss. Ich muss geduldig sein.“ Über gesetzte Ziele für sich persönlich und den SCP: &bdquo;Das ganze Team bemüht sich, in die Bundesliga zu kommen. Persönlich erhoffe ich mir Spielzeit. Ich bin nicht der Typ, der sich vor der Saison eine gewisse Anzahl an Toren vornimmt. Ich denke, das kommt alles von alleine, wenn du das Spiel genießt und du gut spielst.“ Lesen Sie auch: Alle aktuellen Nachrichten rund um den SC Paderborn im News-Blog Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) Über Langzeitziele für seine Karriere: &bdquo;Natürlich habe ich genaue Vorstellungen von meiner Karriere. Ich möchte zum Beispiel in unser Nationalteam. Derzeit spiele ich noch für die U21. Mit dieser möchte ich mich für die Europameisterschaft im Sommer qualifizieren. Und irgendwann möchte ich dann mit Finnland auch an einer Weltmeisterschaft teilnehmen. Das haben wir noch nie geschafft. Ansonsten würde ich gerne mal für Liverpool spielen. Das ist eines meiner Lieblingsteams. Ich habe schon einmal in Anfield gespielt. Nach diesem Spiel habe ich meine Eltern angerufen und gesagt, da möchte ich spielen. Aber nächstes Mal mit ihnen.“ Über die Qualität der 2. Bundesliga: &bdquo;Ich bin davon überzeugt, dass die 2. Bundesliga eine sehr gute Liga ist, insbesondere für junge Spieler. Es gibt viele Mannschaften mit einer großen Geschichte. Wenn ich die Liga mit der in Belgien vergleiche, ist sie qualitativ sehr ähnlich. Vielleicht sind manche große Teams in Belgien, beispielsweise Anderlecht und Gent, noch etwas besser. Aber wenn man sich die Teams im Durchschnitt anschaut, sind sie hinsichtlich der Leistung sehr dicht beieinander. Das sieht man auch an der aktuellen Tabelle. Es ist eine sehr gute Liga und kein einziges Spiel ist einfach zu gewinnen.“ Über die Atmosphäre in der Home-Deluxe-Arena: &bdquo;Hier gibt es diese Kultur unter den Fans, dass sie den Fußball lieben und einfach nur anschauen wollen. Und wenn dich die Fans unterstützen, dann zu 100 Prozent. Das macht den Fußball hier aus. Und genau solche Fans brauchen wir auch als Mannschaft. Ich habe direkt gespürt, dass die Zuschauer hier toll sind.“ Lesen Sie auch: SC Paderborn gibt Einblick in die Finanzen - so lief das vergangene Geschäftsjahr

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