SC Paderborn offenbart plötzlich Schwächen: „Bekommen die Bälle nicht mehr so rein“

Paderborn. Der SC Paderborn hat in der laufenden Zweitligasaison einen bemerkenswerten Wandel vollzogen. Während in der vergangenen Spielzeit der für den Verein so typische Hurra-Fußball mit torreichen Begegnungen und einer anfälligen Defensive regelmäßig für Spektakel sorgte, präsentierte sich der SCP in dieser Saison in einem neuen Gewand. Die Abwehr zeigte sich deutlich weniger anfällig, stand zumeist sicher, sorgte sogar dafür, dass Paderborn trotz vom Trainer ausgerufenen Torwartproblem viermal zu null spielte. Alles schien sich in der Hinrunde 2024/25 zu fügen - zumindest bis zuletzt. Denn die Defensive, bis zum 15. Spieltag das Prunkstück der Mannschaft, geriet gegen Schalke, Magdeburg und Karlsruhe plötzlich gehörig ins Wanken. Sieben Gegentore in drei Partien offenbarten die ersten Brüche in der bis dahin doch so soliden Abwehrarbeit. Das Fehlen von Abwehrchef Felix Götze gegen den KSC konnte dieses Manko der vergangenen Spiele nur bedingt entschuldigen. SC Paderborns Felix Platte: &bdquo;Wir haben genug Chancen“ Gleichzeitig hat sich das Offensivspiel der Paderborner gewandelt: Weniger Tore, dafür mehr Struktur und Absicherung stehen mittlerweile an der Tagesordnung. Statt ungestüm auf die gegnerische Abwehr zuzustürmen, achtet die Mannschaft unter Trainer Lukas Kwasniok jetzt noch stärker auf Balance. Spieler wie Santiago Castañeda übernehmen hierbei eine zentrale Rolle. Lesen Sie auch: Sisyphos beim SC Paderborn: Lukas Kwasniok und die ewige Aufgabe der Talentschmiede Doch Laurin Curda, häufig Teil der Paderborner Abwehr-Dreierkette, gibt sich nach der jüngsten 1:2-Niederlage gegen den Karlsruher SC kritisch. &bdquo;Wir haben gezeigt, dass wir uns viele Chancen erspielen können, aber es ist zäh. Wir bekommen die Bälle nicht mehr so rein wie zuvor“, analysiert der Verteidiger die offensive Durststrecke. Stürmer Felix Platte schlägt in dieselbe Kerbe: &bdquo;Wir haben genug Chancen. Es ist ärgerlich.“ Außenverteidiger ist Paderborns zweitbester Torschützer Besonders schmerzlich ist oftmals die Kaltschnäuzigkeit des Gegners, sagt Laurin Curda und verweist exemplarisch auf das Hinrundenfinale: &bdquo;Wir wussten, dass der KSC uns für alles bestraft. Das müssen wir uns vielleicht von ihnen abschauen.“ Bleibt man bei dem Spiel, so hatte Karlsruhes Torwart Max Weiß einen großen Anteil an der Paderborner Misere. Er vereitelte wiederholt mit starken Paraden die Offensivbemühungen des SCP. &bdquo;Er hat gezeigt, dass er es drauf hat – ob im Herauskommen oder auf der Linie“, zollte Curda Respekt. Offensiv fehlt dem SC Paderborn vor allem ein echter Knipser. Filip Bilbija führt mit nur fünf Treffern die interne Torjägerliste an. Auf Rang zwei folgt Außenverteidiger Raphael Obermair, dessen Treffer größtenteils aus Strafstößen resultieren. Für Trainer Kwasniok ist das zu wenig. Nach dem KSC-Spiel formulierte er in einer Medienrunde unmissverständlich den Wunsch nach einem neuen Kreativspieler, der die vorhandenen Angreifer in torgefährliche Situationen bringen soll. Offensive Verstärkung stünde Paderborn gut zu Gesicht Zum Vergleich: Karlsruhes Stürmer Budu Zivzivadze steht bereits bei zwölf Saisontoren und drei Vorlagen – eine Marke, von der die Paderborner Angreifer aktuell weit entfernt sind. Ob der SCP im Winter die nötige Verstärkung finden wird, bleibt abzuwarten. In jedem Fall stünde sie dem Zweitligisten gut zu Gesicht. Laurin Curda zeigt sich dennoch zuversichtlich: &bdquo;Manchmal hat man solche Phasen. Eine Pause wird uns guttun, und dann heißt es wieder Attacke.“ Der sechste Tabellenplatz zur Saisonhalbzeit sei eine solide Ausgangslage. In der Rückrunde könnte sich, so Curda, &bdquo;mit einem Spiel wieder alles verändern.“ Es bleibt also spannend, ob die Paderborner die richtigen Lehren aus der Hinrunde ziehen – und ob die Offensivschwäche mit einem Wintertransfer behoben werden kann.

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