Pleiten, Pech und Pannen: Paderborns verkorkster Abend in der Pfalz

Kaiserslautern. &bdquo;Das war ein ganz merkwürdiges Spiel“, sagte Paderborns Kapitän Raphael Obermair am späten Samstagabend. Und niemand mochte ihm da widersprechen. So hatte der SC Paderborn mit dem 0:3 (0:1) beim 1. FC Kaiserslautern seine erste Zweitliga-Saisonniederlage kassiert, obwohl die Gäste die Partie über weite Strecken zumindest spielerisch dominiert hatten. Doch nahezu alles lief an diesem Abend vor den 42.082 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion gegen den SCP. &bdquo;Fußball ist schön, aber er ist nicht immer fair“, konstatierte Cheftrainer Lukas Kwasniok, der aber nicht allzu sehr mit Glücksgöttin Fortuna haderte. Denn es war beileibe nicht nur Pech, das zur unnötigen Pleite am Betzenberg geführt hatte. &bdquo;Wir haben unterm Strich elementare Fehler gemacht“, kritisierte Kwasniok. Und so dürfe man sich am Ende auch nicht beschweren. Der offensichtlichste Fehler unterlief dabei SCP-Keeper Pelle Boevink, der den Hausherren in der 30. Minute den 1:0-Führungstreffer durch Ragnar Ache ermöglichte. Dabei waren die ersatzgeschwächten und spielerisch arg limitierten Hausherren bis zu diesem Zeitpunkt offensiv fast überhaupt noch nicht in Erscheinung getreten. Ritter macht den Unterschied Paderborn ließ unterdessen den Ball gefällig laufen, kam aber nur selten hinter die gegnerische Fünfer-Abwehrkette. Wenn dies mal gelang, kam der SCP fast immer zu guten Torgelegenheiten. Doch dabei unterlief den Gästen zumeist der nächste elementare Fehler. &bdquo;Unsere Qualität im Torabschluss war nicht gut genug. Wir haben fast immer einen Blockfuß gefunden“, bemängelte Kwasniok. So hatten leidenschaftlich verteidigende Pfälzer diverse SCP-Torschüsse schon entschärft, ehe FCK-Keeper Julian Krahl überhaupt eingreifen musste. &bdquo;An diesen Aktionen müssen wir arbeiten, denn am Ende ist Fußball ein aktionsdominantes Spiel“, betonte Paderborns Trainer. Dabei zeigte ein ehemaliger SCP-Akteur, wie es geht. Lauterns Kapitän Marlon Ritter sollte nämlich die Partie entscheiden. Dabei hatte der angeschlagene Ex-Paderborner zunächst nur auf der Bank gesessen. Doch als Ritter dann in Minute 58 ins Spiel kam, strahlte er sofort eine enorme Präsenz aus. Das 2:0 (87.) durch Zweitliga-Debütant Luca Sirch leitete der 30-Jährige mit einer überragenden Einzelaktion ein. Beim 3:0 (90.) traf Ritter schließlich selbst mit einem Distanzschuss aus rund 22 Metern, ehe die Gelb-Rote Karte für SCP-Verteidiger Laurin Curda (90.+4) Paderborns rabenschwarzen Tag komplettierte. &bdquo;Marlon Ritter war der Spieler, der die Aktionen auf dem Feld am meisten dominiert hat. Deshalb ist Lautern als Sieger vom Platz gegangen“, urteilte Lukas Kwasniok. Jetzt warten angeschlagene Kölner Damit musste sich der SCP erstmals seit elf Zweitligapartien wieder geschlagen geben. &bdquo;Ich kann mir aber schwer vorstellen, dass uns diese Niederlage aus der Bahn wirft. Unsere Serie zuvor zeigt, wie stabil die Mannschaft ist“, sagte Kapitän Obermair. Und auch der Chefcoach befürchtet keine negativen Langzeitfolgen. &bdquo;Ich bin ohnehin nicht davon ausgegangen, dass wir gemütlich ohne Niederlage durch die Saison spazieren. Das Einzige, was das mit meiner Mannschaft macht, ist, dass der Hunger nach Erfolgen noch größer wird“, betonte Kwasniok. Auf dessen Team wartet nun das nächste Auswärtsspiel vor großer Kulisse, denn der SCP gastiert an diesem Freitag um 18.30 Uhr beim 1. FC Köln. Eben jene Kölner gerieten an diesem Spieltag mit der 1:5-Klatsche in Darmstadt noch heftiger unter die Räder. &bdquo;Aber es ist immer noch Köln. Die haben eine brutale Qualität und werden mit einer gewissen Portion Wut im Bauch auftreten“, warnt Raphael Obermair. Elementare Fehler sollte sich der SCP am Freitag daher tunlichst nicht erlauben.

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