„Abwehrbüffel“ Jannis Heuer und sein Wiedersehen mit dem SC Paderborn

Paderborn. Abwehrspieler stehen selten im Mittelpunkt. Doch an diesem 17. Februar 2023 war ein Innenverteidiger der unumstrittene Matchwinner des SC Paderborn. Jannis Heuer hatte den SCP im Zweitliga-Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern zunächst mit einer spektakulären Rettungsaktion vor dem 0:1 bewahrt, um die Hausherren dann in der 78. Minute mit einem zauberhaften Freistoß zum 1:0-Sieg zu schießen. Wenn die Paderborner an diesem Samstag, 19. Oktober, ab 20.30 Uhr auf dem berühmt-berüchtigten Betzenberg gegen den 1. FC Kaiserslautern um Zweitligazähler spielen, wird Jannis Heuer erneut auf dem Platz stehen. Dann jedoch wird der 25-Jährige ein FCK-Trikot tragen, denn in diesem Sommer zog es den Abwehrakteur von der Pader in die Pfalz. Heuers Zwischenfazit fällt ausgesprochen positiv aus. &bdquo;Ich habe den Wechsel nicht bereut. Für mich persönlich war es ein guter Schritt und ich bin froh, beim FCK zu sein“, sagt der Innenverteidiger. Dessen Qualitäten kommen bei seinem neuen Arbeitgeber offenbar prima an. So hat Heuer in Diensten der Pfälzer noch keine einzige Pflichtspielminute verpasst. Kein Groll gegen den Ex-Trainer Nach acht Zweitligapartien stehen folglich 720 Minuten zu Buche. Zum Vergleich: Beim SCP kam er in der gesamten Saison 2023/24 nur auf enttäuschende 781 Zweitligaminuten. Dabei wollte Heuer in seiner dritten Profi-Spielzeit eigentlich endgültig zum Stammspieler und Leistungsträger avancieren. Doch in der Hinrunde wurde er unter anderem von Adduktorenproblemen ausgebremst. Und in der Rückrunde verbuchte Heuer nur noch einen Startelf-Einsatz bei der 0:4-Heimpleite gegen Kiel. &bdquo;Es war trotzdem eine schöne und lehrreiche Zeit in Paderborn“, bilanziert der gebürtige Niedersachse seine drei Jahre beim SCP, in denen er 69 Pflichtspiele (5 Tore) bestritt. Daran könne die für ihn verkorkste letzte Saison nichts ändern. &bdquo;Im Fußball gibt es halt kein vorgefasstes Drehbuch, da läuft nicht immer alles nach deinem Plan“, sagt Heuer, der keinen Groll gegen seinen Ex-Coach Lukas Kwasniok hegt. &bdquo;Am Ende gab’s kein böses Blut. Für mich ist das Thema abgehakt“, betont der ehemalige SCP-Akteur. Dieser kommt nun übrigens im neuen Look daher. Die Glatze hat ausgedient. Heuers Haarpracht scheint stattdessen immer länger zu werden. &bdquo;Es ist keine Perücke“, scherzt der FCK-Novize. Und es sei kein äußeres Zeichen für einen Neuanfang. &bdquo;Ich hatte einfach Lust auf etwas anderes“, erklärt Heuer, der in Kaiserslautern ein Wiedersehen mit Richmond Tachie feierte. Wiedervereint mit einem alten Kumpel Letztgenannter war in Paderborn ebenfalls nicht mehr zum Zug gekommen und bereits zur Saison 2023/24 zum FCK gewechselt. Heuer und Tachie kannten sich schon aus gemeinsamen Wolfsburger Zeiten, wohnten in Paderborn in direkter Nachbarschaft, waren Zimmerkollegen bei Auswärtsspielen und in Trainingslagern und sind dicke Kumpel. &bdquo;Es ist schön, wieder mit Richmond zusammenzuspielen. Aber wir unternehmen generell viel mit der Mannschaft. Das macht hier richtig Spaß“, sagt Heuer. Besonders groß sei der Spaßfaktor aber bei den Heimspielen. &bdquo;Die Stimmung hier ist überragend. Es ist halt ein ganz besonderer Verein“, urteilt Heuer über die Atmosphäre auf dem Betzenberg. Allerdings gab es in dieser Saison noch keinen Heimsieg, weil sich der FCK in den Partien gegen Fürth (2:2), Hertha (3:4) und Hamburg (2:2) nicht für seinen hohen Aufwand belohnte. &bdquo;Das schönste Erlebnis im Paderborner Trikot“ Zudem sind die Pfälzer, die zunächst sieben Punkte aus den ersten drei Spielen geholt hatten, seit fünf Zweitligapartien sieglos. &bdquo;Es wird Zeit, wieder die richtigen Ergebnisse einzufahren“, sagt Jannis Heuer, der am Samstag wohl erneut mit Jan Elvedi die FCK-Innenverteidigung bilden wird. Lesen Sie auch: Paderborns Abwehrchef Felix Götze: &bdquo;Auf dem Betze ist es etwas Besonderes“ Auf das Duo dürfte viel Arbeit warten. &bdquo;Mit dem SCP kommt eine Topmannschaft auf uns zu. Paderborn steht zurecht da oben, da funktionieren viele Dinge“, urteilt der 25-Jährige über sein Ex-Team. Den 17. Februar 2023 hat Heuer, den SCP-Coach Kwasniok wiederholt als &bdquo;Abwehrbüffel“ bezeichnete, übrigens noch in bester Erinnerung. &bdquo;Das war wohl mein schönstes Erlebnis im Paderborner Trikot“, sagt der ehemalige FCK-Bezwinger, der nun auf ähnlich schöne Momente in Diensten des 1. FC Kaiserslautern hofft. Vielleicht ist es schon am Samstagabend soweit. Für den SC Paderborn wäre es dann allerdings ein ziemlich schmerzhafter Moment.

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