SCP-Splitter

Paderborns Fans zündeln, Münsters Trainer schwärmt über ein begeisterndes Spiel

In unseren SCP-Splittern zum 3:3 in Münster geht es unter anderem um einen merkwürdigen Eckball, ein Jubiläumstor, Bengalos im Gästeblock und einen Paderborner Spieler, der zuhause geblieben ist.

Im Gästeblock wurden von den SCP-Fans am Freitag in Münster immer wieder Bengalos entzündet. | © BESIM MAZHIQI

Frank Beineke
14.09.2024 | 16.09.2024, 09:29

Hildmann lobt den Gegner und die Moral seines Teams

Sascha Hildmann musste am Freitagabend erst einmal ganz tief durchatmen. So hatte auch der Cheftrainer des SC Preußen Münster beim 3:3 (1:1) gegen den SC Paderborn 07 ein Wechselbad der Gefühle erlebt. Der Ausgleich in der Nachspielzeit bescherte den Hausherren hierbei ein Happy End. „Wir können mit dem Punkt sehr gut leben. Ich freue mich wahnsinnig, dass wir gegen so eine starke Mannschaft wie Paderborn in einem begeisternden Fußballspiel ein 3:3 holen konnten“, bilanzierte Hildmann.

Mit der ersten Hälfte war der Preußen-Coach allerdings gar nicht zufrieden. „Wir haben viel zu schnell und zu einfach die Bälle verloren. Auch das 1:0 hat uns keine Sicherheit gegeben. Aber Paderborn hat halt wahnsinnig gute Spieler in seinen Reihen“, erklärte Hildmann. Dessen Team holte dann aber nach der Pause gleich zwei Mal einen Rückstand auf. „Es macht mich unfassbar stolz, dass wir es bis zum Schluss durchgezogen haben“, sagte Münsters Cheftrainer, dessen Team allerdings weiter auf den ersten Zweitligasieg der Saison wartet.

Eine merkwürdige Ecke mit Folgen

Der SC Paderborn 07 bleibt unterdessen weiter ungeschlagen. Doch das war nach diesem verrückten Fußballspiel kein Trost, denn für die Gäste war das 3:3 eine gefühlte Niederlage. SCP07-Coach Lukas Kwasniok ärgerte sich anschließend, dass seine Mannschaft nach gut einer Stunde die Spielkontrolle verloren hatte, sodass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Doch auch eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichters sorgte bei Kwasniok für Unmut.

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So hätte es den Eckball, den Preußen-Joker Holmbert Fridjonsson in der 78. Minute zum 2:2 einköpfte, niemals geben dürfen. Der ebenfalls eingewechselte Münsteraner Haralambos Makridis hatte das Leder zuvor aus 18 Metern klar übers Tor gejagt. Alle rechneten mit einem Abstoß für Paderborn. „Selbst die Münsteraner liefern sofort zurück Richtung Mittellinie. Aber dann hatte der Schiedsrichter eine Idee und sagte: Oh, da war irgendwie noch ein Schmetterling am Ball“, kommentierte Kwasniok die Entscheidung von Referee Max Burda, einen Eckball für die Preußen zu geben.

Ansah hatte zwar versucht, Makridis zu blocken, war aber letztlich noch einen guten Meter vom Preußen-Akteur entfernt. Schiedsrichter Burda hatte eigentlich eine gute Sicht. Warum er trotzdem auf Eckball entschied, bleibt sein Geheimnis.

Bilbija macht die 1.000 voll

Aufgrund des verpassten Sieges war auch Filip Bilbija nicht zum Feiern zumute. Dabei hatte der Stürmer des SC Paderborn an diesem Abend einen historischen Treffer erzielt. So war sein 1:1 in der 37. Minute das 1.000 Tor, das der SC Paderborn in den drei deutschen Profiligen verbuchen konnte. „In solch einem Moment denkt man nicht viel nach. Den Kopfball habe ich gut gesetzt“, kommentierte Bilbija sein drittes Saisontor.

Filip Bilbija (l.), der hier mit dem Torschützen Rapael Obermair (M.) über die 2:1-Führung jubelt, erzielte in Münster einen Jubiläumstreffer. - © Besim Mazhiqi
Filip Bilbija (l.), der hier mit dem Torschützen Rapael Obermair (M.) über die 2:1-Führung jubelt, erzielte in Münster einen Jubiläumstreffer. | © Besim Mazhiqi

Doch obwohl mit Raphael Obermair (47.) und Ilyas Ansah (85.) anschließend noch zwei weitere Teamkollegen ins Netz trafen, reichte es nicht zum dritten Saisonsieg. „Wir waren die klar bessere Mannschaft, aber wir haben das Spiel aus der Hand gegeben“, ärgerte sich Bilbija, dessen Team drei Kopfball-Gegentore kassierte. Zwei davon nach Standardsituationen. „Wir wussten um Münsters Stärken bei Standards und hätten das besser verteidigen müssen“, sagte Bilbija und fügte an: „Es tut weh, dass wir keines der letzten drei Spiele gewinnen konnten. Das müssen wir am kommenden Freitag im Heimspiel gegen Hannover ändern.“

Sie können es nicht lassen

Die Fans des SC Paderborn hätten sich am Freitagabend eigentlich eine Bestnote verdient. Die 1.800 mitgereisten Anhänger feuerten ihr Team im ausverkauften Gästeblock unermüdlich an und honorierten trotz des verpassten Sieges die unterm Strich recht sehenswerte Leistung ihrer Mannschaft. Allerdings waren einige wenige SCP-Anhänger wieder einmal der Meinung, dass es ohne Pyrotechnik nicht geht.

So wurden im Gästeblock im Verlauf der Partie mehr als 20 Bengalische Feuer entzündet. Es nützt auch nichts, dass die besagten Bengalos zumeist peu à peu und damit recht kontrolliert abgebrannt wurden, denn das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) macht da keinen Unterschied. Der SCP07 muss für jeden pyrotechnischen Gegenstand auch fürs Gastspiel in Münster 600 Euro Strafe berappen, sodass unterm Strich wohl mehr als 12.000 Euro zusammenkommen.

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Hoffmeier bleibt zuhause

Der Blick auf den Aufstellungsbogen bot am Freitag eine Überraschung. Der Name Marcel Hoffmeier fehlte im 20er-Kader des SC Paderborn. War der 25-Jährige, der zuletzt meist die für ihn ungewohnte Reservistenrolle inne gehabt hatte, etwa ausgerechnet in der Partie bei seinem Ex-Klub vom Cheftrainer ausgebootet worden? Die Antwort auf diese Frage lautet „Nein“.

Hoffmeier fehlte aus privaten Gründen, wie auch Lukas Kwasniok in der Pressekonferenz nach dem Spiel bestätigte. Am Donnerstagnachmittag habe sein Schützling signalisiert, dass er zuhause bleiben möchte. Nähere Einzelheiten wollte der SC Paderborn aus verständlichen Gründen nicht verraten. Was privat ist, sollte letztlich auch privat bleiben.

Topspiel im Ahorn-Sportpark

Der Ahorn-Sportpark ist sozusagen die gute Stube der Sportstadt Paderborn. Der Fußball rollte auf dem sehenswerten Sportgelände bislang allerdings nur auf den Kleinspielfeldern, auf denen Hobbykicker dem runden Leder hinterherjagen. Doch das scheint sich nun zu ändern. So hatten die Zweitligafußballer des SC Paderborn im Juni bereits ihren Trainingsauftakt im Ahorn zelebriert, wobei die Veranstaltung mit gut 2.000 Zuschauern ein herausragender Erfolg wurde.

SCP-U17-Trainer Moritz Glasbrenner (l.), Maren Richts vom Ahorn-Sportpark und U19-Coach Ihsan Kalkan freuen sich auf die DFB-Nachwuchsliga-Partien in der "guten Stube" der Sportstadt Paderborn. - © SC Paderborn 07
SCP-U17-Trainer Moritz Glasbrenner (l.), Maren Richts vom Ahorn-Sportpark und U19-Coach Ihsan Kalkan freuen sich auf die DFB-Nachwuchsliga-Partien in der "guten Stube" der Sportstadt Paderborn. | © SC Paderborn 07

Darüber hinaus werden in dieser Saison nun ausgewählte Heimspiele der U17 und U19 des SC Paderborn auf dem „heiligen Rasen“ des Ahorn-Sportparks ausgetragen. Den Anfang macht die U19 des SCP. So trifft das Team von Trainer Ihsan Kalkan am Sonntag, 15. September, im Ahorn-Sportpark auf den VfL Bochum. Der Anpfiff ertönt um 13 Uhr, der Eintritt ist frei.

Es ist das Topspiel in der Gruppe E der DFB-Nachwuchsliga. Beide Teams sind noch ungeschlagen. Der VfL Bochum ist mit 13 Punkten nach fünf Spielen Tabellenführer, die U19 des SCP rangiert mit neun Zählern auf Rang drei. Wer darüber hinaus noch Lust auf guten Jugendfußball hat, kann an diesem Samstag um 14 Uhr im Paderborner TNLZ vorbeischauen. Dann spielt dort die U17 des SCP in der DFB-Nachwuchsliga gegen den SV Werder Bremen.


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