2. Fußball-Bundesliga

Achterbahnfahrt für den SC Paderborn: Münster gleicht kurz vor Schluss aus

Paderborn gerät beim Gastspiel in Münster in Rückstand, dreht die Partie, kassiert das 2:2 und geht kurz vor Schluss durch einen Geniestreich in Führung. Doch am Ende steht es 3:3.

SCP07-Akteur Sebastian Klaas zieht ab, scheitert aber an Münsters Torhüter. Am Ende mussten sich die Paderborner trotz spielerischer Überlegenheit mit einem 3:3 zufrieden geben.  | © Besim Mazhiqi

13.09.2024 | 14.09.2024, 10:55

Münster. Erst himmelhochjauchzend und am Ende doch ziemlich betrübt. Der SC Paderborn erlebte am Freitagabend im Zweitligaspiel beim SC Preußen Münster eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Die Gäste drehten im ausverkauften Preußen-Stadion zunächst einen 0:1-Rückstand und kassierten dann das 2:2, ehe sie kurz vor Schluss durch den Geniestreich eines 19-Jährigen mit 3:2 in Führung gingen. Doch am Ende machte Münster noch das 3:3. Der SCP07 bleibt damit ungeschlagen, spielte aber zum dritten Mal in Folge unentschieden.

„Unterm Strich sind wir natürlich nicht glücklich. Es ist bitter, wenn du zweimal eine Führung aus der Hand gibst", bilanzierte Paderborns Coach Lukas Kwasniok. Dieser hatte sich für zwei Startelfänderungen entschieden. Calvin Brackelmann rückte für Laurin Curda in die Dreier-Abwehrkette und feierte damit sein Zweitliga-Saisondebüt. Koen Kostons ersetzte Adriano Grimaldi im Angriff.

Die Gäste waren in Halbzeit eins die spielbestimmende Mannschaft. So kombinierte sich Paderborn immer wieder gefällig nach vorne. Doch der berühmt-berüchtigte letzte Pass fand zumeist keinen Abnehmer. Zahlreiche Flanken flogen ins Leere. Und wenn dann doch einmal ein SCP-Akteur zum Abschluss kam, war noch ein Münsteraner Abwehrbein dazwischen. So auch in der fünften Minute, als Sven Michel nach einer flachen Hereingabe von Aaron Zehnter geblockt wurde, ehe Filip Bilbija das Leder knapp verpasste.

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Gegentreffer bringt den SCP07 nicht aus dem Konzept

Die Hausherren bekamen spielerisch herzlich wenig auf die Kette. Doch die Preußen hatten ja noch ihre Spezialwaffen. Beispielsweise ihre „Monster-Einwerfer", vor denen SCP-Coach Kwasniok vor dem Spiel gewarnt hatte. Offenbar vergeblich, denn der Ex-Verler Torge Paetow bediente in der 19. Minute mit einem weiten Einwurf seinen am kurzen Pfosten lauernden Teamkollegen Lukas Frenkert. Dieser verlängerte geschickt, sodass Joshua Mees aus kurzer Distanz zum 1:0 einköpfen konnte.

Der SCP ließ sich von dem Gegentreffer aber nicht aus dem Konzept bringen, wenngleich die Zahl der Abschlüsse weiter überschaubar blieb. Eine Ausnahme bildete die 24. Minute, in der Sebastian Klaas mit einem Schuss aus 22 Metern Preußen-Torwart Johannes Schenk zu einer Glanzparade zwang. In der 37. Minute fiel dann aber der verdiente Ausgleich. Schenk fischte nach einer Zehnter-Flanke einen Kopfball von Michel zwar sensationell aus dem linken Eck, doch Bilbija köpfte den Abpraller zum 1:1 ins Netz. Es war sein dritter Saisontreffer und zugleich der Halbzeitstand.

20 Sekunden nach Wiederanpfiff packte Michel seine linke Klebe aus, doch Schenk verhinderte den Einschlag. Allerdings auf Kosten einer Ecke, die Folgen hatte. Zehnter bediente Brackelmann, Felix Götze legte ab und Kapitän Raphael Obermair schoss überlegt zum 1:2 (47.) ein. Mees hatte in Minute 51 Münsters Antwort auf dem Fuß, doch der Torschütze zum 1:0 jagte das Leder übers Tor.

Preußen Münster schlägt erneut zurück

Auf der Gegenseite schrammte Zehnter nach Kostons-Vorarbeit am Torerfolg vorbei (53.), ehe Kostons selbst das 1:3 verpasste (58.). Münster musste etwas tun, die Partie war nun offener. Und der SCP hatte mehr Räume, die er durchaus zu nutzen wusste. So verbuchte Michel in Minute 63 eine dicke Doppelchance, als er zwei Mal mit seinem schwächeren rechten Fuß abzog. Dann hatten Michel und Kostons Feierabend.

Mit Grimaldi und Ilyas Ansah kamen zwei neue Stürmer (72.). Doch treffen sollte ein Preußen-Joker: So köpfte der 1,96 Meter große Holmbert Fridjonsson bei seinem Zweitligadebüt für Münster eine Ecke in der 78. Minute zum 2:2 ein. Es folgte die große Ilyas-Ansah-Show. Das 19-Jährige Supertalent vollendete in Minute 85 einen Sololauf zum 2:3.

Das Happy End für Paderborn? Denkste! Preußen schlug erneut zurück. Mees köpfte in der Nachspielzeit zum 3:3 ein. „Einfach schrecklich. Es fühlt sich an wie eine Niederlage. Aber es ist immer gefährlich, wenn du nur mit einem Tor führst", ärgerte sich SCP-Akteur Aaron Zehnter. Die spielerisch bessere Mannschaft hatte sich von der Wucht der Preußen düpieren lassen.

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SC Paderborn: Unentschieden gegen Preußen Münster

Das Spiel Preußen Münster gegen SC Paderborn zum Nachlesen im Liveticker:


INFORMATION


SC Preußen Münster - SC Paderborn 07 3:3 (1:1)

Münster: Schenk – ter Horst, Paetow, Frenkert, Kirkeslov – Kyerewaa (73. Fridjonsson), Bazzoli (46. Nemeth), Hendrix – Mees, Grodowski (77. Deters), Lorenz (63. Lorenz)
Paderborn: Boevink (Note 4) – Scheller (3,5), Götze (3,5), Brackelmann (3,5/ 82. Musliu) – Obermair (2,5), Klaas (3/66.Herrmann), Castaneda (2,5), Zehnter (3) – Kostons (3,5/72. Ansah), Michel (3/72. Grimaldi), Bilbija (3/ 82. Platte)
Tore: 1:0 Mees (19.), 1:1 Bilbija (37.), 1:2 Obermair (47.), 2:2 Fridjonsson (78.), 2:3 Ansah (85.), 3:3 Mees (90.+1)
Gelbe Karten: Paetow, Frenkert – Michel, Brackelmann, Götze
Schiedsrichter: Max Burda (Berlin)
Zuschauer: 12.422 (ausverkauft)


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