Paderborner Party im Ahorn-Sportpark: SCP-Aufgalopp wird zum Familienfest

Paderborn. Lukas Kwasniok war sichtlich erstaunt, als er am Sonntagmittag gegen 12.50 Uhr den Rasen des Paderborner Ahorn-Sportparks betrat. 2.000 Zuschauer waren zum Trainingsauftakt des SC Paderborn gekommen und hatten damit für einen neuen Vereinsrekord gesorgt. &bdquo;Um es in der Fußballersprache zu sagen: Das ist kranker Scheiß“, erklärte SCP-Coach Kwasniok und dankte den Fans. Das erste SCP-Training im Ahorn-Sportpark wurde so zum Erfolg auf ganzer Linie. Das Schmuckstück der Sportstadt Paderborn bot mit den großzügigen Tribünen sowie den vielfältigen Spiel- und Sportmöglichkeiten einen perfekten Rahmen. &bdquo;Das ist einfach nur schön“, konstatierte Sportchef Benjamin Weber mit einem Blick durchs weite Rund. Weber konnte sich übrigens nicht immer auf das Geschehen auf dem grünen Rasen konzentrieren, denn Paderborns Sport-Geschäftsführer war auch als Babysitter gefragt. So musste beziehungsweise durfte sich der 41-Jährige um seinen Sohnemann Carlo kümmern, der am Sonntag seinen ersten Geburtstag feierte. Und der ziemlich aufgeweckte Junge hielt seinen Papa ganz schön auf Trab. Es reifen schon wieder zarte Aufstiegsträume Es passte zur Veranstaltung, denn letztlich war der Trainingsaufgalopp ein stimmungsvolles Familienfest, bei dem nicht zuletzt die Kinder ihren Spaß hatten. Die SCP-Kicker kamen hierbei nicht nur während der gut einstündigen Übungseinheit, die von einem ausgiebigen Trainingsspiel geprägt war, ins Schwitzen. Anschließend mussten sie auch zahlreiche Autogramm- und Selfie-Wünsche erfüllen. Die beiden Paderbornerinnen Elif Atac (16) und Isabel Hartkopf (17) hatten es sich unterdessen bei Temperaturen jenseits der 25-Grad-Marke auf der schattigen Haupttribüne gemütlich gemacht. Die beiden Freundinnen sind seit rund zwei Jahren Fans des SC Paderborn und nutzten die Gelegenheit, um den neuen Kader unter die Lupe zu nehmen. &bdquo;Ganz so viel weiß ich noch nicht von den Neuzugängen“, gibt Elif Atac zu. Mit Blick auf die kommende Spielzeit ist die 16-Jährige aber schon jetzt sehr zuversichtlich. &bdquo;Die letzte Saison war nicht schlecht, aber es wäre noch mehr drin gewesen. Vielleicht können wir diesmal sogar aufsteigen“, orakelt Atac. &bdquo;Erste Liga wäre schon cool“, fügt Freundin Isabel an. Ein Stürmer und ein Mittelfeldregisseur muss noch her Ein paar Meter weiter verfolgten Barbara und Elmar Loer die Trainingseinheit. Das Ehepaar aus Paderborn unterstützt den SCP seit vielen Jahren, wenngleich das Fanherz auch für den FC Schalke 04 schlägt. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das Zweitligaduell gegen die Königsblauen, bei dem die Loers derzeit wohl den SCP in der Favoritenrolle sehen würden. Elmar Loer ist jedenfalls mit den Paderborner Neuverpflichtungen weitaus zufriedener als mit der bisherigen Transferausbeute der Schalker. An der ein oder anderen Stellschraube müsse allerdings auch beim SCP noch gedreht werden. &bdquo;Es fehlt noch ein Stürmer“, meint Elmar Loer, der zudem einen Denker und Lenker im Mittelfeld vermisst. &bdquo;Da bin ich persönlich ein wenig enttäuscht, dass Kai Klefisch gegangen ist“, sagt der Dauerkarteninhaber mit Blick auf den Sechser, der in der vergangenen Woche nach Darmstadt gewechselt war. &bdquo;Mit dem Abstieg werden wir nichts zu tun haben“, prognostiziert Elmar Loer. &bdquo;Wir haben eine gute Zweitliga-Mannschaft“, ergänzt Ehefrau Barbara. Und so haben sich die Loers erneut Dauerkarten für die Home-Deluxe-Arena gesichert, wenngleich sie als Mitglieder nicht mehr in den Genuss von Ticketrabatten kommen. &bdquo;Ich ärgere mich über die Art und Weise, wie das kommuniziert wurde. Und ich kann auch nicht nachvollziehen, warum der Verein bei Abgängen kein Wort über die scheidenden Spieler verliert. Das ist kein guter Stil“, kritisiert Elmar Loer. Wer den SCP sehen will, muss weit reisen So mancher SCP-Fan dürfte zudem enttäuscht darüber sein, dass es auch in dieser Sommervorbereitung kein öffentliches Testspiel in Paderborn geben wird. Die Partien gegen Kickers Emden (30. Juni), Viktoria Köln (5. Juli) und gegen einen noch unbekannten Gegner (20. Juli) steigen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die bislang einzigen beiden öffentlichen Testspiele wird es im Trainingslager in Tirol geben, darunter den Vergleich gegen den englischen Zweitliga-Absteiger Birmingham City (13. Juli). Vielleicht sind auch beim finalen Testkick am 27. Juli Zuschauer zugelassen. Spielort und Gegner stehen noch nicht fest. Die Partie geht aber wohl weder in Paderborn noch in der näheren Umgebung über die Bühne. Dabei hat der Trainingsauftakt am Sonntag eigentlich gezeigt, dass die SCP-Fans verdammt heiß aufs neue Team sind.

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