Bremen. Eine „kernige Aufgabe“ prophezeite Lukas Kwasniok, sei das Pokalspiel gegen den Bremer SV. Für 45 Minuten wurde dies wahr, im zweiten Durchgang erledigte der SCP seine Aufgabe dann in standesgemäß in Höhe sowie Art und Weise. Mit einem 4:0-Erfolg ziehen sie in die zweite Runde des DFB-Pokals ein.
Kwasniok verzichtete auf die ganz große Rotation. Fünf Neue standen im Vergleich zum Ligaspiel gegen Darmstadt dennoch in der Startelf, darunter wie angekündigt Torwart Schubert. Brackelmann und Hoffmeier bekleideten die äußeren Innenverteidiger-Positionen statt Scheller und Musliu. Im Sturm ersetzte Luca Herrmann Filip Bilbija und Adriano Grimaldi durfte statt Kostons im Sturmzentrum starten.
Im heimischen Stadion am Panzenberg, vor 3.500 Fans startete der Bremer SV mutig. Jonas Kühl hatte auf links etwas Platz, seine Flanke aus dem Halbfeld flog allerdings an Freund und Feind vorbei.
Sven Michel treibt Paderborns Offensivspiel an
Gefährlich wurde der SCP zunächst dann, wenn Sven Michel den Angriff antrieb. Eine Flanke in der zehnten Minute setzte Grimaldi per Aufsetzer über das Tor. Die Paderborner übernahmen in der Folge die Kontrolle über das Spiel, fanden aber ihren Meister in Torhüter Pascal Wiewrodt. Er lenkte in der 18. Minute einen Freistoß von Raphael Obermair aus gut 25 Metern mit einer spektakulären Flugeinlage ans Lattenkreuz.
Auch in der 21. Minute scheiterte Michel zunächst am Bremer Keeper, der Ball sprang jedoch von der Latte auf den Kopf von Grimaldi, der zur Führung einnickte.
Drei Minuten später parierte Wiewrodt gegen Luca Herrmann erneut stark. Nach dieser Druckphase und mit der Führung im Rücken fehlte beim SCP die letzte Durchschlagskraft. Die Bremer agierten gegen den Ball oft mit einer Manndeckung und setzten so den Spielaufbau der Paderborner unter Druck.
Plumpe Schwalbe bringt Gelbe Karte für Bremens Kühl
Im Angriff drang Kühl für die Bremer mal in den Strafraum ein, ließ sich dort jedoch sehr plump fallen und kassierte die Gelbe Karte vom Unparteiischen. Das hohe Bremer Anlaufen führte zu zwei Ballgewinnen in der Paderborner Hälfte, aus denen Stürmer Amoro Diedhiou jedoch nichts Zählbares machte (39. und 40. Minute).
Im zweiten Durchgang sorgte der Tabellenführer der Zweiten Bundesliga schnell für klare Verhältnisse. Zunächst stocherte Castaneda nach einer Ecke den Ball zum 2:0 ins Tor (51.), dann knallte Sven Michel den Ball aus gut 20 Metern humorlos in den Winkel (52.).
„Das 2:0 war eher glücklich“, sagt Lukas Kwasniok nach der Partie. Es sei aber wichtig gewesen, ruhig zu bleiben und auf solche Aktionen zu warten. „Der Gegner wird dann auch irgendwann müde.“ Am Weiterkommen der Paderborner bestand nach dem Doppelschlag kein Zweifel mehr. Kurze Zeit später war es erneut Grimaldi, der nach einer Zehnter-Flanke am höchsten stieg und zum 4:0-Endstand einnickte (57.).
Anschließen schalteten die Gäste einen Gang runter und schonten ihre Kräfte. Für die Matchwinner Michel und Grimaldi war der Arbeitstag nach einer guten Stunde vorbei. Torabschlüsse gab es danach nur noch für den Bremer SV. Die Abschlüsse landeten aber bei Schubert (79.), auf der Latte (80.) oder über dem Tor (89.).