Warum Aaron Zehnters linker Fuß für den SC Paderborn Gold wert ist

Paderborn. So mancher Fan des SC Paderborn hatte im vergangenen Winter Bedenken, ob der Abgang von Florent Muslija zum SC Freiburg auch nur halbwegs kompensiert werden kann. Doch die Lücke, die der Topscorer hinterließ, wurde erstaunlich schnell geschlossen. Dies lag nicht zuletzt am erst 19 Jahre alten Winterneuzugang Aaron Zehnter, der nun für Muslija die linke Außenbahn beackert. Und wenn der SCP an diesem Samstag, 3. August, um 13 Uhr bei Hertha BSC Berlin in die neue Zweitliga-Saison startet, wird der gebürtige Unterfranke in der Startelf stehen. &bdquo;Ich bezeichne mich aber noch lange nicht als Stammspieler. Ich muss um jede Einsatzminute kämpfen, denn jede Minute bringt mich voran", sagt Zehnter, der im Januar vom FC Augsburg zum SCP gewechselt war. Seine Hoffnungen sollten allesamt in Erfüllung gehen, wenngleich der Neuzugang am zweiten Rückrunden-Spieltag einen herben Dämpfer kassieren sollte. Bei seinem Zweitliga-Startelfdebüt beim VfL Osnabrück (0:0) wurde er nämlich nach einer bis dato unsicheren Darbietung und dem frühen Platzverweis seines Teamkollegen Kai Klefisch noch vor der Pause ausgewechselt. Die nächsten beiden Spiele kam Zehnter nicht zum Einsatz. &bdquo;Da kommt man schon ins Grübeln. Aber der Trainer hat mir dann wieder das Vertrauen geschenkt", sagt der U20-Nationalspieler. Der linke Fuß ist eine Waffe Und nachdem Zehnter am 9. März bei seinem Startelf-Comeback vor 61.475 Zuschauern auf Schalke (3:3) mit seinem schwächeren rechten Fuß in wunderschöner Manier seinen ersten Zweitligatreffer markiert hatte, lief alles wie am Schnürchen. Der 19-Jährige durfte anschließend immer von Beginn an ran, steigerte sich im Defensivverhalten und verbuchte bis zum Saisonende noch fünf Assists. &bdquo;Das war für viele überraschend, für uns aber nicht ganz so. Zum einen hast du gemerkt, dass Aaron schon Regionalligaspiele im Herrenfußball bestritten hatte, zum anderen hat er halt eine Waffe. Und er weiß, wie er sie einsetzen kann", erklärt SCP-Coach Lukas Kwasniok. Eben jene &bdquo;Waffe" ist Zehnters linker Fuß. Seine Flanken, die Freistöße aus dem Halbfeld und seine Ecken haben fast immer eine ungeheure Schärfe und Präzision. &bdquo;Jeder Eckball ist eine Brandbombe", schwärmt Kwasniok und fügt an: &bdquo;Aaron kann dadurch schon in jungen Jahren Spiele entscheiden oder mitentscheiden." Eben solche &bdquo;Brandbomben" lieferte Zehnter in der vergangenen Rückrunde auch im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin. Eine davon führte zum 2:1-Führungstreffer durch Visar Musliu, doch am Ende kassierte der bis dahin klar überlegene SCP noch zwei Gegentore in der Schlussphase und verlor 2:3. Premiere im Olympiastadion &bdquo;Wir haben uns alle gefragt, wie wir dieses Spiel aus der Hand geben konnten. Wir haben noch eine Rechnung offen", sagt Zehnter. Seine Vorfreude auf den Auftritt in Berlin ist riesig. &bdquo;Ich habe dort noch nie gespielt. Ich war noch nicht einmal als Zuschauer im Olympiastadion. Das wird ein geiles Spiel", schwärmt der 19-Jährige, der am Samstag vor rund 45.000 Zuschauern auflaufen wird. Zehnter lebt seinen Traum. Aber er muss auch noch viel lernen. &bdquo;Und das macht er eifrig", sagt sein Trainer. &bdquo;Meine Reaktionszeit muss beispielsweise noch besser werden", erklärt Zehnter und fügt an: &bdquo;In der Regionalliga hatte ich mehr Zeit, in der 2. Liga musst du zwei Schritte im voraus denken. Daran arbeite ich." Letzteres machte der SCP-Jungspund auch in der Saisonvorbereitung. Zehnters Leistungen in den Testspielen konnten sich sehen lassen. Dies gilt letztlich fürs gesamte Team. &bdquo;Man darf solche Testspiele sicher nicht überbewerten. Aber wir gehen mit einem sehr guten Gefühl in die Saison", sagt der Außenbahnspezialist. Auf diesen warten nach der Partie bei der Hertha noch zahlreiche weitere Highlights. &bdquo;In dieser Liga gibt’s viele geile Spiele", so Zehnter. Und vielleicht kann sein linker Fuß ja das ein oder andere dieser Spiele entscheiden.

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