Zehnters linker Zauberfuß ist für den SC Paderborn Gold wert

Paderborn. Es kommt auch in der 2. Fußball-Bundesliga selten vor, dass ein Spieler vier Scorerpunkte in einem Spiel verbucht. Noch dazu, wenn es sich dabei noch nicht einmal um einen Offensivakteur handelt. Aaron Zehnter gelang am Samstag beim 5:3 (3:2)-Heimsieg seines SC Paderborn gegen den 1. FC Kaiserslautern ein solches Kunststück. Und nicht nur deshalb resümierte der 20-jährige SCP-Matchwinner anschließend: &bdquo;Das Spiel war der Wahnsinn!“ Nach 65 Sekunden hatte Zehnter mit einem gekonnten Spannschuss ins lange Eck das 1:0 für die Hausherren erzielt. In der vierten Minute der Nachspielzeit traf der gebürtige Würzburger dann mit seinem ersten Zweitliga-Doppelpack zum 5:3-Endstand. Und dazwischen hatte der Außenbahnspezialist mit seinem linken Zauberfuß noch zwei Traumflanken geschlagen, die Filip Bilbija und Adriano Grimaldi zum 3:0 beziehungsweise 4:3 einköpften. &bdquo;Zwei Tore und zwei Assists. Das habe ich wohl noch nie erlebt. Vielleicht mal im Juniorenbereich zu ganz, ganz alten Würzburger Zeiten. Es ist ein schönes Gefühl“, sagte ein strahlender Zehnter gut 70 Minuten nach dem Abpfiff. Während seine Teamkollegen zu diesem Zeitpunkt bei lautstarker Partymusik und dem ein oder anderen Kaltgetränk schon ausgiebig den Sieg gefeiert hatten, war der Mann des Tages da gerade erst aus dem Raum gekommen, in dem die Dopingkontrollen stattfinden. Paderborns Trainer redet Klartext &bdquo;Ich musste erst auf die Spieler warten, die vor mir dran waren“, erklärte Zehnter die ungewöhnlich lange Dauer der Prozedur. So aber hatte er immerhin etwas Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten und seine Gedanken zu ordnen. Und er verfolgte während des Wartens auch die Pressekonferenz, in der sein Cheftrainer die Journalisten davor warnte, Zehnter für seine Spielleistung eine Eins zu geben. &bdquo;Vor dem 3:1 hat er gegen Jean Zimmer schlecht ausgesehen. Aaron muss in der Arbeit gegen den Ball zulegen. Wenn er das nicht lernt, wird er in der Bundesliga scheitern. Ich hoffe nicht, dass meine Worte irgendwann wahr werden. Aber Aaron ist ja auch erst 20 und hat genügend Zeit dafür“, urteilte Lukas Kwasniok. Lesen Sie auch: Die Noten fürs Lautern-Spiel: Zwei Paderborner Oldies sorgen für Schwung Zehnter war trotz dieser klaren Worte nicht sauer auf seinen Coach. Im Gegenteil. &bdquo;Ich übe da zu wenig Druck aus. Das sind Situationen, in denen ich noch viel lernen muss“, gab der 20-Jährige mit Blick auf die von Kwasniok erwähnte Szene zu. Und schließlich hatte Paderborns Trainer ja auch lobende Worte für seinen jungen Schützling parat: &bdquo;Aaron ist ein Kerl zum Verlieben mit ganz tollen Eltern. Und sein linker Fuß ist eine unglaubliche Waffe. Ich will halt nur, dass er es nach ganz oben packt.“ Transfergerüchte lassen Zehnter kalt Vielleicht landet Zehnter schon im Sommer in der Bundesliga. Der U20-Nationalspieler dürfte jedenfalls schon im Fokus diverser Klubs stehen. Im Februar kam dabei das Transfergerücht auf, dass der SV Werder Bremen großes Interesse an einer Verpflichtung des SCP-Talentes habe. &bdquo;Das sind alles nur Gerüchte, über die ich mir keine Gedanken mache. Mein Fokus liegt allein auf Paderborn“, betonte Zehnter. Und möglicherweise gelingt ihm der Sprung ins deutsche Fußball-Oberhaus ja auch bei seinem aktuellen Arbeitgeber. &bdquo;Erste Liga mit dem SCP wäre natürlich ein Traum. Und es ist auch ein Ziel“, so der 20-Jährige, der in dieser Saison nun auf drei Tore und zehn Assists kommt. Zumindest sein linker Fuß ist hierbei schon erstligareif. &bdquo;Wir wissen, was Aaron kann. Seine Standards und Flanken sind einfach stark“, sagte Adriano Grimaldi, der als wohl kopfballstärkster SCP-Akteur der größte Profiteur der zumeist messerscharfen Zehnter-Hereingaben ist. &bdquo;Wenn es aus dem Spiel heraus mal nicht klappt, sind wir immer wieder bei Standards gefährlich“, ergänzte Kapitän Raphael Obermair. Jetzt geht’s zur Nationalmannschaft Eine Zehnter-Freistoßflanke aus dem Halbfeld brachte Paderborn letztlich auch im Heimspiel gegen Kaiserslautern zurück auf die Siegerstraße. Nach dem 5:3-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten rangiert der SCP auf Relegationsplatz drei. Nun wartet am Samstag, 29. März, um 13 Uhr das Heimspiel gegen den 1. FC Köln. &bdquo;Darauf freuen wir uns schon riesig“, so Aaron Zehnter. Zunächst aber ging es für ihn und seine SCP-Teamkollegen Ilyas Ansah und Mattes Hansen am Montag zur U20-Nationalmannschaft nach Berlin. Das Team von Nationaltrainer Hannes Wolf gastiert in der U20-Eliteliga zunächst in Tschechien (Freitag, 21. März, 17 Uhr), ehe in Babelsberg das Heimspiel gegen Portugal (Montag, 24. März, 15.30 Uhr) ansteht. Vielleicht profitiert ja auch die deutsche U20 von Zehnters Zauberfuß. Der Marktwert des derzeit wertvollsten SCP-Spielers würde dann wohl noch einmal steigen. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn

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