
Das sagt Kwasniok zum Klefisch-Abgang
22 Feldspieler und vier Torhüter waren am Sonntag vor 2.000 Zuschauern beim Trainingsauftakt des SC Paderborn im Ahorn-Sportpark im Einsatz. Kai Klefisch war nicht mehr mit dabei. Der 24-jährige Mittelfeldspieler war am Mittwoch zum Zweitligakonkurrenten SV Darmstadt 98 gewechselt. „Wenn dich ein Spieler verlässt, sagst du nie Jabadabadu", kommentierte Lukas Kwasniok nach dem Trainingsaufgalopp den Abgang seines Sechsers.
Der SCP-Cheftrainer ist aber guter Dinge, dass der Klefisch-Verlust problemlos kompensiert werden kann. „Wir haben beispielsweise mit Mattes Hansen einen Spieler, der diese Rolle einnehmen kann. Ich hoffe, dass er nach seiner Verletzung wieder stabil zurückkommt", sagt Kwasniok mit Blick auf den 20-Jährigen, der demnächst wieder ins Mannschaftstraining einsteigen soll.
Zudem haben die Paderborner mit Luca Herrmann (25, Dynamo Dresden) und Santiago Castaneda (19, MSV Duisburg) in weiser Voraussicht schon zwei Neuzugänge fürs zentrale Mittelfeld verpflichtet. „Santiago ist mit seinen 19 Jahren ein großes Talent", urteilt Kwasniok und fügt an: „Das ist halt der Lauf der Zeit. Und Kai hat mit Darmstadt sicherlich einen guten Verein gefunden."
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Ebenjene Darmstädter starteten am Samstag in die Saisonvorbereitung. Kai Klefisch war mit an Bord, musste sich am Böllenfalltor aber mit 1.000 Zuschauern begnügen. Zu seinen künftigen Teamkollegen und Konkurrenten auf der Sechs könnte der Ex-Paderborner Klaus Gjasula zählen. Die Darmstädter wollen den auslaufenden Vertrag mit dem 34-Jährigen, der derzeit für Albanien im EM-Einsatz ist, verlängern. „Wir sind in Gesprächen", berichtet Darmstadts Sportdirektor Paul Fernie und ergänzt: „Klaus ist ein Mensch, der nie aufgibt. Ein Mentalitätsmonster."
Noch keine Anfrage fürs Profiteam
Die U21 des SC Paderborn kam nun schon zwei Mal in den Genuss, ein Trainingsspiel gegen die französische Nationalmannschaft bestreiten zu dürfen. So setzte Nationaltrainer Didier Deschamps am Tag nach den EM-Vorrundenspielen gegen Österreich (1:0) und die Niederlande (0:0) eben solche Partien auf den Trainingsplan, damit seine Reservisten etwas Spielpraxis sammeln können.
Vermutlich wird der SCP auch nach dem abschließenden Gruppenspiel gegen Polen, das an diesem Dienstag um 18 Uhr in Dortmund steigt, eine entsprechende Anfrage erhalten. Ob dann zur Abwechslung auch mal die SCP-Profis gegen die Deschamps-Schützlinge ran dürfen, ist unwahrscheinlich. „Wir wären auch dafür offen. Aber man muss schauen, ob so etwas Sinn macht", sagte SCP-Sportchef Benjamin Weber nach dem Trainingsauftakt am Sonntag. „Ich werde jedenfalls nicht mitspielen", witzelte unterdessen Trainer Lukas Kwasniok.
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Der sportliche Wert würde sich für Paderborns Zweitligakicker in Grenzen halten, denn die Intensität in einem solchen Trainingsspiel wäre nicht allzu hoch. So wurden die U21-Kicker gebeten, sich in den Zweikämpfen zurückzuhalten. Im Trainingsspiel am Samstag, bei dem Frankreichs Superstar Kylian Mbappé seine neue schwarze Schutzmaske testete und obendrein zwei Tore erzielte, wurde übrigens in gemischten Teams gekickt. So hatte beispielsweise Paderborns U21-Akteur Jascha Brandt das Vergnügen, an Mbappés Seite zu stürmen.
Und es ist mitunter schon erstaunlich, welch mediale Wellen selbst so ein lockeres und letztlich völlig belangloses Trainingsspiel schlagen kann. So berichtete selbst die „New York Times" über die Sparringseinheit zwischen Frankreichs Edelreservisten und der Paderborner U21.
SCP testet gegen Viktoria Köln
Das erste Testspiel der Sommervorbereitung wird der SC Paderborn am kommenden Sonntag, 30. Juni, bestreiten. Dann steigt die nicht-öffentliche Partie gegen den Regionalliga-Nord-Aufsteiger Kickers Emden. Zudem steht mittlerweile ein zusätzlicher Testspiel-Termin fest. So kickt der SCP am Freitag, 5. Juli, gegen den Drittligisten Viktoria Köln. Auch dieser Vergleich findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Zwei Tage später geht es ins Trainingslager nach Tirol, wo zwei öffentliche Testspiele steigen sollen. Der erste Kontrahent wird noch gesucht. Am Samstag, 13. Juli, geht es schließlich gegen den englischen Zweitliga-Absteiger Birmingham City. Nach der Rückkehr nach Deutschland folgt ein nicht-öffentliches Testspiel am 20. Juli, wobei der Gegner noch nicht feststeht.
Letzteres gilt auch für die finale Generalprobe am Samstag, 27. Juli. Die Hoffnungen der Paderborner Fans auf ein öffentliches Testspiel in der näheren Umgebung werden sich allerdings wohl auch dann nicht erfüllen. Wer in diesem Sommer einen Testkick mit SCP-Beteiligung sehen möchte, muss daher weit reisen.
Ein Ex-Paderborner spielt in Verl vor
In der Saison 2022/23 hatte Jesse Tugbenyo als Leihspieler des SC Paderborn für den SC Verl gekickt. Zunächst musste der gebürtige Warsteiner aufgrund der Spätfolgen einer schweren Halswirbelverletzung, die er im Januar 2020 in einem Testspiel der Paderborner U21 erlitten hatte, passen. Doch in der Rückrunde bestritt Tugbenyo dann 17 Drittligapartien für den OWL-Nachbarn, in denen er einen Treffer und acht Assists verbuchte.
In der vergangenen Spielzeit war der 22-Jährige dann eigentlich als feste Größe im Paderborner Zweitligateam eingeplant, doch die besagte Halswirbelblessur machte dem vielseitig einsetzbaren SCP-Akteur erneut einen Strich durch die Rechnung. Sein in diesem Sommer auslaufender Vertrag wurde nicht verlängert. Tugbenyo ist somit auf der Suche nach einem neuen Verein und könnte dabei wieder beim SC Verl landen.
So trainiert der 22-Jährige derzeit beim Drittligisten von der Poststraße mit. Am Samstag kam Tugbenyo auch in einem Testspiel beim Bielefelder Bezirksligisten TuS Brake zum Einsatz, um beim Verler 9:2-Erfolg einen Treffer zu erzielen. Es wäre keine Überraschung, wenn der ehemalige Lippstädter, der 2018 zum SC Paderborn gewechselt war, bald wieder dauerhaft das SCV-Trikot tragen würde.