SCP-Splitter

Die U21 des SC Paderborn ist endgültig im Ziel, die U19 bezwingt den BVB

Die Nachwuchsabteilung des SCP blickt auf die bislang erfolgreichste Saison zurück. Ein Paderborner Duo steht in der „Kicker-Elf des Tages“, der nächste SCP-Gegner vor dem Abstieg. Und ein ehemaliger Aufstiegscoach sucht einen neuen Arbeitgeber.

Chefcoach Dennis Schmitt hat mit der U21 des SC Paderborn das große Ziel erreicht. | © Joel Beinke/NW

Frank Beineke
13.05.2024 | 13.05.2024, 13:03

Eine Nullnummer macht alles klar

Die Chancen, dass die U21 des SC Paderborn den Klassenerhalt in der Regionalliga West verpasst, waren ohnehin nur noch theoretischer Natur. Nun hat das Team von Trainer Dennis Schmitt den Ligaverbleib auch rechnerisch endgültig in der Tasche. Dafür reichte am Freitagabend ein 0:0 beim SV Lippstadt, der damit einen Spieltag vor Saisonende als vierter Absteiger feststeht.

„Dass wir es geschafft haben, ist keine Selbstverständlichkeit und eine sensationelle Leistung aller Beteiligten“, bilanziert SCP-II-Coach Schmitt eine Saison, in der seine Mannschaft vollauf überzeugt hat. Die Leistung in der Partie beim SV Lippstadt, dem nur noch ein immens hoher Kantersieg geholfen hätte, verdiente unterdessen eher das Adjektiv „solide“.

Die Paderborner U21 verbuchte ein klares Chancenplus, hatte am Ende aber Glück bei einem Lattenschuss der Hausherren (78.). SCP-Keeper Nico Willeke, der für Arne Schulz spielte, hielt sein Tor sauber. Profi-Leihgabe Maximilian Rohr spielte über die volle Distanz.

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Für den SV Lippstadt hatte die Partie trotz des sportlichen Abstiegs einen sehr erfreulichen Aspekt zu bieten, der zeigt, dass Fußball nur eine (wenn auch schöne) Nebensache ist. So feierte SVL-Akteur Luis Allmeroth (24), bei dem vor fünf Monaten Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert worden war, ein Comeback als Joker.

Auf den SC Paderborn II wartet beim Saisonfinale nun das Heimspiel gegen RW Oberhausen (Samstag, 18. Mai, 14 Uhr, Home-Deluxe-Arena). Bei einem Sieg würde die U21 die Regionalliga-Spielzeit 2023/24 vor dem FC Gütersloh als bester Aufsteiger beenden.

Ein Duo in der Elf des Tages

Vor zwei Monaten hatte Lukas Kwasniok bei einer Pressekonferenz moniert, dass das Sportmagazin „Kicker“ bis dato erst zehn Mal einen Spieler des SC Paderborn für die „Elf des Tages“ nominiert hatte. Nun kamen immerhin die Nominierungen elf und zwölf dazu. So wurden Kai Klefisch und Calvin Brackelmann für ihre Leistungen, die sie am Freitag beim 1:0-Heimsieg gegen den HSV gezeigt hatten, in die „Kicker-Elf des Tages“ berufen.

Für Klefisch war es die zweite Nominierung der Saison, für Brackelmann ist es eine Premiere. Zum „Spieler des Spiels“ wurde allerdings Torschütze Koen Kostons gekürt. Was die Anzahl der Berufungen in die Elf des Tages betrifft, bleibt der SCP dennoch Tabellenvorletzter. Weniger Berufungen verbuchte lediglich Hansa Rostock (8).

Rostock vor dem Abgrund

Apropos Hansa Rostock. Die Hansestädter stehen seit dem vergangenen Wochenende mit einem Bein in der 3. Liga. So kassierte Rostock am Samstag mit dem 1:2 auf Schalke die fünfte Pleite in Folge. Anschließend mussten die Ostseestädter am Sonntag auf dem Sofa zittern, dass der SV Wehen Wiesbaden nicht in Braunschweig gewinnt. Doch da die Hessen mit 0:1 unterlagen, kann der FC Hansa immerhin noch Relegationsrang 16 erreichen.

Dafür muss beim Saisonfinale am Pfingstsonntag, 19. Mai, ein Heimsieg gegen den SC Paderborn (15.30 Uhr) her. Zudem ist Rostock darauf angewiesen, dass Erzrivale FC St. Pauli gleichzeitig Schützenhilfe gegen Wehen Wiesbaden leistet.

Beim Spiel auf Schalke hatten mit Kai Pröger, Sebastian Vasiliadis und Svante Ingelsson gleich drei Ex-Paderborner in der Hansa-Startelf gestanden, während SCP-Leihgabe Jasper van der Werff aufgrund einer Adduktorenverletzung fehlte. FCH-Stürmer Pröger geriet dabei in der ersten Hälfte in den Mittelpunkt. Der ehemalige SCP-Publikumsliebling sah zunächst nach einem Scharmützel mit S04-Keeper Marius Müller Gelb und hatte dann Glück, dass er zwei Minuten später keine Gelb-Rote Karte kassierte.

Wenig später bereitete Pröger das zwischenzeitliche 1:1 (32.) durch Sarpreet Singh vor. Beide Hansa-Akteure werden nun aber gegen Paderborn fehlen. Für Pröger war die bereits erwähnte Verwarnung die fünfte Gelbe der Saison. Singh sah in der 71. Minute für ein grobes Foul an Assan Ouedraogo die Rote Karte.

Scherning wird zum Retter

Bei Eintracht Braunschweig herrschte am Sonntag dagegen grenzenloser Jubel. Mit einem 1:0-Heimsieg gegen Wehen Wiesbaden machten die Niedersachsen den Klassenerhalt perfekt. „Es fühlt sich ein bisschen wie ein Aufstieg an. Wir waren tot. Und jetzt haben wir es geschafft“, erklärte Eintracht-Coach Daniel Scherning.

Der 40-jährige Paderborner hatte das Traineramt in Braunschweig im November übernommen. Die Eintracht hatte damals als Liga-Schlusslicht mickrige fünf Zähler nach zwölf Spielen. Unter Scherning holten die Blau-Gelben dann satte 33 Punkte aus 21 Partien. Die Eintracht war damit in diesem Zeitraum das fünftbeste Zweitligateam. „Es ist unfassbar, was die Jungs seit November geleistet haben“, bilanzierte Scherning.

Breitenreiter sagt goodbye

Am 12. Mai 2014 hatte Chefcoach André Breitenreiter mit dem SC Paderborn den sensationellen Aufstieg in die Bundesliga gefeiert. Fast auf den Tag genau zehn Jahre später endete unterdessen sein Trainer-Engagement bei Huddersfield Town. So gab der englische Zweitliga-Absteiger am Samstag bekannt, dass man sich „in beiderseitigem Einvernehmen“ auf eine Vertragsauflösung geeinigt habe.

Breitenreiter hatte Mitte Februar das Traineramt in Huddersfield übernommen, doch die Mission Klassenerhalt scheiterte. „Ich habe es genossen, drei Monate mit André zusammenzuarbeiten. Er geht mit unseren besten Wünschen“, erklärte nun Klubbesitzer Kevin Nagle. Breitenreiter will sich jetzt nur eine möglichst kurze Pause gönnen. „Ich bin hochmotiviert, gleich weiterzuarbeiten“, sagte der ehemalige SCP-Erfolgscoach der „Bild-Zeitung“.

Paderborns U19 krönt die Saison

Nicht nur Paderborns U21 und die U17, die in der B-Junioren-Bundesliga West auf Rang vier landete, blicken auf eine bärenstarke Spielzeit zurück. Auch die U19 des SCP präsentierte sich so stark wie nie zuvor. So beendete das Team von Trainer IhsanKalkan die Saison in der A-Junioren Bundesliga West als Tabellenfünfter.

Zum krönenden Abschluss gab es hierbei am vergangenen Samstag einen 2:1 (1:0)-Heimsieg gegen Borussia Dortmund. Paul Kohlstädt (44.) und Sturmtalent Luis Engelns (50.) trafen für den SCP. U17-Weltmeister Paris Brunner verkürzte für den BVB auf 2:1 (61.). Paderborns A-Junioren verbuchten damit in der Rückrunde neun Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen. Lediglich Dortmund war besser.

Während sich der BVB nun auf das Halbfinale um die Deutsche U19-Meisterschaft vorbereitet, wartet auf den SCP noch das Westfalenpokal-Finale. Paderborn ist hierbei Titelverteidiger. Finaldatum und Gegner stehen aber noch nicht fest. Geduld ist gefragt, denn der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund wollen ihr Westfalenpokal-Viertelfinale erst am 25. Mai austragen.


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