SCP-Splitter

SCP-Kapitän Jannik Huth verlässt Paderborn im Sommer

Der Verein bestätigt am Donnerstag, dass der Torhüter, der seit einigen Monaten hinter SCP-Keeper Pelle Boevink nicht zum Zug kommt, den Verein im Sommer verlassen wird. Derweil schwärmt der SCP-Trainer über einen neuen Spieler.

Der Vertrag von SCP-Kapitän Jannik Huth läuft im Sommer aus. Der Verein hat bestätigt, dass Huth Paderborn nach der laufenden Saison verlassen wird. | © IMAGO/Beautiful Sports

Yannick Sonntag
11.04.2024 | 11.04.2024, 18:42

Paderborn. Das jüngste Aufeinandertreffen des SC Paderborn mit dem Karlsruher SC Anfang November endete mit einem 3:0-Sieg für den SCP. Unmittelbar danach sollten die Ergebnisse beim SCP weniger zufriedenstellend ausfallen. Erst verlor man zu Hause gegen Nürnberg (1:3), eine Woche später folgte eine herbe Pleite bei Aufsteiger Elversberg (1:4). In der Folge kam es zu einem Wechsel auf der Torhüterposition. Seither ist Pelle Boevink die Nummer eins zwischen den Paderborner Pfosten. Und SCP-Kapitän Jannik Huth sollte bis zum heutigen Tag keine Spielminute mehr auf dem Rasen verbringen.

Spieler und Verein trennen sich „einvernehmlich“

Dass die Situation für den ehemaligen Stammtorhüter und Leistungsträger Huth wenig befriedigend war und bis heute ist, sollte klar sein. Doch wohin das Ganze führt, stand bisher nicht fest. Auf der Pressekonferenz vor dem anstehenden Heimspiel gegen den KSC gab der Verein nun offiziell bekannt, dass sich die Wege von Jannik Huth und dem SCP im Sommer trennen werden.

SCP-Pressesprecher Matthias Hack betonte die guten Leistungen und das „vorbildliche Verhalten“ Huths, auch, als dieser in den letzten Monaten nicht mehr auf Spielzeiten kam. Man habe sich „einvernehmlich“ auf diese Lösung geeinigt, so Hack weiter. Wohin die Reise für Huth gehen wird, ist noch nicht entschieden.

Newsletter
SC Paderborn 07
Wöchentlich alle News rund um den SC Paderborn.

Fast exakt fünf Jahre wird Huth das SCP-Trikot getragen haben, wenn er den Verein Ende Juni offiziell verlässt. In dieser Zeit hat sich Huth, der in wenigen Tagen 30 Jahre alt wird, zum waschechten Leistungsträger entwickelt und wurde Anfang dieser Saison sogar zum Kapitän ernannt. Sein Vertrag in Paderborn läuft am 30. Juni aus.

Zwei „alte Hasen“ treffen aufeinander

Wenn der SC Paderborn am Samstag im eigenen Stadion gegen den KSC antritt (Samstag, 13 Uhr, Home-Deluxe-Arena), kommt es auch zum Duell der dienstältesten Trainer der Liga. Während SCP-Coach Lukas Kwasniok im Sommer in seine vierte Saison als Trainer des SC Paderborn geht, ist KSC-Trainer Christian Eichner sogar schon ein gutes Jahr länger im Amt.

„Karlsruhe hatte in den letzten Jahren ja durchaus auch schwierige Phasen“, spricht Kwasniok über die Entwicklung seines Heimat- und Jugendvereins. „Was Eichner dort schafft, ist außergewöhnlich“, so der SCP-Trainer weiter.

Auch in dieser Saison zeichnet sich bei den Badenern ab, dass sich gute Arbeit irgendwann auszahlt. Nach dem 3:0-Erfolg der Paderborner im Wildparkstadion vor fast einem halben Jahr rutschte der KSC auf Tabellenplatz 16 ab. Nun befindet sich das Eichner-Team mit 42 Punkten auf Platz sechs, darf sich sogar noch berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen.

Bananen bringen den Erfolg?

Doch was zeichnet KSC-Langzeitcoach Eichner aus? „Vielleicht ist es die Tatsache, dass er Bananen am Spielfeldrand verschlingt“, scherzt Kwasniok respektvoll. Der SCP-Trainer selbst tendiert da bekannterweise eher zur Wasserflasche. Eichner verspeise die Bananen aber auch mit einer gewissen Ruhe.

Eine Gelassenheit, die typisch für den KSC-Cheftrainer sei. „Er hat so eine natürliche Aura und die Gabe, genau zu erkennen, wo die Schwächen und Stärken seiner Spieler liegen. Das kann aber auch mal etwas länger dauern.“

Ein Zustand, der Kwasniok in Paderborn nicht ganz fremd ist. Sowohl der SCP als auch der KSC hatten im vergangenen Sommer mit großen Umbrüchen im Kader zu tun. Für beide lief der Start in die Spielzeit holprig, beide Teams haben sich im Laufe der Saison aber wieder stabilisiert und gefangen. Es bestehen also durchaus Parallelen.

„Er ist ein fantastischer Fußballer“

Mit Tjark Scheller hat der SC Paderborn am Mittwochnachmittag den ersten Neuzugang für die kommende Saison bekannt gegeben. Der 22-jährige Innenverteidiger wechselt vom FC St. Pauli an die Pader, kam in Hamburg aber vor allem in der Regionalligamannschaft zum Einsatz. SCP-Sportchef Benjamin Weber nannte Scheller einen „typischen Paderborn-Transfer“ und betonte die Spielstärke und das Aufbauspiel des beidfüßigen Verteidigers.

Nun äußerte sich auch Cheftrainer Lukas Kwasniok zu seinem neuen Schützling: „Er ist ein fantastischer Fußballer! Da geht einem das Herz auf. Auf ihn können wir uns alle sehr freuen.“ Dem SCP-Coach sei bewusst, dass so ein Transfer nicht „so sexy“ klinge, wie ein großer Name, aber: „Wir müssen wieder dahinkommen, dass wir uns auf Spieler aus der Regionalliga freuen. Und darauf, diese hier weiterzuentwickeln“, so Kwasniok.

Fähigkeiten, die begeistern können

Scheller habe sich seit seinem Wechsel ans Millerntor im Sommer 2023 bereits gut entwickelt, die Konkurrenz in der Innenverteidigung des Spitzenreiters der 2. Bundesliga sei aber so groß, dass sich der künftige Paderborner bei den Profis bisher nicht habe durchsetzen können.

„Ich will nicht zu viel vorwegnehmen, aber ich bin mir sicher, Tjark wird hier auf sich aufmerksam machen, weil er viele Fähigkeiten hat, mit denen er begeistern kann“, schwärmt der SCP-Trainer.

Die Regionalliga ist für den SCP „sexy“

Für Vereine wie den SC Paderborn werde es außerdem zunehmend schwerer, Spieler, die in der 3. Liga „überperformen“, für sich zu gewinnen. „Das merkt man in den letzten zwei, drei Jahren schon sehr. Da mischen einfach Vereine aus der Bundesliga und Zweitligisten mit anderen finanziellen Möglichkeiten als wir mit. Deshalb ist die Regionalliga so sexy für uns“, erklärt Kwasniok.

Dort seien Spieler oft noch „bezahlbar“ und zudem „entwicklungsfähig“. „Wir freuen uns über die Verstärkung, aber, so ehrlich muss man sein, wir freuen uns auch, wenn der Spieler uns irgendwann gegen gutes Geld wieder verlässt. Dann haben wir einen guten Job gemacht.“ Eben ein „typischer Paderborn-Transfer“.


Paderborn Mann für Mann


Alle Artikel zu allen Personen rund um SC Paderborn 07