Ritter im Pokalfinale: Ein Ex-Paderborner köpft Kaiserslautern nach Berlin

Paderborn/Kaiserslautern. Lukas Kwasniok war am Dienstagabend als TV-Experte im ausverkauften Ludwigspark und sah sich das DFB-Pokal-Halbfinale zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem 1. FC Kaiserslautern damit live vor Ort an. Der Chefcoach des SC Paderborn drückte den Hausherren die Daumen. Schließlich war er vor seinem SCP-Engagement Trainer in Saarbrücken gewesen. Am Ende aber gewann Zweitligist Kaiserslautern beim Drittliga-Pokalschreck mit 2:0 (0:0). Das wiederum dürfte den ein oder anderen Paderborner Fan gefreut haben. Schließlich stehen mit Marlon Ritter, Richmond Tachie, Philipp Klement und Ben Zolinski gleich vier ehemalige SCP-Kicker im Kader der Pfälzer. Einer davon schwang sich im Halbfinale zum Pokalhelden auf. So brachte Marlon Ritter den FCK in der 53. Minute mit dem 1:0-Führungstreffer auf die Siegerstraße. Lauterns Spielmacher gewann hierbei ein Kopfballduell gegen Saarbrückens Kapitän Manuel Zeitz, der von 2012 bis 2014 selbst für Paderborn gespielt hatte. &bdquo;Dabei bin ich jetzt nicht das größte Kopfballungeheuer", grinste der 1,73 Meter kleine Ritter nach Spielschluss. Es war bereits sein fünfter Scorerpunkt im laufenden Pokalwettbewerb. Und es war ein Treffer, der einen Traum Wirklichkeit werden ließ. &bdquo;So etwas erlebst du nur einmal im Leben, wenn du nicht bei Bayern, Dortmund, Frankfurt oder Leipzig spielst. Es ist einer der schönsten Tage in meiner Karriere", jubelte der ehemalige Paderborner Publikumsliebling, der von August 2017 bis September 2020 insgesamt 65 Pflichtspiele (16 Tore, 10 Assists) für den SCP bestritten hatte. Klassenerhalt hat Priorität Bei seinem Kopfballtor im Pokal-Halbfinale profitierte Ritter allerdings auch von einem groben Patzer des Saarbrücker Keepers Tim Schreiber, dem das Leder auf dem nassen Rasen durch die Beine flutschte. FCK-Verteidiger Almamy Toure machte dann mit dem 2:0 (75.) ebenfalls per Kopf den Deckel drauf. Die Lauterer Pokalparty konnte beginnen. &bdquo;Wir sind einige, die gut am Glas sind", witzelte Ritter und fügte an: &bdquo;Wenn man heute nicht feiert, hat man im Leben einiges falsch gemacht." Ab Mittwochnachmittag gilt die volle Konzentration der Lauterer aber dem Zweitliga-Gastspiel beim Hamburger SV (Samstag, 13 Uhr). Schließlich rangieren die akut abstiegsgefährdeten Pfälzer derzeit auf Relegationsplatz 16. &bdquo;Wir müssen jetzt alles daran setzen, die Liga zu halten. Das ist das größte Ziel", betonte Ritter, der zum &bdquo;Man of the Match" gekürt wurde. Das Pokalfinale am Samstag, 25. Mai, im Berliner Olympiastadion sei dann &bdquo;die Kirsche auf der Torte" (O-Ton Ritter). Und der 29-Jährige freut sich schon jetzt auf die Hauptstadt-Invasion der Lautern-Fans. &bdquo;Die werden Berlin auseinandernehmen, egal wer der Gegner sein wird", so Ritter. Drei Ex-Paderborner tragen Trauer Die drei anderen Ex-Paderborner in Diensten des FCK kamen im Halbfinale dagegen nicht zum Einsatz. Richmond Tachie, der in den Runden zuvor gegen den 1. FC Köln (3:2), Nürnberg (2:0) und Hertha BSC Berlin (3:1) getroffen hatte, schmorte auf der Bank. Ben Zolinski, der von 2016 bis 2020 für Paderborn gekickt hatte, stand nicht im 20er-Kader. Gleiches gilt für den ehemaligen SCP-Mittelfeldregisseur Philipp Klement, der seit Mitte Februar verletzt ist. Doch auch sie fiebern nun dem 25. Mai entgegen. Für drei weitere Ex-Paderborner ist der große Pokaltraum dagegen geplatzt. So spielten neben Saarbrückens Kapitän Manuel Zeitz auch dessen Teamkollegen Lukas Boeder und Tim Paterok einst für den SCP. Boeder kam gegen Kaiserslautern über die volle Distanz zum Einsatz. Paterok saß als Ersatzkeeper auf der Bank. Der gebürtige Paderborner war zu Saisonbeginn die Nummer eins gewesen, hatte dann aber seinen Stammplatz an Tim Schreiber verloren. Und eben jener Schreiber wurde am Dienstagabend zur tragischen Figur.

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