
Im SCP-Kader wird’s dünn
Dass Marco Schuster, Felix Platte (beide im Reha-Training), Kai Klefisch (Gelbsperre), Maximilian Rohr und Kimberly Ezekwem (beide erkrankt) ausfallen, war von vornherein klar. Doch nun drohen dem SC Paderborn am Ostersonntag im Gastspiel beim FC St. Pauli (13.30 Uhr, Millerntor) auch noch drei weitere Ausfälle. Stürmer Koen Kostons (Magen-Darm-Infekt) meldete sich am Mittwochmorgen krank. Laurin Curda erlitt wenige Stunden später eine Fußverletzung im Training. „Das könnte für Sonntag eng werden“, sagt SCP-Trainer Lukas Kwasniok.
Calvin Brackelmann musste nach der Übungseinheit am Donnerstag mit einer starken Schwellung am Auge zum Arzt. Der 1,96 Meter große Abwehrakteur war mit einem Teamkollegen im Luftduell zusammengeprallt. Und so stehen Kwasniok für die Partie am Millerntor womöglich nur noch 16 einsatzfähige Profis zur Verfügung. In diesem Fall würde Paderborns Chefcoach wohl den ein oder anderen U21-Spieler mit nach Hamburg nehmen.

Leistung muss sich wieder lohnen
Der SC Paderborn vergab zuletzt in den Spielen gegen Magdeburg (0:0), Schalke (3:3) und Braunschweig (1:2) gleich drei Gelegenheiten, die 40-Punkte-Marke zu knacken. Dabei hätten die Kwasniok-Mannen alle drei Spiele gewinnen können. Genügend Chancen waren da. „In der Hinrunde haben wir uns zwischenzeitlich eine ganz schöne Grütze zusammengekickt, aber 27 Punkte geholt. Jetzt haben wir abgesehen vom Heimspiel gegen Kiel bessere Leistungen gezeigt, aber weniger Punkte geholt“, bilanziert Lukas Kwasniok.
Für die letzten acht Saisonspiele nennt der SCP-Trainer folgendes Ziel. „Wir wollen die bislang gezeigten Rückrunden-Leistungen bestätigen, dabei aber mehr Punkte generieren“, so der 42-Jährige. Um dieses Ziel zu erreichen, sei vor allem mehr „Torgeilheit“ (O-Ton Kwasniok) gefragt. „Die Jungs sollen im Zweifelsfall lieber den Ball mit der Pike in die Maschen hauen, statt stets den vermeintlich besser postierten Mitspieler zu suchen“, fordert Paderborns Coach.
Personalprobleme auf St. Pauli
Eines ist Fakt: Der FC St. Pauli wird auch am Ostersonntag eine bärenstarke Startelf aufbieten können. Allerdings kann auch der Zweitliga-Spitzenreiter wahrlich nicht aus dem Vollen schöpfen. Sechs Spieler fallen definitiv aus. Einige andere Akteure sind angeschlagen. Zudem waren gleich neun Paulianer auf Länderspielreise.
„Aber alle sind gesund wieder zurückgekommen“, berichtet Cheftrainer Fabian Hürzeler. Dies gilt auch für Kapitän Jackson Irvine und Flügelstürmer Connor Metcalfe, die für Australien in der WM-Qualifikation im Einsatz waren. Elias Saad, der für Tunesien am Ball war, muss am Sonntag jedoch passen. Der Linksaußen fehlt gelbgesperrt.
Neu auf der Ausfallliste ist Stürmer Simon Zoller, der sich im Training eine Muskelverletzung zugezogen hat. Der 32-Jährige spielte bislang aber ohnehin nur eine sportliche Nebenrolle und verbuchte in dieser Saison erst vier Kurzeinsätze.
Öfter mal was Neues
Fabian Hürzeler erwartet am Sonntag einen brandgefährlichen Gegner. „Der SCP hat nichts zu verlieren. Es ist eine Mannschaft, die jeden Gegner schlagen kann und unterschiedliche Waffen hat“, urteilt St. Paulis Cheftrainer und ergänzt: „Sie lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen.“
Als Beispiel für die Paderborner Variabilität nennt Hürzeler drei SCP-Offensivakteure. „Filip Bilbija ist ein überragender Stürmer, der ein gutes Gefühl für die Tiefe hat. Mit Adriano Grimaldi haben sie einen echten Zielspieler und mit Sirlord Conteh einen Mann für die Umschaltmomente. Wir freuen uns auf diese Herausforderung“, so der Pauli-Coach.
Ein Trainer lobt den Trainer
Mit dem ehemaligen St. Pauli-Coach Timo Schultz hatte Lukas Kwasniok einst den Fußball-Lehrer-Lehrgang absolviert. Die Berührungspunkte mit dem aktuellen Cheftrainer Fabian Hürzeler, der im Dezember 2022 die Schultz-Nachfolge antrat, hielten sich dagegen bislang in Grenzen. Die gegenseitige Wertschätzung scheint aber groß zu sein.
„Lukas ist ein Toptrainer“, sagt der 31 Jahre junge Hürzeler und fügt an: „Er holt aus dem SCP enorm viel raus, entwickelt Spieler und kompensiert Abgänge. Und die Paderborner versuchen immer, Lösungen mit Ball zu finden. Das gefällt mir.“
Tageskasse für Gästefans
Rund 29.000 Zuschauer werden am Ostersonntag am Millerntor erwartet. Ob das altehrwürdige Stadion mit dann insgesamt 29.546 Fans ausverkauft sein wird, ist jedoch fraglich. Für den Heimbereich gibt es zwar keine Tickets mehr. Doch für Gästefans wird am Sonntag um 12 Uhr noch eine Tageskasse öffnen. Allzu viele Karten werden dann aber nicht mehr zum Verkauf stehen. So wurden für den Gastbereich 1.600 von rund 1.800 Tickets abgesetzt.
Karten fürs KSC-Spiel
Der Ticketverkauf für das SCP-Heimspiel gegen den Karlsruher SC (Samstag, 13. April, 13.30 Uhr) geht in die nächste Phase. Ab sofort können neben Mitgliedern auch Dauerkarteninhaber und registrierte Fans aus Paderborn und Umgebung, die in dieser Saison bereits ein Heimspiel besucht haben, Tickets für das Spiel erwerben.
Karten gibt es im Online-Ticketshop auf „www.scp07.de“, per Telefon unter (0 18 06) 99 18 18 sowie im Fanshop in der Home-Deluxe-Arena. Über mögliche weitere Verkaufsphasen will der SCP gesondert informieren. Karten für den Gastbereich sind direkt über den Karlsruher SC erhältlich. Weiterhin im Vorverkauf erhältlich sind Tickets für das Heimspiel gegen Hertha BSC (Freitag, 5. April, 18.30 Uhr).