Tor auf Schalke: Paderborns Edeltechniker Sebastian Klaas wird zum Edeljoker

Paderborn. Sebastian Klaas ist ein ganz feiner Fußballer. Das stellte der 25-jährige Edeltechniker des SC Paderborn auch am Samstag im Zweitliga-Gastspiel beim FC Schalke 04 unter Beweis. In der 86. Minute hatte er nach Vorarbeit von Robert Leipertz die Gelegenheit zum Abschluss, vernatzte mit einer Körpertäuschung aber zunächst die Schalker Defensive, um dann ganz überlegt zur Paderborner 3:2-Führung einzuschießen. Der Jubel war riesig, sollte dann aber doch noch getrübt werden. So kassierte der SCP in der Nachspielzeit den 3:3-Ausgleich durch Keke Topp. &bdquo;Das Gegentor ist super nervig. Es fühlt sich ein bisschen an wie eine Niederlage. Aber wir müssen es akzeptieren“, resümiert Klaas. Dieser hatte sich zum zweiten Mal in Folge mit der Jokerrolle begnügen müssen, nachdem er in den acht Partien zuvor gleich sieben Mal in der Startelf gestanden hatte. &bdquo;Man kann mit der Jokerrolle leben, aber man will es natürlich nicht so gerne. Doch in den letzten Spielen, in denen ich von Anfang an gespielt hatte, hat es auch nicht so gefluppt. Da muss man ehrlich sein“, erklärt Klaas. Und dass er auch als Einwechselspieler sehr wertvoll sein kann, hatte der Mann mit dem Spitznamen &bdquo;Sese“ schon eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Magdeburg unter Beweis gestellt. Dort wäre Klaas mit einem brandgefährlichen Flachschuss in der Nachspielzeit fast der 1:0-Siegtreffer gelungen, doch Magdeburgs Keeper Dominik Reimann parierte. Auf Schalke gelang ihm dann aber der dritte Saisontreffer. Hochkarätige Bank als Faustpfand Eben jenes Tor war eine Co-Produktion dreier Joker, denn für die perfekte Vorbereitung hatten Sirlord &bdquo;Sissi“ Conteh und Robert &bdquo;Leipi“ Leipertz gesorgt. &bdquo;Zuvor war ja auch schon Adriano Grimaldi ins Spiel gekommen. Und mit Leipi, Sissi und mir hatten wir dann eine neue Offensivabteilung. Das ist ein Faustpfand, noch einmal komplett andere Spielertypen bringen zu können. Da sind wir wirklich gut aufgestellt. Und das kann uns auch für den Rest der Saison noch enorm helfen“, so Klaas. Zugleich nennt der gebürtige Ibbenbürener die Devise für den Rest der besagten Spielzeit: &bdquo;Wir wollen auch in den letzten Spielen die Großen ärgern und die Mannschaften von unten schlagen“, betont Klaas. Das verpönte Wort &bdquo;Aufstieg“ nimmt der SCP-Akteur dabei zwar nicht in den Mund. &bdquo;Aber es ist in dieser Liga alles so eng, da ist auch alles möglich. Anscheinend will oben ja keiner“, sagt Klaas. Auf Schalke hätte Paderborn bereits punktemäßig mit dem kriselnden Tabellendritten Hamburger SV gleichziehen können. Doch der späte Ausgleich verhinderte dieses Unterfangen. &bdquo;Aber wir waren in dieser Saison ja noch nie oben. Vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht, wenn wir aus dieser Underdogrolle kommen. Und man weiß nie, wofür der Punkt noch gut ist. Vielleicht ist es am Ende der eine Zähler, der reicht“, so Klaas. Zudem könne sein Team angesichts der Tatsache, dass der SCP bei den Königsblauen bereits mit 0:2 zurückgelegen hatte, dann doch mit dem Remis zufrieden sein. Wiedersehen mit dem Ex-Coach Nach Rückständen haben die Paderborner in dieser Saison nun schon 14 Punkte eingefahren. Damit sind sie die Nummer eins der Liga. &bdquo;Das ist sicher eine Qualität der Truppe. Aber es wäre auch mal schön, wenn wir von Anfang an führen und gewinnen“, betont Klaas. Die nächste Möglichkeit dazu gibt’s an diesem Freitag ab 18.30 Uhr im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Eintracht Braunschweig. Dann feierte Klaas ein Wiedersehen mit Daniel Scherning, der seit dem 7. November Chefcoach bei der Eintracht ist. Unter dem aus Paderborn stammenden Trainer hatte der Mittelfeldspieler in der Drittliga-Saison 2021/22 beim VfL Osnabrück seinen Durchbruch im Profibereich gefeiert. Und so weiß Scherning nur allzu gut, über welche Qualitäten sein ehemaliger Schützling verfügt. &bdquo;Sese ist ein echter Teamplayer und charakterlich einfach top“, hatte Osnabrücks damaliger Chefcoach im Mai 2022 gegenüber &bdquo;nw.de“ erklärt. Und Klaas stellt beim SCP unter Beweis, dass Scherning mit diesem Urteil richtig lag.

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