Paderborn. Der SC Paderborn vergab am Sonntagnachmittag die Chance, noch näher an die Aufstiegsplätze heranzurücken. So musste sich der OWL-Zweitligist im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg mit einem 0:0 begnügen. Die Hausherren verbuchten vor 13.566 Zuschauern in der Home-Deluxe-Arena zwar ein klares Chancenplus, konnten am Ende aber auch in Überzahl nicht den Magdeburger Riegel knacken.
SCP-Coach Lukas Kwasniok begnügte sich diesmal mit einer Startelfänderung und setzte ansonsten auf jene Anfangsformation, die zuletzt zu einem 2:1-Erfolg in Wiesbaden beigetragen hatte. Ilyas Ansah rückte für Sebastian Klaas in die Offensivreihe. Magdeburgs Trainer Christian Titz ließ seine erste Elf im Vergleich zum jüngsten 3:0-Sieg gegen Schalke sogar gänzlich unverändert. Und beide Teams agierten in einem 3-4-3-System.
Den besseren Start erwischten die Hausherren. Ein Eckball-Gastgeschenk bildete dabei die Auftakt für die mit Abstand beste SCP-Phase in Hälfte eins. FCM-Keeper Dominik Reimann ließ einen Einwurf von Leon Bell Bell ins Toraus trudeln. Magdeburgs Torhüter segelte dann an der folgenden Ecke von Raphael Obermair vorbei (11.), doch der Fehler blieb unbestraft.
Keine 60 Sekunden später schlug Obermair erneut einen Eckball in den Strafraum der Gäste, in dem es anschließend mächtig brannte. Ein Schussversuch von Filip Bilbija wurde im letzten Moment geblockt, ehe Reimann einen Ansah-Kopfball entschärfen musste (12.). Doch der FCM-Schlussmann präsentierte sich weiterhin verunsichert. Nach einem Rückpass von Tobias Müller führte ein völlig verunglückter Reimann-Befreiungsschlag zur nächsten Ecke.
Erster Gästeangriff kommt spät
Obermair schritt wieder zur Tat. Und SCP-Innenverteidiger Visar Musliu verpasste per Kopfball nur knapp das 1:0 (14.). Die Gäste wiederum tauchten erst in Minute 21 nach einem langen Ball von Baris Atik auf Tatsuya Ito erstmals gefährlich vor dem Paderborner Tor auf. Doch Laurin Curda klärte zur Ecke.
Die Magdeburger bekamen die Partie nun aber mit ihrem gewohnten Ballbesitzfußball in den Griff, ohne dabei jedoch zu zwingenden Chancen zu kommen. Und so hatte das Duell zweier spielstarker Teams nur wenig Höhepunkte zu bieten. Es dauerte bis zur 38. Minute, ehe der SCP endlich wieder eine gute Torgelegenheit verbuchte. Bilbija setzte sich auf der linken Seite durch. Robert Leipertz legte ab. Doch David Kinsombi bekam nicht genügend Druck hinter den Ball.
Bilbija wurde anschließend noch einmal beim Schussversuch geblockt (44.). Dann war Pause in einem Spiel, in dem die Magdeburger in Durchgang eins auf satte 65 Prozent Ballbesitz kamen. Das Torschussverhältnis aber sprach mit 10:2 deutlich für den SCP.
Beide Teams gingen personell unverändert in die zweite Hälfte. In Minute 48 schienen die Hausherren die dicke Chance zur Führung zu bekommen. Bilbija war im Strafraum elfmeterreif gefoult worden, hatte dabei aber knapp im Abseits gestanden. In der 57. Minute folgte der erste nennenswerte Torschuss der Gäste. Mohammed El Hankouri hatte aus der Distanz abgezogen. SCP-Keeper Pelle Boevink hatte leichte Probleme, den Schuss zu entschärfen, da er von der Sonne geblendet wurde.
Kräftig durchatmen mussten die Paderborner Fans aber vor allem in Minute 64, in der sich Kai Klefisch einen haarsträubenden Ballverlust leistete, den Magdeburg jedoch nicht nutzen konnte. Dann gab es den ersten Wechsel auf Seiten der Hausherren: Adriano Grimaldi ersetzte Ilyas Ansah (66.). Eben jener Grimaldi hatte keine 120 Sekunden später die bis dato beste Chance des Spiels. Der Sturmroutinier kam nach einem feinen Angriff über Musliu und Kinsombi zum Abschluss, scheiterte aber mit einer Direktabnahme am glänzend reagierenden Reimann (68.).
Eine harte Rote Karte
Sebastian Klaas kam anschließend für Kinsombi ins Spiel (72.). Und die Gäste mussten ab Minute 79 in Unterzahl spielen. FCM-Stürmer Jan-Luca Schuler sah für ein überhartes und völlig unnötiges Einsteigen gegen Laurin Curda die Rote Karte. Referee Nicolas Winter schaute sich die Szene noch einmal auf dem TV-Monitor an, blieb aber bei seiner harten Entscheidung.
SCP-Coach Kwasniok brachte noch einmal zwei frische Kräfte: Sirlord Conteh und Aaron Zehnter durften für Koen Kostons und Robert Leipertz ran (84.). Das Spiel wurde für Magdeburg endgültig zur Abwehrschlacht, bei der sie eine achtminütige Abwehrschlacht und noch die ein oder andere Schrecksekunde überstehen mussten. So kam Klaas in der dritten Minute der Nachspielzeit nach einer sehenswerten Kombination zum Abschluss, doch auch er scheiterte an Reimann. Und so blieb es bei der Nullnummer, die für die Gäste unterm Strich ein wenig schmeichelhaft war.
Für die Paderborner geht es nun mit einem höchst attraktiven Auswärtsspiel weiter. So gastieren die Kwasniok-Schützlinge am kommenden Samstag, 9. März, vor mehr als 60.000 Zuschauern beim FC Schalke 04 (Anstoß 13 Uhr). Und in der Fremde lief es zuletzt glänzend, denn der SCP holte in den vergangenen vier Auswärtspartien satte zehn Punkte.
Hier gibt es das Spiel zum Nachlesen im Ticker: