SCP-Splitter

Ein Paderborner Aufstiegscoach ist reif für die Insel, ein Duell bürgt für Tore

André Breitenreiter versucht sein Glück nun in Englands zweiter Liga. Im SCP-Heimspiel gegen Kiel könnte es am Samstag wieder ein Offensivspektakel geben. Paderborn hat in Sachen Elfmeter ein Alleinstellungsmerkmal. Und die E-Sport-Asse sind wieder auf Kurs.

Am 11. Mai 2014 konnte sich André Breitenreiter als Paderborner Aufstiegstrainer feiern lassen. Ab sofort ist der gebürtige Niedersachse in England im Einsatz. | © picture alliance

Frank Beineke
17.02.2024 | 17.02.2024, 05:30

Neuer Job für Breitenreiter

André Breitenreiter hat in seiner Trainerkarriere schon den ein oder anderen Husarenstreich vollbracht. In der Saison 2013/14 führte er den SC Paderborn sensationell in die Bundesliga. Und in der Spielzeit 2021/22 gelang ihm ein nicht minder großes Fußballwunder, als er dem FC Zürich zur Schweizer Meisterschaft verhalf. Weitaus weniger gut verlief sein letztes Engagement bei der TSG Hoffenheim, bei der Breitenreiter nach nur sieben Monaten gehen musste.

Seit Februar 2023 war der ehemalige SCP-Aufstiegscoach damit ohne Job. Zuletzt lehnte der 50-Jährige Anfragen von Besiktas Istanbul und dem kosovarischen Fußballverband ab. Dafür folgt Breitenreiter nun dem Lockruf der Insel. So unterschrieb der Ex-Paderborner beim Zweitligisten Huddersfield Town einen Vertrag bis Juli 2026.

Breitenreiter tritt damit die Nachfolge des glücklosen Darren Moore an. Huddersfield belegt derzeit in Englands zweiter Liga nur Platz 20 unter 24 Mannschaften. Der Abstand zu den Abstiegsrängen beträgt fünf Punkte. Das ist zu wenig für ein Team, das 2017/18 und 2018/19 noch in der Premier League gekickt hatte.

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Aufstiegstrainer war damals David Wagner. Anschließend hatte Huddersfield mit Jan Siewert einen weiteren deutschen Chefcoach. Und Vereinsboss Kevin Nagle ist guter Dinge, dass Breitenreiter durchaus in Wagners Fußstapfen treten könnte. „Wir glauben, dass André der ideale Kandidat für diese Aufgabe ist. Seine Referenzen als Gewinner können sich sehen lassen. Ich war sehr beeindruckt von seinem tiefen Wissen und freue mich darauf, zu sehen, wie er unsere talentierte Mannschaft formt“, kommentierte Nagle die Trainer-Neuverpflichtung.

Kiels Coach warnt vor Paderborns Variabilität

Zu Breitenreiters Paderborner Zeiten hatte der SCP nie gegen Holstein Kiel gespielt. Das erste Zweitliga-Duell zwischen den beiden Teams stieg erst in der Saison 2018/19. Seitdem gab es neun Partien, in denen im Schnitt mehr als vier Tore fielen. Und wenn der SC Paderborn an diesem Samstag um 13 Uhr in der heimischen Home-Deluxe-Arena erneut auf Holstein Kiel trifft, könnte es erneut ein ziemlich unterhaltsames Spiel werden, denn beide Teams bürgen für Spielstärke und Offensivfußball.

„Paderborn ist das Team, welches uns am ähnlichsten ist. Es gibt viele gleiche Abläufe“, sagte Kiels Chefcoach Marcel Rapp bei der Pressekonferenz zum Spiel. Zugleich warnte der 44-Jährige vor der taktischen Variabilität des Gegners. „Wir müssen uns auf alles einstellen. Bei Lukas habe ich schon erlebt, dass Innenverteidiger im Sturm spielen“, erklärte Rapp mit Blick auf seinen SCP-Trainerkollegen Lukas Kwasniok.

Kiels Erfolgscoach muss am Samstag auf Carl Johansson, Fiete Arp, Philipp Sander, Benedikt Pichler, Alexander Bernhardsson und Aurel Wagbe verzichten. Routinier Lewis Holtby kehrt dagegen nach abgesessener Gelbsperre ins Aufgebot zurück. In den bislang vier Duellen zwischen Rapp und Kwasniok fielen übrigens im Schnitt sogar satte 5,25 Treffer.

Es gibt noch genügend Karten

Wer jetzt Lust auf ein Offensivspektakel bekommen hat, aber noch keine Tickets für das Spiel hat, kann auch am Samstag noch zuschlagen. So wird es sowohl für SCP- als auch für Gäste-Fans Karten an den Tageskassen geben. Diese öffnen am Samstag um 11.30 Uhr. Allerdings ist an den besagten Tageskassen keine Barzahlung möglich.

Bis zum Donnerstag waren 10.800 Karten über die Ladentheke gegangen. Der SCP rechnet mit rund 12.000 Zuschauern. Aus Kiel werden rund 1.000 Fans erwartet.

Noch kein Elfmeterpfiff gegen den SCP

In der vergangenen Saison hatte es im SCP-Heimspiel gegen Kiel gleich zwei Elfmeter gegeben. Den ersten davon nutzte Florent Muslija zur Paderborner 1:0-Führung. Den zweiten Strafstoß vergab der Kieler Alexander Mühling. Doch da war das Spiel längst gelaufen, denn der SCP führte zu diesem Zeitpunkt mit 7:2 (!). Das war zugleich auch der Endstand.

In dieser Saison kassierten die Paderborner dagegen als einziges Zweitligateam noch keinen einzigen Elfmeterpfiff gegen sich. Strafstoß-Sünder Nummer eins ist derweil der 1. FC Kaiserslautern. Der Elfmeter, den die Pfälzer zuletzt bei der 1:2-Heimpleite gegen Paderborn kassiert hatten, war bereits der siebte Strafstoß, der gegen den FCK verhängt wurde. Und alle landeten im Netz.

Insgesamt gab es bislang im Schnitt in jedem dritten Saisonspiel einen Elfmeter. 78 Prozent der Strafstöße wurden dabei verwandelt. Dass die Quote nicht höher ist, liegt nicht zuletzt an Osnabrücks Keeper Lennart Grill, der vier von sechs Elfmetern parierte. Der SCP erhielt bis dato drei Elfmeter. Florent Muslija und David Kinsombi verwandelten. Adriano Grimaldi vergab.

Die meisten Strafstöße wurden für Hannover 96 gepfiffen. Die Niedersachsen erhielten schon acht Elfmeter, die Cedric Teuchert (6) und Marcel Halstenberg (2) eiskalt versenkten. Der kommende SCP-Gegner Holstein Kiel bekam in dieser Saison bisher fünf Strafstöße zugesprochen. Vier davon waren drin.

E-Sport-Asse bleiben Spitze

Der Siegeszug des SC Paderborn in der Virtual Bundesliga war in den vergangenen Wochen ein wenig ins Stocken geraten. So hatte es nur zwei Siege aus sechs Partien gegeben. Immerhin ergatterten die Paderborner E-Sport-Asse zugleich aber auch drei Remis. Und in dieser Woche konnten Jamie „Chaser“ Bartel und Jonas „Jonny“ Wirth dann wieder die Maximalausbeute einfahren.

So feierte der SCP beim Dreifach-Spieltag am Dienstagabend sehenswerte Siege gegen die Spitzenteams FC Hansa Rostock und VfL Bochum. Auch der Tabellenfünfzehnte Holstein Kiel konnte bezwungen werden. Paderborn thront daher mit 70 Punkten weiterhin an der Tabellenspitze der Division Nord-West. Lediglich Werder Bremen (69 Punkte) ist dem SCP noch dicht auf den Fersen. Der FC St. Pauli (60 Zähler) folgt schon mit gebührendem Abstand.


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