Ein SCP-Stürmer blüht erst dann so richtig auf, wenn den anderen die Puste ausgeht

Paderborn. Zum ersten Mal bei den Profis mit dabei war SCP-Sturmtalent Ilyas Ansah im Wintertrainingslager der vergangenen Saison vor gut einem Jahr. Seither ist viel passiert und der 1,94-Meter große Angreifer wurde fester Bestandteil des Teams von SCP-Coach Lukas Kwasniok. Sieben Spiele hat der SCP seit Anfang Dezember bestritten. Bärenstarke 16 Punkte resultierten daraus. Sechsmal stand Ansah in der Startelf. &bdquo;Ili würde gerne immer 120 Minuten spielen. Wenn ab der 70. Minute viele andere Spieler nicht mehr können, fängt seine Lunge erst an, richtig zu funktionieren. Dann kann er seine langen Gliedmaßen noch besser zur Geltung bringen.“, sagte Lukas Kwasniok jüngst über seinen talentierten Spieler, dessen Stärken klar im physischen Bereich anzusiedeln seien. Der Beste beim Lauftest - trotz 90 Minuten in den Beinen Der SCP-Trainer erinnert sich gut an den Moment, als Ansah das erste Mal so richtig Eindruck auf ihn gemacht hat. &bdquo;Bevor er im Winter 2022/23 zu uns stieß, hatte er sonntags noch ein Spiel mit der U19. Am Montag haben wir dann einen Lauftest gemacht und Ili war trotz der 90 Minuten vom Vortag in den Knochen mal eben der Beste von allen“, so Kwasniok. Für den Coach und die Verantwortlichen im Trainerteam ein erster, klarer Fingerzeig des Youngsters, der daraufhin herzlich eingeladen war, häufiger zum Profi-Training zu kommen. &bdquo;Wenn du so groß bist und dann auch noch laufen kannst, sind das schon mal gute Voraussetzungen für diesen physischen Sport“, sagt Kwasniok. Dann verletzte sich Ansah, weshalb er in der Rückrunde der Saison 2022/23 keine Option mehr für Paderborns Zweitliga-Team wurde. &bdquo;Junge, talentierte Spieler müssen sich schnellstmöglich an den Seniorenbereich gewöhnen, da sind Spielminuten das A und O“, kennt Kwasniok die Tücken des Übergangs aus dem Jugendbereich. Als Ansah wieder fit war, sammelte er eben jene Minuten in der U21-Mannschaft. Ansah kommt immer mehr in den Tritt Wenig später, als er wieder bei den Profis mitmischte, erkannte Kwasniok eine weitere, deutliche Leistungssteigerung bei Ansah. &bdquo;Irgendwann war er beim Training und hat mit dem Rücken zum Tor fast jeden Gegenspieler weggemacht. Dann muss ein Trainer auch mal die Augen öffnen, Eier haben und den Jungen reinwerfen“, blickt der SCP-Coach zurück. Welchen konkreten Mehrwert Ansah in seinem Team haben kann, stellte der 19-jährige Angreifer laut seines Trainers erstmalig beim Remis in Magdeburg Ende September unter Beweis. Für Kwasniok ist Ansahs Torvorbereitung beim Sieg gegen Düsseldorf ein typisches Beispiel für seine Spielart: &bdquo;Diese unkontrollierten Aktionen gegen zwei, drei Spieler gleichzeitig machen ihn aus. Ili wirkt dann wie ein Oktopus mit mehreren Armen und Beinen“, was laut dem SCP-Trainer schwer zu verteidigen sei. Hinzu kommt eine hohe Sprintgeschwindigkeit und jede Menge fleißige Laufarbeit - mit und gegen den Ball. &bdquo;Ich fühle mich in Paderborn sehr wohl, hier bekomme ich eine Plattform, um mich zu zeigen. Egal ob in der 2. Liga oder U21, mir ist es einfach wichtig, Minuten zu sammeln. Meinen Vertrag in Paderborn zu verlängern, war für mich keine schwere Entscheidung“, sagt Ansah, dessen Marktwert kürzlich auf 900.000 Euro angewachsen ist. Physisch ist Ansah bereits eine Macht. Aktuell arbeitet er daran, bei Ballaktionen noch sicherer und souveräner zu werden. Dafür wird auch mal eine Extra-Schicht eingelegt. &bdquo;Als viele andere am Montag Karneval gefeiert haben, war Ili auf dem Trainingsplatz, hat sich Bälle geschnappt und individuell trainiert. Das zeigt, was für eine Arbeitsmoral er hat“, so Kwasniok. Angriff auf SCP-Fans in Kaiserslautern Im Anschluss an das Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Wochenende ist es in einer Bahnunterführung zu einem Angriff auf drei SCP-Fans gekommen, wobei einer schwer verletzt wurde. Das gab der SC Paderborn am Donnerstagvormittag über Social Media bekannt. Das Polizeipräsidium Westpfalz ist aktuell auf der Suche nach Zeugenhinweisen. Wer etwas gesehen hat, kann sich unter der Telefonnummer 0631-3691922 direkt an die zuständigen Beamten der Polizei Kaiserslautern wenden. &bdquo;Der SCP07 distanziert sich in aller Deutlichkeit von jeglicher Form der Gewalt. Der Verein steht mit dem Geschädigten in Kontakt und wünscht im Namen der gesamten SCP07-Familie eine schnelle und vollständige Genesung“, heißt es in der Vereinsmitteilung. Ein Comeback von Rohr rückt näher Maximilian Rohr hat in dieser Spielzeit erst in drei Partien für den SCP mitgewirkt. Am ersten Spieltag gegen Fürth und am 15. Spieltag gegen Hannover stand Rohr die vollen 90 Minuten auf dem Rasen. Hinzu kommen fünf Minuten an Spieltag zwei gegen Osnabrück. Den Rest der Saison fiel der flexibel einsetzbare SCP-Akteur wegen diverser gesundheitlicher Probleme aus. Nun rückt eine Rohr-Rückkehr immer näher. Schon im kommenden Heimspiel gegen Kiel könnte es so weit sein. &bdquo;Das ist auch etwas, das wir noch final mit der medizinischen Abteilung absprechen müssen“, so Kwasniok. &bdquo;Maxi ist ein Spieler, der in 15 Minuten die Welt verändern kann. Auf und abseits des Platzes - ein Weltklasse-Typ“, schwärmt der SCP-Trainer. Ein Rohr-Einsatz gegen Kiel sei nicht die naheliegendste Option, aber eben eine denkbare. Zum Beispiel, wenn es darum geht, Standards zu verteidigen, sei Rohr mit seiner Körpergröße eine &bdquo;Waffe“. Generell ergebe es laut Kwasniok für Rohr auch Sinn, erst einmal in der U21 Spielpraxis zu sammeln, &bdquo;um zu schauen, wie der Körper auf 80, 90 Minuten Belastung reagiert.“ Die Luft nach oben wird dünn Gerade der Start in die Saison 2023/24 lief für den SCP nicht ohne größere Formdellen. Aus den ersten sieben Partien holte der SCP nur acht Punkte. Zehn waren es insgesamt von Spieltag 8 bis 14. Aus den jüngsten sieben Ligaspielen holte man satte 16 Punkte - der beste Wert in der gesamten 2. Bundesliga. Eine stetige Leistungssteigerung der Paderborner, die in den kommenden sieben Spielen kaum zu toppen ist. &bdquo;21 Punkte sind wohl kaum zu machen“, sagt Lukas Kwasniok mit einem Augenzwinkern. Der SCP-Trainer sieht bei seinem Team nicht die großen Leistungsschwankungen, die diese Zahlen aussagen könnten. &bdquo;Am Anfang mussten wir uns nach einem großen Kaderumbruch finden. Manchmal laufen die Dinge aber auch einfach für oder gegen dich. Im Hinspiel in Kiel musst du beispielsweise nicht verlieren, du musst aber in Kaiserslautern nach dem Spielverlauf nicht unbedingt gewinnen.“ Keine &bdquo;berauschende Leistung“, aber stabil gegen den Ball Seine Mannschaft habe während der laufenden Saison gelernt, besser mit Widerständen umzugehen. Auch weil der Kader nach und nach angepasst und verfeinert wurde und sich bestimmte Spieler in bestimmten Rollen mit der Zeit zurechtgefunden hätten. So sei in Paderborn ein &bdquo;verschworener Haufen“ entstanden, der vor allem gegen den Ball Stand heute deutlich stabiler agiere, als noch vor einigen Monaten. &bdquo;Auch in Lautern war das von uns keine berauschende Leistung mit dem Ball. Wir hatten zu viele Ballverluste, haben dann aber auch schnell wieder geschlossen. So haben wir kaum klare Chancen zugelassen“, so Kwasniok. Etwas, das zu Beginn der Saison wahrscheinlich noch nicht so gut funktioniert hätte.

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