
Paderborns Trainer Kwasniok schwärmt von Innenverteidiger
Lukas Kwasniok, Trainer von Fußball-Zweitligist SC Paderborn 07, gerät ins Schwärmen, wenn er von einem seiner Spieler spricht. Sein Innenverteidiger Tjark Scheller habe in den vergangenen Wochen mit seinem unermüdlichen Einsatz und seiner außergewöhnlichen Mentalität eindrucksvoll gezeigt, was im Profifußball möglich ist, wenn ein Spieler bereit ist, auch über die Pflicht hinauszugehen.
„Die Mentalität, die Einstellung der Jungs – die ist unglaublich“, sagt Kwasniok, als er auf die Entwicklung seiner Mannschaft eingeht. „Wir haben hier tolle Mannschaften gehabt, tolle Spieler. Aber dieses sich gegenseitig Anstacheln zu einer noch besseren Leistung ist etwas, das heraussticht.“ Besonders beeindruckt ist der Trainer von Schellers Drang, sich selbst zu verbessern.
So wurde der 22-Jährige kürzlich von seinem Coach dabei gesehen, wie er sich am Kopfballpendel verausgabt hat – ein Trainingsgerät, das laut Kwasniok nicht mehr zur Standardausstattung im Profifußball gehört.
„Ich habe den Tjark letztens am Kopfballpendel gesehen. Das ist ja eigentlich schon eingerostet gewesen. Ich habe ihn nur gefragt: Wo hast du denn den Ball her? Ich wusste gar nicht, dass es da einen Ball gibt. Den hat er sich einfach selbst gekauft“, berichtet Kwasniok mit einem anerkennenden Lächeln.
Für den Trainer ein außergewöhnlicher Schritt, den er im Profisport selten erlebt hat. „Das ist doch krass. Ich finde, das zeigt diese Mentalität der Mannschaft“, so der SCP07-Trainer weiter.
Lukas Kwasniok hebt hervor, wie wichtig es ist, dass sich Spieler selbst motivieren und auch ohne den Anstoß des Trainers mehr tun. „Im Profibereich muss so etwas von den Spielern selbst kommen. Tjark holt sich einfach ein Kopfballpendel, und das ist ein Zeichen von Engagement, das ich im Profisport noch nie gesehen habe“, erklärt Kwasniok.
Was der Trainer an dieser Mentalität besonders schätzt, ist der Effekt, den sie auf das gesamte Team hat. „Der Anton Bäuerle geht dahin und fragt nach dem Kopfballpendel. Und das zeichnet die Mannschaft aus. Und so gehen wir auch in die Spiele hinein“, sagt er und betont, wie sehr diese Haltung zu einem positiven Klima innerhalb der Mannschaft beiträgt. „Das gibt mir ein gutes Gefühl. Auch den Mitspielern gibt das ein gutes Gefühl. Sie sehen, dass alle füreinander da sind und sich entwickeln wollen – aus innerem Antrieb.“
Diese Art der Selbstmotivation trägt laut Kwasniok dazu bei, dass das Team stets mit einer positiven Einstellung auf dem Platz steht. „Das ist ein Sonnenstrahl, der einem gute Laune bereitet und über kurz oder lang auch zu Siegen führt“, ist er überzeugt.
Ilyas Ansah vom SC Paderborn für deutsche U20 nominiert
Ilyas Ansah hat zu seinem Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk erhalten: Der 20-jährige Stürmer des SC Paderborn 07 wurde am Freitag von U20-Nationaltrainer Johannes Wolf für die anstehenden Länderspiele der deutschen U20-Nationalmannschaft nominiert. Ansah, der beim SCP07 in der 2. Bundesliga zuletzt mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte, wird in den kommenden Tagen mit der U20 in England (15. November) und in der Türkei (19. November) auf Torejagd gehen.
In acht Partien für die deutsche U20-Auswahl traf Ilyas Ansah bereits fünfmal. Zuletzt erzielte der 20-Jährige Mitte Oktober beim 5:0-Sieg gegen Ghana einen Doppelpack.
Während Ansah für die Nationalmannschaft aufläuft, wird Paderborns Aaron Zehnter nach seiner überstandenen Sprunggelenksverletzung auf Einsätze in der deutschen U20 verzichten. Ein weiterer SCP-Akteur steht derweil auf Abruf bereit: Mika Baur steht im erweiterten Kader des Teams von Johannes Wolf.
Paderborns Sven Michel blickt gelassen auf Rekord von Vesko Gerov
Angreifer Sven Michel befindet sich mit seinen 74 Toren in Pflichtspielen aktuell auf dem zweiten Platz der ewigen Torschützenliste des SC Paderborn 07 – nur 21 Tore trennen ihn noch vom Spitzenreiter Vesko Gerov, der mit 95 Treffern die Auflistung anführt. Doch obwohl Michel in seiner Karriere noch die Chance hat, diese Marke zu übertreffen, nimmt der 34-jährige Stürmer die Diskussion um einen möglichen Eintrag in die Geschichtsbücher des Vereins mit Gelassenheit.
„Ich kannte die Zahl nicht“, sagt Michel, als er auf die Möglichkeit angesprochen wird, den Rekord von Gerov möglicherweise noch brechen zu können. „Ich werde auf jeden Fall Gas geben, aber ob es reicht, wird sich zeigen. Vielleicht gibt es noch das ein oder andere Abenteuer, aber wenn es nicht klappt, bin ich eben Zweiter – das ist auch okay.“ Für Sven Michel stehe das Streben nach persönlichen Rekorden nicht im Vordergrund. Viel wichtiger sei das Funktionieren der Mannschaft.
Ex-Paderborner glänzt auf internationaler Bühne
Sirlord Conteh hat sich in der Conference League als entscheidender Akteur für den 1. FC Heidenheim im Auswärtsspiel gegen Heart of Midlothian hervorgetan. Der ehemalige Paderborner Stürmer erzielte in der 57. Minute per sehenswertem Flugkopfball das 1:0, das letztlich den Grundstein für den 2:0-Erfolg im schottischen Edingburgh legte. In der 89. Minute stellte der gebürtige Schloß Holte-Stukenbrocker Jan Schöppner mit einem Kopfballtor den Endstand her.
Der Sieg in Edinburgh war bereits der dritte in drei Spielen für Heidenheim in der laufenden Gruppenphase der Conference League. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt hat sich mit dieser makellosen Bilanz dem Ziel der K.o.-Runde einen großen Schritt nähergebracht. Während es in der Bundesliga und im DFB-Pokal zuletzt holprig lief, zeigt der Ostalb-Club auf der internationalen Bühne weiterhin starke Leistungen – nicht zuletzt dank Contehs hervorragender Form. In drei Wochen wartet mit dem FC Chelsea international der nächste große Brocken auf den ehemaligen Paderborner und seine Heidenheimer.
Paderborner U21 siegt souverän auf Schalke
Die U21 des SC Paderborn 07 hat im Regionalligaduell bei der Zweitvertretung des FC Schalke 04 einen souveränen 4:0-Auswärtssieg eingefahren. Es war das zweite Spiel unter Interimstrainer Ihsan Kalkan, nachdem Daniel Brinkmann zum FC Hansa Rostock in die 3. Liga gewechselt ist. Paderborn dominierte die Partie von Beginn an und ging bereits in der 9. Minute durch Julius Langfeld in Führung, der nach einer Ecke per Kopf ins Tor traf.
Nur wenige Uhrzeigerumdrehungen später, gerieten die Schalker weiter unter Druck. Denn in der 17. Minute wurde Tim Schmidt für ein Foul an Travis De Jong mit glatt Rot vom Platz gestellt. In Überzahl erhöhte der SCP schnell auf 2:0: Der eben noch gefoulte De Jong erzielte nach Vorarbeit von Joel Vega Zambrano das zweite Tor (22.). In der Folge ließen die Paderborner wenig zu, einzig ein Schuss von Tristan Osmani (37.) musste von SCP07-Keeper Arne Schulz pariert werden.
Nach der Pause machten die Paderborner dann früh den Sack zu: In der 50. Minute traf Vega Zambrano mit einem sehenswerten Schlenzer in den linken Torwinkel zum 3:0. „Marke Traumtor“, lobte Kalkan. Schalke, das kaum noch zu Torchancen kam, konnte auch in der Schlussphase nichts mehr entgegensetzen. So stellte Kevin Gleissner in der 80. Minute mit einer Volleyabnahme den 4:0-Endstand her.