
Koschinat wartet auf den ersten Sieg
Ende November trat Uwe Koschinat beim VfL Osnabrück die Nachfolge von Aufstiegstrainer Tobias Schweinsteiger an. Der Zweitliga-Aufsteiger stand damals mit sieben Punkten auf Rang 18. In den bislang vier Partien unter Koschinats Regie kamen nur zwei Zähler hinzu, so dass die Osnabrücker als Schlusslicht so langsam den Kontakt zum rettenden Ufer verlieren.
Nun soll an diesem Samstag, 27. Januar, im Heimspiel gegen den SC Paderborn (13 Uhr, Bremer Brücke) erstmals seit elf Spielen wieder ein Sieg her. „Wir wissen, dass wir in einer Drucksituation sind“, sagt Osnabrücks Chefcoach und fügt mit Blick auf den Gegner an: „Der SCP ist ein brutal stabiler Zweitligist, der es versteht, Spieler besser zu machen.“
Zugleich lobt Koschinat die taktischen Finessen von SCP-Trainer Lukas Kwasniok. „Die Paderborner nehmen permanente Personalrochaden vor. Mein Kollege nutzt die ganze Breite des Kaders aus und entwickelt für jedes Spiel einen speziellen Plan. Das macht die Spielvorbereitung nicht leicht“, so Koschinat.
Der aus Koblenz stammende 52-Jährige traf in seiner Trainer-Karriere bislang übrigens mit vier verschiedenen Vereinen auf den SCP. Dabei wartet Koschinat noch immer auf den ersten Sieg. Mit Fortuna Köln gab es in den Drittliga-Spielzeiten 2016/17 und 2017/18 ein Remis und drei Niederlagen. Mit dem SV Sandhausen, Arminia Bielefeld und dem VfL Osnabrück blieb Koschinat gegen Paderborn immerhin ungeschlagen, denn die insgesamt fünf Zweitliga-Duelle gegen den SCP endeten jeweils mit einem Unentschieden.
Osnabrücker Personalprobleme
„Die Woche war nicht problemfrei“, sagt Uwe Koschinat mit Blick auf die Vorbereitung aufs SCP-Spiel. So haben sich diverse VfL-Kicker einen grippalen Infekt eingefangen. Dazu zählt Routinier Robert Tesche (36), der wohl am Samstag gegen Paderborn erstmals in dieser Saison ausfallen wird.
Auf Jungspund Lars Kehl muss Uwe Koschinat definitiv verzichten. Der 21-jährige hatte nach schwacher Hinrunde eine starke Wintervorbereitung absolviert, erlitt aber vor einer Woche bei der 1:2-Niederlage in Karlsruhe einen Mittelfußbruch.
Maximilian Thalhammer ist dagegen einsatzbereit. Ob der defensive Mittelfeldspieler, der von 2020 bis 2022 das Trikot des SC Paderborn getragen hat, am Samstag in der Startelf steht, ist aber fraglich. Der Sommerneuzugang aus Regensburg verbuchte seit dem sechsten Spieltag nur noch zwei Startelf-Einsätze und stand in den vergangenen drei Spielen ganze fünf Minuten auf dem Feld.
Zudem ist ungewiss, ob Bashkim Ajdini in die Anfangsformation zurückkehrt. Der 31-Jährige, der seine Fußballkarriere beim SJC Hövelriege begonnen hatte, ist zwar nach einer Gelbsperre wieder an Bord. Doch mit Winterneuzugang Athanasios Androutsos, der in Karlsruhe eine solide Vorstellung als Rechtsverteidiger bot, hat Ajdini nun einen namhaften Konkurrenten.
Volles Haus an der Bremer Brücke
An Unterstützung wird es den VfL Osnabrück am Samstag nicht mangeln. Die Atmosphäre an der altehrwürdigen Bremer Brücke wird wohl wieder einmal eindrucksvoll sein. So ist das Stadion mit 15.741 Zuschauern bereits ausverkauft. „Die Menschen glauben noch an unsere Truppe“, betont VfL-Coach Uwe Koschinat.
Doch auch die Zweitligakicker des SC Paderborn können sich auf Rückendeckung freuen. Schließlich ist folglich auch der Gästeblock ausverkauft. 1.400 SCP-Fans werden in Osnabrück mit dabei sein. Das letzte Duell der beiden Teams an der Bremer Brücke war dagegen Corona-bedingt ein Geisterspiel. So feierte der SCP am 19. Dezember 2020 dank eines Treffers von Sven Michel (56.) einen 1:0-Sieg in einem gähnend leeren Stadion.
Noch kein freier Verkauf fürs Düsseldorf-Heimspiel
Auch die Home-Deluxe-Arena dürfte am Sonntag, 4. Februar, gut gefüllt sein, wenn der SC Paderborn ab 13.30 Uhr gegen Fortuna Düsseldorf um Zweitligazähler kämpft. So hatte der SCP bis Freitagmittag bereits 10.300 Karten verkauft, obwohl bislang nur Mitglieder, Dauerkarteninhaber und registrierte Fans aus Paderborn und Umgebung zuschlagen können.
So hat der Verein die Tickets bewusst noch nicht in den freien Verkauf gegeben, um zu verhindern, dass sich Düsseldorfer Fans über diesen Weg Karten für die Partie sichern. Das Gästekontingent, das 1.941 Tickets zählte, ist nämlich bereits ausverkauft. Im Heimbereich sind rund 90 Prozent der Unterrang-Sitzplatzkarten vergeben. Die Sitzplätze im neuen Oberrang sind unterdessen erst zur Hälfte vergriffen, wobei der SCP den Bereich oberhalb des Gästeblocks auch noch nicht für den Verkauf freigegeben hat.
Derby im Heidewald
Eigentlich sollte die U21 des SC Paderborn erst am Sonntag, 4. Februar, mit der Regionalligapartie bei Fortuna Köln ins neue Pflichtspieljahr starten. Doch nun ist die SCP-Reserve bereits an diesem Samstag, 27. Januar, gefragt. Dann steigt um 14 Uhr im Ohlendorf-Stadion im Heidewald das Nachholspiel beim FC Gütersloh.
Das OWL-Derby war im vergangenen Jahr gleich zwei Mal abgesagt worden, weil die Stadt Gütersloh den Platz gesperrt hatte. Nun soll es im dritten Anlauf klappen. Die Paderborner U21 hat hierbei beste Erinnerungen an den Heidewald. So machte der SCP am 21. Mai 2023 mit einem 2:0-Erfolg in Gütersloh den Aufstieg in die Regionalliga West perfekt.
Zum Auftakt der neuen Regionalliga-Saison gelang dann ein 3:2-Heimsieg gegen den FCG. Die SCP-Reserve klagt derzeit nicht über Verletzungsprobleme, muss aber am Samstag unter anderem auf Torwart Arne Schulz verzichten, der zeitgleich beim Zweitligaspiel in Osnabrück im Paderborner Kader stehen wird. Dennoch soll nach sechs sieglosen Spielen in Folge endlich wieder ein Dreier her.