Darum schaltete Kiels Trainer Rapp bei Arminias 5:1 vorzeitig den Fernseher ab

Bielefeld. Kann Arminia Bielefeld das Momentum nutzen und in Kiel im zweiten Saisonspiel den zweiten Sieg landen? An diesem Sonntag um 13.30 Uhr gastieren die Ostwestfalen zum Duell Absteiger gegen Aufsteiger an der Ostsee. Während die Kieler ihre erste Partie höchst unglücklich mit 1:2 beim SC Paderborn verloren (der Siegtreffer für den SCP fiel in der neunten Minute der Nachspielzeit), wirbelte Liganeuling Arminia mit einem teils furiosen 5:1 über Fortuna Düsseldorf an die Tabellenspitze. Kiels Coach Marcel Rapp sah sich die Partie des kommenden Gegners am vergangenen Samstagabend gar nicht bis zum Ende an. &bdquo;Um ehrlich zu sein, habe ich das Spiel irgendwann ausgeschaltet“, sagte er und begründete: &bdquo;Weil 11 gegen 10 etwas anderes ist als 11 gegen 11.“ Kiels Coach Rapp: &bdquo;Die Arminia weiß genau, was sie will“ Kurz vor der Pause war Fortuna-Profi Tim Oberdorf beim Stand von 1:0 für die Fortuna mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden. Gegen zehn Düsseldorfer drehte Bielefeld mächtig auf und feierte am Ende einen deutlichen Erfolg. Für Rapp aber war es beinahe ein Muster ohne Wert. Er zog es bei der Videoanalyse vor, sich auf andere Arminia-Partien zu konzentrieren, die aus seiner Sicht aussagekräftiger sind. Sein Urteil über den Gegner: &bdquo;Da kommt was auf uns zu.“ Arminia sei &bdquo;eingespielt“ und verfüge über &bdquo;gute Abläufe“. Die Mannschaft &bdquo;weiß genau, was sie will“. Lesen Sie auch: Leistungsträger angeschlagen: Arminia Bielefeld in Kiel ohne Corboz und Russo? Dass die Bielefelder in der abgelaufenen Saison insbesondere auch im DFB-Pokal für Furore sorgten und auf ihrem Weg ins Finale in Berlin gleich vier Bundesligisten eliminierten, ist natürlich auch Rapp nicht verborgen geblieben. Auf die Spielvorbereitung seiner Kieler habe das jedoch wenig bis gar keinen Einfluss gehabt. &bdquo;Die Spielvorbereitung ist immer gleich, egal wie der Gegner heißt. Wir denken uns das Stadion weg, wir denken uns die Trikots weg und gucken einfach, wie die Mannschaft Fußball spielt und analysieren das“, erklärte er und ergänzte: &bdquo;Bei Bielefeld kann man grundsätzlich sagen: Das ist eine gute Mannschaft, die gute Dinge macht. Und deswegen ist sie auch so erfolgreich.“ Kiel war für Arminia zuletzt immer ein gutes Pflaster Erfolgreich war die Arminia auch bei ihren vergangenen Auftritten im Holstein-Stadion. Die bisher letzte Niederlage dort setzte es im Oktober 2017, als ein gewisser Marvin Ducksch (wechselte nach vier Jahren bei Werder Bremen kürzlich zum englischen Zweitligisten Birmingham City) die Störche bei deren 2:1-Erfolg in Führung brachte. Lesen Sie auch: Arminia-Trainer Kniat übt sich in ostwestfälischer Euphorie Es folgten drei DSC-Dreier in Folge, die es durchweg in sich hatten. Im Dezember 2018 hauchte Uwe Neuhaus in seinem ersten Spiel als Bielefeld-Trainer der Arminia neues Leben ein. Julian Börner traf in der Schlussphase zum 2:1-Sieg. Im Mai 2020 bedeutete ein erneutes 2:1 einen Meilenstein auf Arminias Weg in die Bundesliga. Sven Schipplock gelang in der Nachspielzeit sein einziges Saisontor für den DSC. Und im April 2023 gewann Arminia unter Trainer Uwe Koschinat mit 3:2 in Kiel. Trotz dieses Erfolges stiegen die Ostwestfalen am Ende in die 3. Liga ab. .responsive23-XrZQbqf4HPlSn8rJ-ttc-linechart-arminia-bielefelds-saisonverlauf { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-XrZQbqf4HPlSn8rJ-ttc-linechart-arminia-bielefelds-saisonverlauf { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-XrZQbqf4HPlSn8rJ-ttc-linechart-arminia-bielefelds-saisonverlauf { padding-top: 142.86%; } } Und diesmal? Wollen rund 1.500 Arminia-Fans (der Gästeblock ist ausverkauft) den vierten Sieg in Serie an der Ostsee feiern. Bis Freitag waren für die Partie im Holstein-Stadion (15.034 Plätze) insgesamt 14.800 Tickets abgesetzt worden. Rapp erwartet gegen Arminia mehr Kieler Torchancen als in Paderborn Die Heimfans dürfen einen Gastgeber erwarten, der &bdquo;Bock hat, Fußball zu spielen, der Bock hat, Zweikämpfe zu führen“, sagte Rapp. &bdquo;Und dann wird der Funke überspringen.“ Jedoch habe sich sein Team bei der Startpleite in Paderborn &bdquo;schwergetan, Torchancen herauszuarbeiten. Wir haben an ein paar Stellschrauben gedreht. Das Thema stand mehr im Fokus als sonst“, sagte der 46 Jahre alte Trainer und kündigte eine bissigere Elf als zuletzt an: &bdquo;Es geht darum, Zweikämpfe zu gewinnen – und auch mal einen offensiven Zweikampf.“ DSC-Coach Mitch Kniat ahnt: &bdquo;Das wird ein hartes Stück Arbeit.“ Gleichwohl sei man &bdquo;zuversichtlich, dass wir die drei Punkte mitnehmen können“. Lesen Sie auch: Auf dem Abstellgleis: So geht es bei Arminia Bielefeld mit Jeredy Hilterman weiter Arminia würde dann mit einiger Wahrscheinlichkeit Tabellenplatz eins verteidigen. Interessant für den DSC und seine Anhänger: Seit der Saison 2000/01 gab es in der 2. Liga nach dem ersten Spieltag insgesamt 29 Tabellenführer (mehrere geteilte erste Plätze). Und nur ein Team stieg am Saisonende direkt ab. 2008/09 erwischte es den FC Ingolstadt. Zehn dieser 29 Teams belegten am Ende indes einer der ersten drei Plätze, sechs schafften gar den direkten Aufstieg in die Bundesliga (Quelle: bundesliga.com). Offen blieb bei Arminias Pressekonferenz am Freitag, ob die angeschlagenen Mittelfeldspieler Mael Corboz und Stefano Russo (beide klagen über muskuläre Probleme) einsatzfähig sind.

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