
Zehnter fehlen Zentimeter
Aaron Zehnter war am Sonntag im SCP-Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth zusammen mit Koen Kostons, Martin Ens und Calvin Brackelmann einer von vier Zweitliga-Debütanten. In der Startelf standen dabei nur Kostons und Ens. Eigentlich wäre auch für Zehnter Platz in der Anfangsformation gewesen, denn Florent Muslija fiel verletzungsbedingt aus. Doch SCP-Trainer Lukas Kwasniok entschied sich auf der linken Außenbahn für Marcel Hoffmeier.
„Am Ende wünscht man sich natürlich immer, in der Startelf zu stehen. Aber man muss es realistisch sehen und ich bin auch nicht übertrieben enttäuscht. Es ist völlig in Ordnung, dass ich nach 65 Minuten reingekommen bin“, sagte Zehnter nach der unglücklichen 0:1-Niederlage gegen Fürth. In der besagten Minute wurde der Winterneuzugang aus Augsburg für Hoffmeier eingewechselt.
Und keine 60 Sekunden später hätte er mit einem Treffer der Marke „Tor des Monats“ fast einen traumhaften Einstand gefeiert. So zog der 19-Jährige nach einer weiteren Flanke von Raphael Obermair aus rund 18 Metern volley ab. Das Leder landete am rechten Innenpfosten und verfehlte sein Ziel somit nur um zwei, drei Zentimeter. „Leider ist der nicht reingegangen. Ich bin brutal enttäuscht, dass wir 0:1 verloren haben“, resümierte Zehnter.
Heuer muss auf die Tribüne
Obwohl mit Florent Muslija, Maximilian Rohr, Kimberly Ezekwem, Jannik Huth (alle verletzt oder erkrankt) und Filip Bilbija (Rotsperre) gleich fünf SCP-Akteure im Heimspiel gegen Fürth fehlten, musste Chefcoach Lukas Kwasniok bei der Nominierung seines 20er-Kaders ein, zwei Härtefall-Entscheidungen treffen.
Neben Niclas Nadj und U21-Akteur Moritz Flotho traf es dabei etwas überraschend auch Jannis Heuer. So saß der Innenverteidiger nur auf der Tribüne. Stattdessen stand Calvin Brackelmann, der als Einwechselspieler ab der 90. Minute ein kurzes Profidebüt feiern sollte, im Aufgebot. „Ich wollte einfach einen großen Linksfuß im Kader haben“, begründete Kwasniok seine Personalentscheidung.
Kwasniok kritisiert den VAR
Der SC Paderborn betrieb am Sonntag beim 0:1 gegen Fürth Chancenwucher, hatte hierbei allerdings auch viel Pech. Dies galt beispielsweise für die 26. Minute. In dieser hatte Winterneuzugang Koen Kostons zunächst alles richtig gemacht und den Ball überlegt Richtung lange Ecke geschlenzt. Doch der zurückgeeilte Fürther Linksverteidiger Kerim Calhanoglu klärte regelgerecht auf der Torlinie und verhinderte somit den Paderborner Führungstreffer.
Auch beim Nachschuss von Sebastian Klaas war Calhanoglu dann zur Stelle. Diesmal klärte er den Ball jedoch mit der linken Hand. Und so hätte es zwingend Elfmeter und Gelb geben müssen. Doch Schiedsrichter Max Burda übersah das Handspiel. Und der Video Assistant Referee griff nicht ein.
„Da muss man auf den Punkt zeigen, dafür ist der VAR da. Aber ab und zu legen die im Kölner Keller offensichtlich ein Päuschen ein. Heute war es für uns im falschen Moment“, ärgerte sich SCP-Trainer Lukas Kwasniok nach Spielschluss.
Zwei Fürther in der Elf des Tages
Der überragende Fürther Torwart Jonas Urbig war am Sonntag unumstritten der Spieler des Spiels. Das Sportmagazin „Kicker“ kürte den 20 Jahre jungen Keeper, der bereits zum neunten Mal in dieser Saison zu Null gespielt hatte, sogar zum Zweitliga-Spieler des Spieltags. Zudem wurde Urbig, der eine glatte Eins erhielt, zum dritten Mal für die Kicker-Elf des Tages nominiert. In dieser taucht zudem sein Teamkollege Armindo Sieb auf, der in der 33. Minute das Tor des Tages erzielt hatte.
1.400 SCP-Fans in Osnabrück
Für den SC Paderborn geht es am kommenden Samstag, 27. Januar, mit dem Gastspiel beim Zweitliga-Schlusslicht VfL Osnabrück (13 Uhr, Bremer Brücke) weiter. An Unterstützung dürfte es nicht mangeln, denn der Gästeblock ist bereits ausverkauft. So werden rund 1.400 SCP-Fans an der Bremer Brücke mit dabei sein.
Die Osnabrücker dürften nicht gerade selbstbewusst in diese Partie gehen. Zum Jahresende hatte es mit zwei Unentschieden zwar ein Mini-Zwischenhoch gegeben, doch unterm Strich wartet der Aufsteiger seit zehn Zweitligaspielen auf einen Sieg. Am vergangenen Freitag setzte es eine 1:2-Niederlage beim Karlsruher SC. „Wir haben jegliche Durchschlagskraft vermissen lassen“ konstatierte VfL-Trainer Uwe Koschinat nach einem Spiel, das auf einem bescheidenen Niveau gestanden hatte.
Justvan trifft und Holtmann kommt
Aufsteiger SV Darmstadt 98 ist zwar weiterhin Erstliga-Tabellenletzter, doch das rettende Ufer liegt nur drei Punkte entfernt. Und vielleicht führen ja zwei Ex-Paderborner die Lilien zum Klassenerhalt. So feierte Winterneuzugang Julian Justvan am Samstag beim 2:2 im Hessenderby gegen Eintracht Frankfurt ein überzeugendes Debüt. Einen Tag später präsentierten die Darmstädter Gerrit Holtmann als nächsten Neuzugang.
Justvan war erst am Freitag als Leihgabe der TSG Hoffenheim zu den Südhessen gestoßen, stand aber schon am Samstag in der Startformation. „Wir haben keine große Zeit mehr“, begründete SVD-Trainer Torsten Lieberknecht seine Entscheidung, die sich auszahlen sollte. Denn in der 61. Minute erzielte Justvan, der von 2020 bis 2023 das SCP-Trikot getragen hatte, sein erstes Bundesligator. Es war der 1:2-Anschlusstreffer für Darmstadt, das in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich kam.
Zu Justvans neuen Teamkollegen zählt nun auch Gerrit Holtmann, der in der Bundesliga-Saison 2019/20 insgesamt 26 Pflichtspiele für Paderborn bestritten hatte. Der 28-jährige Flügelflitzer wird ebenfalls für die Rückrunde vom VfL Bochum ausgeliehen. Zuletzt hatte Holtmann als VfL-Leihgabe für den türkischen Erstligisten Antalyaspor gekickt.
Für den Ex-Paderborner gibt es damit ein Wiedersehen mit Torsten Lieberknecht, unter dem er in der Zweitliga-Saison 2014/15 bei Eintracht Braunschweig sein Profidebüt gefeiert hatte. „Torsten Lieberknecht war einer meiner Entdecker. Er hat mir in den ersten Profi-Jahren wahnsinnig in meiner Entwicklung geholfen“, sagt Holtmann. „Er weiß genau, worauf es im Oberhaus ankommt“, urteilt Lieberknecht über seinen Neuzugang.
Neuer Klub für „Herze“
Ein anderer ehemaliger SCP-Akteur sorgt schon längst für die Zeit nach der aktiven Karriere vor. So studiert Felix Herzenbruch, der von 2016 bis 2019 das Paderborner Trikot getragen hatte, an der Universität Duisburg-Essen die Fächer Sport und Sozialwissenschaften auf Lehramt. Was den Fußball betrifft, war der inzwischen 31 Jahre alte Abwehrakteur allerdings seit dem Sommer vereinslos, weil ihn Rot-Weiß Essen überraschend aussortiert hatte. Doch nun hat er einen neuen Verein gefunden: So unterschrieb „Herze“ einen Vertrag beim Regionalliga-Schlusslicht SSVg Velbert, der vorerst bis zum Saisonende gilt.
„Die Aufgabe in Velbert passt einfach perfekt zu meinem Leben - sowohl privat, aber auch beruflich mit meinem Studium und fußballerisch“, sagte Herzenbruch gegenüber dem „Reviersport“. Einen weiteren Winterneuzugang angelte sich Velbert vom SC Paderborn II. So wechselt Torwart Jovan Jovic (21) aus der Paderborner U21 zum Ligakonkurrenten in den Kreis Mettmann.