Das ist das Halbjahreszeugnis für die Mittelfeldspieler des SC Paderborn

Paderborn. Nachdem im ersten Teil unserer Hinrunden-Einzelkritik die Defensivakteure des SC Paderborn unter die Lupe genommen worden sind, geht es im zweiten Part um die Mittelfeldspieler des SC Paderborn. In diesem Mannschaftsteil ist auch der mit Abstand beste SCP-Akteur der ersten Halbserie zu finden. Für die drei ältesten Paderborner Mittelfeldspieler lief die Hinrunde dagegen suboptimal. Mattes Hansen: Der Neuzugang aus der Schalker U19 trumpfte in der Vorbereitung auf, leistete sich aber zu Saisonbeginn eine erste kleinere Schwächephase. Vom 3. bis 11. Spieltag stand Hansen dann stets in der Startelf. Der Sechser avancierte zum U20-Nationalspieler und spulte trotz des ein oder anderen Patzers solide bis sehr gute Leistungen ab. Im Hinrunden-Endspurt schienen Hansen aber ein wenig die Kräfte auszugehen. So enttäuschte der Jungspund in den Partien gegen Nürnberg, Elversberg und Hamburg. Unterm Strich stehen aber 17 Pflichtspiel-Einsätze und die Erkenntnis, dass der SCP mit dem talentierten Blondschopf einen Glücksgriff getätigt hat. Note: 3+ David Kinsombi: Der Neuzugang aus Sandhausen hatte in den Testspielen der Vorbereitung zumeist als Achter agiert, kam in der Hinrunde dann aber als Sechser, zentraler Innenverteidiger oder Dreierketten-Halbverteidiger zum Einsatz. Der 28-Jährige konnte aber zu selten sein Potenzial ausschöpfen. So verlor Kinsombi nach einem schwachen Saisonstart seinen Startelfplatz. Erst am 10. Spieltag durfte er beim 2:2 gegen St. Pauli wieder von Beginn an ran. Seine Leistungen waren nun besser, ehe er gegen Nürnberg und Elversberg auf ganzer Linie enttäuschte. In den letzten beiden Partien gegen Hamburg und Rostock lieferte Kinsombi dagegen tadellose Vorstellungen ab. Wenn er diese Form kompensieren kann, könnte er in der Rückrunde die von ihm erhoffte tragende Rolle spielen. Note: 4 Sebastian Klaas: Nach einer ersten SCP-Saison voller Verletzungspech kam der 25-Jährige diesmal nahezu beschwerdefrei durch die Hinrunde und in 19 von 20 Pflichtspielen zum Einsatz. Dabei bewies Klaas, dass er ein ganz feiner Fußballer ist. Zudem war der gebürtige Ibbenbürener der Matchwinner beim eminent wichtigen 2:1-Heimsieg gegen Wiesbaden. Demgegenüber tauchte Klaas in diversen Partien aber auch immer wieder ab. Mitunter fehlte dem kreativen Achter die nötige Präsenz und die Bindung zum Spiel, um dann wiederum immer wieder seine Klasse aufblitzen zu lassen. Wenn er in der Rückrunde noch mehr Konstanz in seine Leistungen bringt, dürfte Klaas aber beste Karten für einen dauerhaften Platz in der Startelf haben. Note: 3 Kai Klefisch: Dem gebürtigen Leverkusener mangelt es wahrlich nicht an Präsenz. Klefisch fordert stets den Ball, übertreibt es dabei aber manchmal. Mitunter hält er sich nicht an taktische Vorgaben. Und so setzte ihn sein Trainer mitunter auf die Bank. Oder er wurde vorzeitig ausgewechselt. Mit 15 Startelf-Einsätzen und 1.230 Spielminuten zählte Klefisch dennoch zu den Dauerbrennern. Sollte dem 24-Jährigen in der Rückrunde nun der berühmt-berüchtigte nächste Schritt gelingen, würde der emsige Rotschopf endgültig eine Schlüsselrolle beim SCP einnehmen. Denn zu seinem unbändigen Einsatzwillen und dem Kämpferherz gesellen sich beachtliche fußballerische Qualitäten, die den Sechser enorm wertvoll machen. Note: 2- Robert Leipertz: Die Leidensgeschichte des einstigen SCP-Topscorers hatte im Februar begonnen. Damals zog sich Leipertz eine schwere Verletzung beim Gastspiel in Kiel zu. Der gebürtige Jülicher feierte zwar ein überraschend schnelles Comeback, ist seitdem aber auf Formsuche. So blieb &bdquo;Leipi“ auch in dieser Hinrunde weit unter seinen Möglichkeiten, zumal sich seine Pechsträhne fortsetzte. In der Vorbereitung und beim Saisonstart sorgte ein Meniskuseinriss für eine Zwangspause. Ausgerechnet in Kiel zog er sich dann einen Sehnenanriss in der Fußsohle zu. Und im Jahres-Endspurt plagten ihn Adduktoren- und Leistenprobleme. Und so stehen für den Vizekapitän in dieser Saison bislang ganze 373 Pflichtspielminuten und ein Törchen zu Buche, das er übrigens ausgerechnet in Kiel erzielte. Bleibt zu hoffen, dass &bdquo;Leipi“ in der Rückrunde zur alten Form zurückfindet. Note: 4- Florent Muslija: Bei einer Wahl zum SCP-Spieler der Hinrunde würde Muslija haushoch gewinnen. Der 25-Jährige war unumstritten der beste Paderborner und mit neun Toren und sechs Assists auch der Topscorer des Teams. Dabei kam der kosovarische Nationalspieler zumeist als linker Schienenspieler zum Einsatz, so dass er auch viele Defensivaufgaben erledigen musste. Doch das tat seiner Torgefahr keinen Abbruch. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. Eine Verlängerung ist wohl utopisch. Wenn der SCP noch eine Ablöse kassieren möchte, müsste er Muslija somit in diesem Winter verkaufen. Doch der Verein dürfte sich das genau überlegen. Denn ohne Muslija könnte Paderborn auch in der TV-Gelder-Tabelle schnell abrutschen, so dass ein vorzeitiger Abgang dem SCP ein finanzielles Minusgeschäft bescheren könnte. Rein sportlich wäre der Verlust ohnehin ein Schlag ins Kontor. Ohne die Muslija-Treffer hätte Paderborn beispielsweise rein rechnerisch satte sieben Punkte weniger auf dem Konto. Note: 1- Niclas Nadj: In der Rückrunde der vergangenen Saison hatte der Neuzugang aus Flensburg gezeigt, dass er ein Rohdiamant ist. Der erhoffte nächste Schritt lässt aber noch auf sich warten. So kam Nadj in der Hinrunde der aktuellen Spielzeit nur auf neun Profi-Einsätze und 264 Pflichtspielminuten. Beim 2:1 gegen Wiesbaden gelang dem 22-Jährigen das erste Zweitligator. Nadj war bei all seinen Einsätzen enorm fleißig, doch die Fehlerquote ist noch zu hoch. Weitere Spielpraxis sammelte er in der U21, die mit Nadj satte zehn Punkte aus vier Spielen holte. Eine Erkrankung setzte ihn leider ab Mitte November außer Gefecht. Note: 3- Raphael Obermair: Der 27-Jährige war zu Saisonbeginn gesundheitlich nicht auf der Höhe. Das merkte man an seinen Leistungen. Ab dem 5. Spieltag stand Obermair dann stets in der Startelf. In den letzten 14 Pflichtspielen kam er hierbei über die volle Distanz zum Einsatz. Und abgesehen von ein, zwei Ausnahmen zeigte die Leistungskurve stetig nach oben. Beim Hinrundenfinale gegen Rostock war Obermair sogar der überragende Mann auf dem Platz. In dieser Form ist er für den SCP unverzichtbar. Note: 2- Marco Schuster: Nachdem die Spielzeit 2022/23 für ihn eine persönliche &bdquo;Seuchensaison“ gewesen war, verbuchte Schuster in der Hinrunde immerhin elf Pflichtspiel-Einsätze. Acht Mal stand er dabei in der Startelf. Zumeist erfüllte der vielseitige SCP-Akteur dabei seinen Job. Beim 1:3 in Berlin und beim 1:4 in Elversberg erwischte der 28-Jährige allerdings einen ganz schlechten Tag. Mit seinem tadellosen Charakter ist der gebürtige Bayernschwabe dennoch ein wichtiger Bestandteil des Teams. Auch wenn Schuster oftmals auf der Bank Platz nehmen muss. Note: 4+

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