SCP-Splitter

Rostock setzt auf Ex-Paderborner, die Arena erstrahlt im neuen Licht

Der FC Hansa Rostock reist mit einem neuen Trainer und drei ehemaligen SCP-Akteuren zum Gastspiel an die Pader. Ein Ex-Paderborner muss dagegen passen. Bei den Hausherren fehlt ein Sextett. In der Arena wird es nach dem Abpfiff eine Lightshow geben. Und die SCP-Fans sammeln wieder Spenden.

Die Ex-Paderborner (v. l.) Sebastian Vasiliadis und Kai Pröger könnten am Freitag in der Partie bei ihrem Ex-Klub in der Rostocker Startelf stehen. SCP-Leihgabe Jasper van der Werff muss dagegen passen. | © picture alliance

Frank Beineke
14.12.2023 | 14.12.2023, 17:30

Rostock verzichtet auf Experimente

Als der FC Hansa Rostock zuletzt in Paderborn gastierte, war es für Alois Schwartz das dritte Pflichtspiel als Hansa-Chefcoach. Mit dem 0:3 beim SCP kassierte er seine dritte Niederlage. Die Zeichen standen auf Abstieg. Doch dann holte Rostock satte 16 Punkte aus den letzten sechs Spielen. Und Hansa war gerettet.

Wenn die Ostseestädter an diesem Freitag, 15. Dezember, um 18.30 Uhr erneut in der Paderborner Home-Deluxe-Arena um Zweitligazähler kämpfen, wird Schwartz nicht mehr auf der Bank setzen. So trennte sich der FC Hansa am Mittwoch von seinem Cheftrainer sowie von Assistenzcoach Dimitrios Moutas. Nachfolger ist Uwe Speidel, der das Amt aber nur interimsweise übernimmt.

„Es sind nur zwei Tage Vorbereitung. Da werden wir den Fußball nicht neu erfinden oder Experimente wagen“, sagt der 52-jährige Fußball-Lehrer, der eigentlich als Sportlicher Leiter der Hansa-Nachwuchsakademie fungiert. In diese Rolle wird Speidel nach dem Spiel auch zurückkehren.

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„Am Ende geht es am Freitag darum, die Jungs richtig einzustellen und die drei Punkte einzufahren“, betont der Interimstrainer. Dieser muss in Paderborn auf fünf Akteure verzichten. So werden die Hansa-Spieler Junior Brumado, Rossipal, Neidhardt und Strauß sowie SCP-Leihgabe van der Werff beim Gastspiel an der Pader fehlen.

Huth setzt erneut aus

Auf Paderborner Seite fehlen am Freitag sogar sechs Akteure. Filip Bilbija (Rot) und Jannis Heuer (5. Gelbe) sind gesperrt. Zudem müssen Maxi Rohr (Sehnenriss), Niclas Nadj (Trainingsrückstand) und der weiterhin erkrankte Kimberly Ezekwem passen. Auch Kapitän Jannik Huth, der seinen Status als Nummer eins an Pelle Boevink verloren hat, setzt beim Hinrundenfinale noch einmal aus.

Der SCP-Keeper fehlte zuletzt aus privaten Gründen, ist in dieser Woche aber ins Training zurückgekehrt. Als Ersatztorwart wird aber wieder Arne Schulz im Paderborner 20er-Kader stehen. In diesen könnten derweil die U21-Akteure Moritz Flotho und Martin Ens rücken. Florent Muslija und Robert Leipertz, die zu Wochenbeginn aufgrund von Blessuren aufs Teamtraining verzichten mussten, sind einsatzbereit.

SCP erwartet 12.500 Fans

Mit 11.950 Zuschauern verzeichnete der SC Paderborn zuletzt beim 1:0-Sieg gegen Hannover den zweitschlechtesten Besuch der Hinrunde, in der bislang durchschnittlich 13.292 Fans pro Spiel ins Stadion strömten. Gegen Rostock erwartet der SCP am Freitag rund 12.500 Zuschauer. So hatte der Verein bis Donnerstagmittag gut 11.000 Karten verkauft.

Kurzentschlossene können sich noch Tickets an der Tageskasse sichern. Diese öffnen um 17 Uhr. Allerdings ist keine Barzahlung möglich.

Pröger hat Ladehemmungen

Mit Kai Pröger, Sebastian Vasiliadis, Svante Ingelsson und Jasper van der Werff stehen gleich vier Ex-Paderborner in Diensten von Hansa Rostock, wobei man bei van der Werff den Zusatz „Ex“ streichen müsste. Schließlich hat der SCP den Schweizer Innenverteidiger lediglich verliehen. Für van der Werff zahlte sich das Leihgeschäft bislang aus, denn der 25-Jährige konnte in Rostock bislang reichlich Spielpraxis sammeln.

Auf das Wiedersehen mit dem SCP muss er allerdings verzichten, denn der Abwehrakteur fällt wegen einer Verletzung am Schultereckgelenk aus. Kai Pröger dürfte dagegen in der Startelf stehen, was in der vergangenen Zweitliga-Saison auch eine Selbstverständlichkeit war. Der damalige Neuzugang aus Paderborn avancierte auf Anhieb zum Publikumsliebling und hatte mit 15 Scorerpunkte einen großen Anteil am Klassenerhalt der Ostseestädter.

In dieser Spielzeit aber läuft es für Pröger noch gar nicht rund. Der 31-jährige Hansa-Stürmer erzielte erst einen Saisontreffer und fungierte zwischendurch nur noch als Joker. In den vergangenen drei Partien durfte Pröger aber wieder von Beginn an ran.

Vorsicht vor Vasiliadis

Der Ex-Paderborner Sebastian Vasiliadis kickt erst seit dieser Saison für Rostock. Der Deutsch-Grieche war von Zweitliga-Absteiger Bielefeld zu Hansa gewechselt und sollte im zentralen Mittelfeld zur festen Größe werden. Doch zu Saisonbeginn musste er sich mit der Reservistenrolle zufrieden geben. In den vergangenen fünf Spielen stand „Vasi“ dann stets in der Startelf, doch seine Leistungen waren bislang durchwachsen.

Der SCP sollte sich davon besser nicht täuschen lassen, denn auch in Bielefelder Diensten konnte der 26-Jährige in der vergangenen Saison nur selten überzeugen. Doch ausgerechnet gegen Paderborn zeigte Vasiliadis seine vielleicht besten Saisonleistungen. Beim 2:0-Hinspielsieg an der Pader erzielte er sogar ein Tor.

Rostocks vierter ehemaliger SCP-Akteur dürfte am Freitag in die Anfangsformation zurückkehren: Svante Ingelsson, der zuletzt bei der 0:2-Heimpleite gegen Schalke aufgrund eines Infektes gefehlt hatte, ist wieder einsatzbereit. Der Schwede ist meistens gesetzt, konnte aber ebenso wie Pröger noch nicht an die gute Form aus der Vorsaison anknüpfen.

Premiere für die neue LED-Technik

Die Fans des SC Paderborn sollten die Home-Deluxe-Arena am Freitagabend selbst bei einer Niederlage nicht so schnell verlassen. Rund 15 Minuten nach dem Abpfiff kann dann nämlich erstmals die neue LED-Technik bewundert werden. So verspricht SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger „eine großartige Lightshow“, die musikalisch untermalt wird.

Rund 700 Meter LED-Beleuchtung wurden in den vergangenen Monaten in der Arena installiert. Federführend war die Paderborner „Lightpower Group“, die schon weltweit Meriten gesammelt hat. „Wir werden nach Spielende die verschiedenen Inszenierungsmöglichkeiten zeigen“, verspricht Lightpower-Geschäftsführer Philipp Wezorke. Ab der Rückrunde wird die neue LED-Technik dann auch während der SCP-Spiele zum Einsatz kommen. Beispielsweise, wenn die Hausherren ein Tor erzielt haben.

Spendenaktion geht in die zweite Runde

Die Aktive Fanszene des SC Paderborn setzt am Freitag gegen Rostock ihre Weihnachtsspendenaktion fort. Bereits im Heimspiel gegen Hannover 96 hatten die SCP-Fans zuletzt Weihnachtskugeln verkauft. Und dies mit großem Erfolg. Zudem wurden Becherpfand- und Bargeldspenden entgegengenommen. Letzteres ist nun auch gegen Rostock möglich.

Zudem werden diesmal im gesamten Umlauf der Arena schmucke Poster verkauft. Das Motiv, das aus eigener Feder stammt, zeigt den Paderborner Dom. Die Poster gibt es im DIN-A4- und DIN-A3-Format. Der gesamte Erlöse der Verkäufe und Spenden kommt dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Paderborn-Höxter zugute.

OWL-Derby der U21 fällt erneut aus

Die U21 des SC Paderborn kann unterdessen nun doch schon in die Winterpause gehen. Grund: Das bereits am 2. Dezember ausgefallene Regionalligaspiel beim FC Gütersloh, das an diesem Samstag um 14 Uhr nachgeholt werden sollte, ist erneut abgesagt worden. Die Stadt Gütersloh hat den Platz im Ohlendorf-Stadion im Heidewald nach den jüngsten Regenfällen gesperrt. Ein Nachholtermin für das OWL-Derby steht noch nicht fest.

E-Sport-Asse kassieren erste Niederlagen

In der Virtual Bundesliga hat der SC Paderborn in dieser Woche bereits einen Sieg gegen Hansa Rostock gelandet. So feierten Jonas „Jonny“ Wirth und Jamie „Chaser Bartel“ am Dienstag einen ungefährdeten Erfolg gegen die Ostseestädter. Abgesehen davon war es für den SCP allerdings ein ziemlich bescheidener Dreifach-Spieltag, denn das Paderborner Erfolgsduo kassierte seine ersten beiden Saisonniederlagen.

So musste sich der bis dato ungeschlagene Spitzenreiter zunächst dem VfL Bochum geschlagen geben. Im Doppel gab es zwar einen 5:0-Erfolg, doch dann verloren Wirth und der Ex-Bochumer Bartel ihre Einzel. Zum Abschluss des Spieltages setzte es dann im Topspiel gegen Werder Bremen die nächste Pleite. Das Doppel und das Einzel von Bartel gingen verloren. Somit war der sehenswerte 3:0-Erfolg, den Wirth gegen den deutschen Vizemeister Berkay Demirci eingefahren hatte, letztlich wenig wert. Der SCP liegt nun mit 31 Punkten hinter St. Pauli (33) und Bremen (32) auf Rang drei.


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