Paderborn schrammt mit ungewöhnlicher Startelf am Sieg in Magdeburg vorbei

Magdeburg. Es fehlte nicht viel zum dritten Saisonsieg. So führte der SC Paderborn am Freitagabend im Zweitliga-Gastspiel beim 1. FC Magdeburg bis zur 85. Minute durch ein Tor von Startelfdebütant Adriano Grimaldi mit 1:0, ehe die Hausherren vor 24.123 Zuschauern in der Magdeburger MDCC-Arena noch zum 1:1-Endstand ausglichen. Doch der SCP hatte mit einer ungewöhnlichen Anfangsformation trotz des verpassten Dreiers eine beachtliche Leistung gezeigt. "Wir haben gegen einen bockstarken Gegner ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht. Und wir sind sehr zufrieden mit der Leistung, aber nicht ganz so zufrieden mit dem Punkt", resümierte Lukas Kwasniok. Paderborns Coach hatte im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Wiesbaden fünf Änderungen vorgenommen und eine Startelf aufgeboten, zu der Adjektive wie &bdquo;riskant" oder sogar &bdquo;verwegen" passen. Ein Wechsel war erzwungen, denn Visar Musliu musste aufgrund eines Infekts passen. Für ihn spielte der Ex-Magdeburger Tobias Müller, der eine richtig starke Leistung zeigen sollte. Die Rückkehr von Kai Klefisch in die Anfangsformation war keine Überraschung. Dass Zweitliga-Debütant Ilyas Ansah, Adriano Grimaldi und Marco Schuster von Beginn an ran durften, hatte jedoch niemand erwartet. Curda, Heuer, Klaas und Nadj mussten dafür auf die Bank. Doch Paderborns gewagte Anfangsformation funktionierte gut. Die physisch starke Sturmreihe um Platte, Grimaldi und Ansah stellte die FCM-Abwehr vor arge Probleme. Und die zweikampfstarke SCP-Defensive hatte die bis dato beste Offensive der Liga in der ersten Hälfte zumeist prima im Griff. Die erste Chance des Spiels ging dann auch aufs Konto der Gäste. Nach einem Konter über Platte und Obermair kam Grimaldi zum Abschluss, zog dabei aber übers Tor (9.). Dann musste FCM-Verteidiger Jean Hugonet verletzt raus, weil er sich bei einem mit Gelb geahndeten Foul an Platte selbst verletzt hatte (14.). Grimaldi trifft im zweiten Anlauf Die Hausherren wurden erst nach einer halben Stunde erstmals gefährlich. Zunächst klärte SCP-Akteur Müller nach einer flachen Hereingabe von Bockhorn (30.). Dann zog Jason Ceka knapp vorbei (32.). Die 34. Minute aber stand im Zeichen von Adriano Grimaldi. Erst verstolperte der Routinier noch ein perfektes Muslija-Zuspiel. Doch rund 20 Sekunden später netzte Startelf-Debütant Grimaldi nach Platte-Vorarbeit zum 0:1 ein. Zunächst wurde zwar auf Abseits entschieden, doch der Video Assistant Referee korrigierte das Schiedsrichtergespann. Platte hätte in Minute 42 auf 0:2 erhöhen können. Der wuchtige SCP-Angreifer setzte sich einmal mehr auf der rechten Seite durch, jagte das Leder aber in den Magdeburger Nachthimmel. Der FCM blieb derweil harmlos. Wenn einmal ein Paderborner den Ball im Vorwärtsgang verlor, trafen Atik, Ceka und Co. oft die falschen Entscheidungen. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte der SCP jedoch Glück, als ein Atik-Schuss nur hauchdünn sein Ziel verfehlte (45.+2). Müller verhindert den Ausgleich Kurz nach dem Wechsel verhinderte dann Müller den Ausgleich, als er in höchster Not gegen Schuler rettete (49.). Der FCM erhöhte nun die Schlagzahl, war aber weiterhin nicht zwingend genug. Für den SCP gab es nun weniger Entlastung, denn beim Sturmtrio ließen die Kräfte nach. Doch in Minute 67 kam Platte zum Abschluss, als er FCM-Keeper Reimann zu einer Glanztat zwang. Dann hatten er und Grimaldi Feierabend. Conteh und Klaas kamen in die Partie (73.). Der FCM brachte unter anderem Luc Castaignos, der in Minute 77 seinen Meister in SCP-Torwart Jannik Huth fand. Auf der Gegenseite verhinderte Lawrence gegen Conteh Schlimmeres, ehe Müller die anschließende Ecke übers Tor köpfte (81.). Das sollte sich rächen, denn in der 86. Minute gewann Castaignos das Laufduell gegen den gerade eingewechselten Heuer und Schuster, um zum 1:1 einzunetzen. In Minute 89 hätte Castaignos endgültig zum Magdeburger Helden werden können, doch der Joker köpfte aus kurzer Distanz am Tor vorbei. Mehr als ein Remis hatten die Gastgeber auch nicht verdient, denn Paderborn hatte einen sehr beherzten Auftritt hingelegt. "Unser Matchplan ist in der ersten Halbzeit voll aufgegangen. Am Ende war es aber ein verdientes Remis, auch wenn es aus Paderborner Sicht zwei verlorene Punkte sind", bilanzierte SCP-Keeper Jannik Huth. Dessen Team freut sich nun auf das Heimspiel gegen den FC Schalke 04 (Freitag, 22. September, 18.30 Uhr, Home-Deluxe-Arena). Man darf gespannt sein, was sich Lukas Kwasniok dann einfallen lässt. Das Spiel hier im NW-Ticker zum Nachlesen:

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