
Ende einer langen Wartezeit
Ganz fünf Zweitliga-Minuten hatten für Felix Platte in dieser Saison bislang zu Buche gestanden. Doch am Samstag stand der Stürmer des SC Paderborn im Gastspiel bei Holstein Kiel erstmals seit dem 23. April 2023 (2:2 in Sandhausen) wieder in der Anfangsformation. Platte zeigte vor der Pause keine schlechte Leistung, doch auch das konnte für ihn kein Trost sein.
Der SCP hatte das Spiel schließlich 1:2 verloren. "Wir haben nicht das abgerufen, was wir eigentlich können. Nach der Führung haben wir uns zu tief fallen lassen, keinen Zugriff mehr bekommen und die Bälle zu leicht verloren", kritisierte der 27-Jährige, der in den vergangenen Monaten immer wieder durch muskuläre Probleme ausgebremst wurde.
Platte ärgerte sich zudem über zwei Szenen aus der 16. und 45. Minute, in denen er gute Torgelegenheiten vergeben hatte. "Die Dinger muss ich machen", sagte der SCP-Angreifer. Vor allem der missglückte Heber aus Minute 16 drückte aufs Gemüt. "Wenn ich mehr Spiele gemacht hätte, wäre ich vielleicht einfach am Torwart vorbeigegangen, um dann den Ball reinzuschieben. Aber es fehlt halt noch etwas", erklärte Platte.
Sein Trainer hofft unterdessen, dass der Stürmer nun endlich einmal über einen längeren Zeitraum verletzungs- und beschwerdefrei bleibt. "Wir genießen die Zeit, in der uns Felix zur Verfügung steht", sagte Kwasniok mit Blick auf seinen Schützling, der nun immerhin schon fast vier Wochen am Stück trainieren konnte.
Kinsombi muss aufs Wiedersehen verzichten
Die Namen von Maximilian Rohr und David Kinsombi fehlten am Samstag überraschend im 20er-Kader des SC Paderborn. Die beiden potenziellen Führungsspieler mussten auf die Reise nach Kiel verzichten. So gab der SCP bekannt, dass Kinsombi aus privaten Gründen fehlte, ohne dies zu konkretisieren. Für den Neuzugang aus Sandhausen gab es damit kein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub Kiel. Kinsombi spielte aber schon am Sonntag im Testspiel gegen Wiedenbrück (1:1) wieder mit.
Auch Maximilian Rohr durfte gegen den benachbarten Regionalligisten ran, um Spielpraxis zu sammeln. In den vergangenen Wochen hatte der SCP-Allrounder schließlich an einer Sprunggelenksverletzung laboriert. "Maxi ist noch nicht wieder bei 100 Prozent", begründete SCP-Coach Lukas Kwasniok, warum er Rohr nicht für den Kiel-Kader nominiert hatte.
Die Pläne für die Länderspielpause
Paderborns Zweitligakicker haben nun immerhin viel Zeit, um an ihren Defiziten zu arbeiten. Schließlich geht es aufgrund der Länderspielpause erst am Freitag, 15. September, mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden (18.30 Uhr, Home-Deluxe-Arena) weiter. Die exakten Trainingspläne standen am Sonntagmittag noch nicht fest.
"Aber wir passen die Pläne immer der Situation an. Und wir werden jetzt eher mehr als weniger trainieren", erklärte Lukas Kwasniok nach dem müden 1:1 gegen Wiedenbrück.
Die Wahl fällt auf Muslija
Für viele SCP-Fans war es die beste Nachricht des Deadline-Days: Florent Muslija sollte auch am letzten Tag der Sommer-Transferperiode nicht zu einem anderen Verein wechseln und kickt damit zumindest in der Hinrunde weiterhin für den SC Paderborn. Aus sportlicher Sicht ist der kosovarische Nationalspieler derzeit auch nahezu unverzichtbar.
Davon künden unter anderem die vier Scorerpunkte, die Muslija in den ersten fünf Pflichtspielen der neuen Saison verbuchte. Und so wurde der 25-Jährige von den SCP-Fans wenig überraschend zum Spieler des Monats August gewählt. Muslija holte beim Internet-Voting auf der vereinseigenen Homepage 47,6 Prozent der Stimmen. Damit setzte er sich deutlich vor den Neuzugängen Filip Bilbija (27,5 Prozent) und Laurin Curda (24,9 Prozent) durch.
Neuer Klub für Humphreys
In der Rückrunde der vergangenen Zweitliga-Saison hatte Chelsea-Leihgabe Bashir Humphreys im Trikot des SC Paderborn überzeugende Leistungen gebracht. Der SCP hätte das Leihgeschäft gerne verlängert, doch schnell wurde klar, dass dies nicht realisierbar ist. In den vergangenen Monaten buhlten nun diverse englische Zweitligisten um die Dienste des 20-jährigen Innenverteidigers.
Doch am Ende deutete vieles darauf hin, dass Humphreys beim FC Chelsea bleibt. So stand der englische Junioren-Nationalspieler in den vergangenen beiden Premier-League-Spielen im 20er-Kader, um dann am vergangenen Mittwoch beim 2:1-League-Cup-Sieg gegen den Viertligisten AFC Wimbledon über die volle Distanz zu spielen. Doch am Deadline-Day wurde Humphreys dann doch ausgeliehen.
So soll der ehemalige SCP-Akteur in dieser Saison möglichst viel Spielpraxis bei Swansea City sammeln. Der südwalisische Klub kickt in Englands zweiter Liga und hat in dieser Championship-Spielzeit bislang erst zwei Punkte aus vier Spielen geholt. Und so schlug Swansea am Deadline-Day noch einmal kräftig auf den Transfermarkt zu, denn mit Kristian Pedersen wurde auch noch ein Linksverteidiger vom 1. FC Köln verpflichtet. "Das ist ein großartiger Klub mit einer großartigen Geschichte", sagt Bashir Humphreys mit Blick auf seinen neuen Arbeitgeber.