SCP-Splitter

SC Paderborn bangt um Filip Bilbija, der nächste Gegner siegt auf Schalke

Der SCP-Neuzugang aus Hamburg hat sich bei der 1:2-Heimpleite gegen Kaiserslautern am Knie verletzt. Ein Teamkollege muss Lehrgeld zahlen. Ein Torschütze ist traurig. Und Paderborns nächster Kontrahent setzt ein Ausrufezeichen.

Filip Bilbija wird in dieser Szene von den FCK-Spielern Kevin Kraus (l.) und Jan Elvedi (r.) attackiert. Der SCP-Neuzugang absolvierte eine starke erste Hälfte, musste dann aber wegen einer Knieverletzung raus. | © Imago Images

Frank Beineke
26.08.2023 | 26.08.2023, 12:15

Bangen um Bilbija

Filip Bilbija hatte am Freitagabend im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern in den ersten 45 Minuten mächtig Betrieb gemacht. Der 23-jährige Neuzugang des SC Paderborn war viel unterwegs, ging immer wieder ins Eins gegen Eins, gewann acht von zwölf Zweikämpfen und hatte in der siebten Minute nach einem erfolgreichen Solo eine gute Einschussmöglichkeit. Doch dann wurde der Stürmer zur Pause verletzungsbedingt ausgewechselt. Und so musste Bilbija von der Bank aus miterleben, wie sein SCP eine bittere 1:2-Pleite kassierte.

"Das ist neben der Niederlage eigentlich die schlimmste Nachricht des Tages", kommentierte Cheftrainer Lukas Kwasniok die Verletzung seines Offensivakteurs. Dieser hatte sich in einem Zweikampf auf der rechten Seite gegen Lauterns Boris Tomiak durchgesetzt. Anschließend aber legte sich Bilbija den Ball einen Hauch zu weit vor, so dass er von Tymoteusz Puchacz mit einem harten, aber fairen Tackling abgeräumt wurde.

Folge: Der Paderborner zog sich dabei eine Blessur am Innenband zu. "Wir müssen jetzt schauen, ob es eine Dehnung, ein Anriss oder ein Riss ist", erklärte Kwasniok. Wenn der SCP seiner Informationspolitik treu bleibt, dürfte die exakte Diagnose erst am Dienstag bekanntgegeben werden.

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Keine Glücksgefühle bei Grimaldi

Adriano Grimaldi klagte in der Vorbereitung und zu Saisonbeginn über Wadenprobleme. Gegen Kaiserslautern kam der Neuzugang aus Saarbrücken am Freitag nun aber zu seinem zweiten Joker-Einsatz für den SCP. Ebenso wie beim Gastspiel in Düsseldorf wurde der routinierte Stürmer hierbei in der 70. Minute eingewechselt. Doch während Grimaldi am Rhein vornehmlich Defensivarbeit erledigen musste, war gegen die Pfälzer sein Torinstinkt gefragt. Und schon drei Minuten nach seiner Einwechslung schlug der Deutsch-Italiener zu.

So touchierte Grimaldi mit seinem Kopf eine Flanke von Florent Muslija, die sich zum 1:2 (73.) ins lange Eck senkte. Die Deutsche Fußball Liga gab am Samstag Muslija als Torschützen an, doch letztlich hatte sein Teamkollege den Ball entscheidend abgefälscht. Es war Grimaldis erstes Zweitligator seit dem 8. November 2015. Damals hatte er ebenfalls in der Paderborner Arena getroffen - allerdings gegen den SCP.

So bescherte sein Treffer dem 1. FC Heidenheim vor knapp acht Jahren ein 1:1 im Gastspiel an der Pader. Diesmal aber ging seine Mannschaft leer aus. "Lieber kein Tor machen und dafür punkten", urteilte Grimaldi daher nach der Heimschlappe gegen Kaiserslautern. "Spielerisch waren wir stark. Aber wir haben uns leider nicht so viele Chancen erarbeitet. Das ist gegen einen so tief stehenden Gegner aber auch sehr schwierig", bilanzierte der 32-Jährige.

Grimaldi ist aber guter Dinge, dass der SCP auf dem richtigen Weg ist. "Wir haben unseren Spielstil, den wir durchziehen. Wir entwickeln uns weiter. Wir müssen nur die Köpfe oben behalten. Die Punkte werden schon kommen", erklärte der erfahrene Angreifer.

Curda muss Lehrgeld zahlen

Laurin Curda hatte sich in den vergangenen Wochen mit starken und couragierten Leistungen in die Paderborner Startelf gespielt. Auch am Freitag zeigte der Neuzugang vom Regionalligisten TSG Balingen im Heimspiel gegen Lautern eine mehr als ordentliche Leistung. Nach der Pause sah der 21-Jährige dann allerdings bei beiden Gegentreffern ausgesprochen schlecht aus.

Vor dem 0:1 durch Marlon Ritter ließ sich Curda auf der rechten Abwehrseite von Tymoteusz Puchacz ausspielen, um dann zu allem Überfluss auch noch die Abseitsposition des Torschützen aufzuheben. Vor dem 0:2 durch Ragnar Ache leistete sich der SCP-Rechtsverteidiger einen Ballverlust.

"Laurin macht noch nicht alles richtig. Heute war er mit dem Ball sicher nicht ganz so sauber. Aber er ist ein fantastischer Junge. Ich werde den Teufel tun und ihn jetzt an den Pranger stellen", urteilte SCP-Trainer Lukas Kwasniok und fügte an: "Laurin muss lernen und besser werden. Dann wird er im positiven Sinne auf sich aufmerksam machen."

Ein Ex-Paderborner muss zuhause bleiben

Mit Marlon Ritter und Joker Richmond Tachie waren zwei ehemalige SCP-Akteure in Lauterer Diensten maßgeblich am zweiten Saisonsieg der Pfälzer beteiligt. Mit Ben Zolinski saß zudem ein weiterer Ex-Paderborner auf der Bank. Philipp Klement verpasste dagegen den Sprung in den 20er-Kader und musste folglich auf die Reise an seine alte Wirkungsstätte verzichten.

"Bis auf Erik Durm haben wir momentan keine Verletzten. Da mussten wir schweren Herzens Spieler zuhause lassen", begründete FCK-Coach Dirk Schuster und sprach von Härtefall-Entscheidungen, bei denen er neben Klement auch den nicht nominierten Neuzugang Afeez Aremu sowie Philipp Hercher mit einbezog.

"Am Ende entscheiden die Trainings- und Spielleistungen sowie die taktische Ausrichtung", sagte Schuster. Angesichts des Lauterer Spielstils dürfte ein Edeltechniker wie Klement auch künftig keine allzu guten Karten haben. Vielleicht wird der Ex-Paderborner die Pfälzer bis zum Ende der Sommer-Transferperiode daher doch noch verlassen, wenngleich sein Cheftrainer erklärt hat, dass keine weiteren Abgänge geplant sind.

Schallenberg sieht Rot

Ein anderer Ex-Paderborner erlebte am Freitag einen völlig verkorksten Abend. So kassierte Ron Schallenberg mit dem FC Schalke 04 eine hochverdiente 0:2-Heimpleite gegen Holstein Kiel. Zu allem Überfluss sah der Neuzugang in der 39. Minute die Rote Karte. Der ehemalige SCP-Kapitän hatte den Kieler Steven Skrzybski per Notbremse gestoppt. Schiedsrichter Deniz Aytekin blieb keine andere Wahl, als Schallenberg Rot zu zeigen.

Die Szene, die zum Platzverweis führte, war symptomatisch fürs gesamte Spiel. So nutzten die Kieler ihre Geschwindigkeitsvorteile und die zumeist mangelhafte Schalker Restverteidigung gnadenlos aus. Benedikt Pichler (15.) und Shuto Machino (59.) trafen für die Holsteiner, die sogar noch höher hätten gewinnen können.

"Ich bin glücklich und sehr stolz auf die Mannschaft, dass sie solch ein tolles Spiel abgerissen hat. Wir hatten einen guten Zugriff und haben die Räume hinter der Kette gefunden", urteilte Kiels Trainer Marcel Rapp, dessen Team den dritten Saisonsieg einheimste. Und so werden die Ostseestädter am kommenden Samstag (13 Uhr, Holstein-Stadion) voller Selbstbewusstsein ins Heimspiel gegen den SC Paderborn gehen.


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